Bei den diesjährigen Oscar-Verleihungen schaffte ein deutsches Projekt Historisches – und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Nur ein Film war an diesem Abend noch erfolgreicher.
„Im Westen nichts Neues“ – die deutsche Netflix-Produktion könnte in Zeiten, in denen der Krieg leider erneut ein allgegenwärtiges Thema ist, aktueller kaum sein. Knapp 100 Jahre nach Erscheinen der gleichnamigen Romanvorlage von Erich Maria Remarque feiert nun eine deutsche Adaption ihren Erfolg auf der internationalen Filmbühne. „Im Westen nichts Neues“ gehört zur Weltliteratur. Das Buch berichtet nicht nur von den grausamen Erfahrungen eines Soldaten während des Ersten Weltkriegs, sondern ist zugleich ein pazifistisches Statement.
Schon 1930 und 1980 wurden zwei Romanverfilmungen veröffentlicht. Im vergangenen Jahr debütierte das Werk von Regisseur Edward Berger beim Streamingdienst Netflix. Bei den diesjährigen Oscars gelang dem Drama, das in neun Kategorien nominiert war, Historisches: Nie zuvor gewann eine Netflix-Produktion mehr Oscars. Am Ende waren es vier Auszeichnungen. „Im Westen nichts Neues“ sicherte sich die Ehrungen für den besten internationalen Film, für die beste Kamera, für das beste Szenenbild und die beste Filmmusik.
Der Streifen erzählt die Geschichte des gerade einmal 17 Jahre alten Paul Bäumers (Felix Kammerer). Gemeinsam mit seinen patriotischen Freunden Albert (Aaron Hilmer) und Müller (Moritz Klaus) kann er es im Frühling 1917 kaum erwarten, selbst für sein Vaterland in den Krieg zu ziehen, der bereits seit drei Jahren im Gange ist. Doch die anfängliche Euphorie verwandelt sich schon bald in Hoffnungslosigkeit, Trauer und Leid in matschigen und blutigen Schützengräben.
Den größten Erfolg bei den diesjährigen Oscars verbuchte der Film „Everything Everywhere All At Once“ für sich. Von den insgesamt elf Nominierungen waren am Ende sieben mit einer Auszeichnung gekrönt. Das Sci-Fi-Abenteuer erhielt Preise für den besten Film, für das beste Original-Drehbuch und für die beste Regie sowie den besten Schnitt. Michelle Yeoh bekam als erste asiatisch-stämmige Schauspielerin überhaupt die Auszeichnung bei den Oscars als beste Hauptdarstellerin verliehen. Jamie-Lee-Curtis wurde zur besten Nebendarstellerin gekürt und Ke Huy Quan zum besten Nebendarsteller.
„EEAAO“ – wie der Film der Einfachheit auch abgekürzt wird, handelt von der Besitzerin eines Waschsalons, die sich plötzlich nicht mehr ihren Alltagsproblemen gegenübersieht, sondern im Multiversum die Welt retten muss.
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