Story:
Little Rock, Wichita, Columbus und Tallahassee haben sich als Domizil das Weiße Haus ausgesucht. Sie alle bilden inzwischen fast eine familiäre Einheit, man feiert Weihnachten, wenn auch im November und genießt das Ambiente des ehemaligen Regierungssitzes. Nebenbei beschäftigt man sich mit der Zombie-Plage, die mittlerweile teils intelligenter geworden ist.
Wichita und Columbus sind sich in der Zombieapokalypse näher gekommen, ihre Beziehung scheint ein Hoffnungsschimmer in dieser trostlosen Welt zu sein. Tallahassee ist fast zu Vaterfigur der Truppe gereift, vor allem gegenüber Little Rock. Doch diese ist erwachsener geworden, vermisst gleichaltrige Freunde und hofft innerlich, einen Partner zu finden. Als Columbus Wichita einen Heiratsantrag macht, stellt er zu seiner Überraschung fest, dass sie nicht spontan ja sagt. Plötzlich sind Wichita und Little Rock verschwunden, zwar taucht Wichita überraschend schnell wieder auf. Allerdings mit der Nachricht, dass ihre Schwester Little Rock sich mit dem aufgegabelten Anhalter Berkeley heimlich auf den Weg nach Graceland gemacht hat. Doch auch Columbus hat für Wichita eine Überraschung parat, in einem nahegelegenen Einkaufszentrum hat er Madison kennengelernt. Für die Ersatzvaterfigur Tallahassee gibt es aktuell aber nur eine Sorge, Little Rock rechtzeitig zu finden, bevor ihr etwas zustößt. Somit macht sich das neu formierte Quartett auf den gefährlichen Weg, sie zu finden.
Eindruck:
Als im Jahre 2009 Regisseur Ruben Fleischer „Zombieland“ auf die Zuschauer losließ, entwickelte sich die Zombie-Komödie schnell zu einem riesigen Erfolg, auch dank der gut aufgelegten Darsteller. Es sollte zehn Jahre dauern, bis der Fan eine Fortsetzung spendiert bekam, Regie führte erneut Ruben Fleischer. Nun, wie schlägt sich die Fortsetzung, kann sie an dem ersten Teil anknüpfen?
Ja sie knüpft an dem ersten Teil an, zumindest inhaltlich. Der Zuschauer bekommt die gleiche Truppe, nur sind eben auch hier zehn Jahre ins Land gezogen. Man hat sich mit der Zombiesituation arrangiert und versucht dennoch, ein ruhiges Leben zu führen. Die vier sind heimischer geworden, Little Rock erwachsener, Wichita und Columbus nun ein Paar.
Die Inszenierung ähnelt Teil 1 deutlich, nach der anfänglichen Ruhe im Weißen Haus, wird die Truppe wieder auf einen Road Trip geschickt. Es werden Zombies getötet, die in Kategorien eingeteilt sind und auch die Überlebensregeln werden wieder ins Bild gestellt. Rein visuell ist der Zuschauer sofort wieder im Thema, die Location, die Kulissen erinnern absolut an Teil eins. Der farbenfrohe skurrile Stil, gepaart mit abwechslungsreicher Zombieaction, vereint diese Attribute zusätzlich. Auch die Darsteller versprühen regelrecht Spiellaune, ihre Dialoge untereinander sind eigentlich das Highlight des Filmes. Woody Harrelson brilliert als Tallahassee, als ob er nie etwas anderes gespielt hat. Aber auch Emma Stone (Wichita), Abigail Breslin (Little Rock) und Jesse Eisenberg (Columbus) überzeugen mit ihrer Performance. Dazu mit Zoey Deutch, die mit ihrer durchgeknallten Figur Madison frischen Wind in die Truppe bringt. Es gibt zwar noch ein paar weitere Figuren, die neu hinzukommen, diese sind aber eher episodenhaft angelegt. Der Fokus im Film bleibt den vier Hauptdarstellern vorbehalten, die den Film erneut komplett tragen.
Fazit:
„Zombieland: Doppelt hält besser“ konnte mich nur bedingt überzeugen. Es scheint, dass dem Regisseur Teil 1 zum Verhängnis geworden ist. Denn für die Fortsetzung ist eine Einführung der Figuren nicht mehr notwendig, allerdings war diese in Zombieland auch eine Überraschung des Films. Man kannte die Charakterzüge nicht, die Figuren lernen sich kennen und daraus entwickelte sich eine grandiose Situationskomik. In „Zombieland: Doppelt hält besser“ gelingt ihm leider keine Überraschung, um den Zuschauer vollends zu begeistern. Zwar sorgt die Figur Madison für erfrischende Abwechslung, doch verstrickt sich der Regisseur zu häufig in Themen wie die Beziehungskrise von Wichita und Columbus, das Ausbrechen von Little Rock ins Erwachsenenleben und der Vaterfigur Tallahassee, ohne hier aber Akzente zu setzen oder Spannung aufzubauen. Es wird irgendwie viel thematisiert, aber nichts wirklich zu Ende gebracht. Zum Beispiel die nicht unwichtige Figur von Berkeley, mit der Little Rock unterwegs nach Gracelend ist, wird so knapp und fast uninteressant skizziert, es berührt den Zuschauer kaum. So schleppt sich der Road Trip fast mühsam dem Finale entgegen, ohne das es richtig dramatisch wird, auch ein paar kurz eingestreute neue Figuren, bereichern die Handlung zu selten.
Dagegen gibt es aber natürlich auch Positives, die Dynamik der altbekannten Darsteller passt und kann erneut Begeisterung entfachen. Die Vielzahl an originellen Dialogen, auch wenn nicht jeder Spruch sitzt, dazu absurde Situationen und augenzwinkernde Verweise an unsere Kultur, vermitteln schon deutlich Freude. Das liegt häufig auch an der überdrehten Figur Madison, die hier mehr als nur Ablenkung oder eine Figur von vielen ist. Dazu das gelungene Setting und die vielfältigen Zombies, deren Eigenarten, für amüsante wie actionreiche Augenblicke sorgen. „Zombieland: Doppelt hält besser“ ist unterhaltsam, keine Frage, er bietet viel Fan Service, aber wenig packend Neues. Somit ein guter Film, eine solide Fortsetzung, mit viel bekannten, wenig Neuem, was ja nicht das Schlechteste ist.
Bild:
Hier gibt es nichts zu meckern, knallbunt und ohne aufdringlich zu wirken, wird das Bild sehr scharf abgebildet. Ein ausgewogener Kontrast und starker Schwarzwert untermauern das grandiose Bild. Zwar gehen in dunkleren Szenen ein paar Details verloren, doch diese sind rar gesät. Das Bild strotzt ansonsten vor Details, Plastizität und gelungener Tiefenwirkung.
Ton:
Die DTS-HD MA 5.1 Tonspur zeigt schon zu Beginn beim Logo, das sie Surround-technisch einige Überraschungen bereithält. Zwar dominieren häufig Dialoge und die Nebengeräusche werden runtergefahren, abseits der Unterhaltungen stellt sich aber sofort Räumlichkeit ein. Angefangen vom Score und der eingespielten Musikstücke, über die passend eingesetzten Nebengeräusche bis hin zu den Actionszenen, die mit vielen direktionalen Effekten punkten. Die Abmischung ist kristallklar, dynamisch und lässt den Subwoofer zeigen, wozu er da ist.
Extras:
- Kommentar mit Regisseur Ruben Fleischer
- Erweiterte Bloopers & Outtakes
- Gelöschte Szenen
- Die Doppelgänger
- Ein Tag mit Bill Murray
- Die Fahrten und Autos
- Regeln für einen Zombie-Film
- Babylon Making-of
- Neues Blut
- Single-Take-Doppelgänger-Kampf
- Werbevideo „Ad Council“
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
©Bilder und Trailer Sony Pictures Entertainment – Alle Rechte vorbehalten!
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Danke für das Review… Film landet auf Bestellliste und ist vorgemerkt. 😉