Story:
Der Ex-Lehrer Jack Malik versucht mit seinen selbstgeschriebenen Songs als Musiker durchzustarten. Das jedoch mit wenig Erfolg, seine Managerin Ellie versucht ihn stetig aufzubauen und besorgt ihm weitere Auftritte. Doch nach einer weiteren Aufführung mit überschaubaren Zuschauerzahlen, entschließt er sich, mit der Musik aufzuhören. Auf dem Heimweg mit dem Fahrrad, fällt weltweit für 12 Sekunden der Strom aus, das wird ihm zum Verhängnis und er verunglückt bei einem Zusammenstoß mit einem Bus. Aus dem Krankenhaus entlassen, bekommt er von seinen Freunden eine neue Gitarre geschenkt, seine hat das Busunglück leider nicht überstanden. Sie bitten ihn, die neue Gitarre auszuprobieren und etwas zu spielen, Jack stimmt Yesterday von den Beatles an, seine Freunde sind gerührt und begeistert. Als sie ihn fragen, wann er den Song geschrieben hat, schluckt Jack ordentlich. Er antwortet verdutzt, das ist doch ein bekannter Beatles Song, doch seine Freunde schmunzeln und fragen, wer sind die Beatles!
Nach Recherchen findet der überraschte Jack schnell heraus, die Beatles haben tatsächlich nie existiert. Und so startet Jack mit seiner Managerin Ellie einen neuen Versuch, um in der Musik Karriere zu machen, mit unzähligen Beatles Songs im Gepäck, bekommt er schnell seine erste Tonstudioaufnahme. Aber auch die Produzentin Debra Hammer von Ed Sheeran wird schnell auf ihn Aufmerksam und will ihn groß rausbringen. Dazu muss Jack natürlich nach Los Angeles und seine Heimat verlassen, seine Managerin Ellie freut sich für ihn, hat aber noch ein überraschendes Geständnis für Jack. Nun steckt Jack in der Zwickmühle, soll er mit den Beatles Songs zum Star werden, seine Heimat verlassen und sich dem großen Geld hingeben?
Eindruck:
Der neue Film von Danny Boyle ist wieder mal etwas anderes geworden, dieses Mal serviert er uns eine Musik-Komödie. Seine bisherigen Werke, wie zum Beispiel „Trainspotting“, „The Beach“, „28 Days Later“, „Sunshine“ und auch „Slumdog Millionär“ konnten mich alle begeistern. Nun wie schlägt sich Danny Boyle`s „Yesterday“, dessen Trailer ich schon interessant fand, bei mir?
Die Grundidee von „Yesterday“ist so simpel wie genial, was wäre, wenn die Beatles nie existiert hätten, aber einer ihre Songs kennt. Nutzt man dieses Wissen, begeht man wissentlich Diebstahl, obwohl sie letztlich ja keiner kennt? Das alles hat Danny Boyle mit einer romantischen Story verknüpft und amüsant wie charmant verfilmt.
Jack Malik, gespielt von dem eher unbekannten Himesh Patel, spielt seinen Part eindrucksvoll und zieht den Zuschauer sofort auf seine Seite. Die Managerin Ellie wird von Lily James dargestellt, welche einen guten Gegenpol zu Jack bildet und dank passender Chemie, spielen beide wirklich toll auf. Zudem gibt es neben Ed Sheeran unter anderem noch Kate McKinnon (Debra), Robert Carlyle und Joel Fry zu sehen. Die allesamt sich dieser romantischen Musik-Komödie gekonnt unterordnen und Spielfreude zeigen.
Fazit:
Die Musik-Komödie erfindet das Genre sicherlich nicht neu. Aber dank der Beatles Idee, ist man gespannt, wie sich die Story entwickelt. Sicherlich greift Danny Boyle in „Yesterday“ einige Komödien-Klischees auf, bietet neben der Grundidee wenig Neues. Verpackt dies alles aber so gekonnt, dass der Zuschauer Spaß dabei hat. So versucht Jack, nachdem er festgestellt hat, dass die Beatles nie existiert haben, deren Songtexte wieder auf die Reihe zu bekommen. Nebenbei findet er heraus, dass neben den Beatles noch andere, ich sag mal, Dinge nicht mehr existieren. So entstehen aus der Situation heraus, lustige und denkwürdige Momente. Ebenfalls die leichten Seitenhiebe in Richtung Musikindustrie, bereichern die Story.
Und wie angesprochen, der illustre Cast lebt die Geschichte und dadurch bekommt der Film viele einzigartige Aspekte, die schlicht begeistern. Allerdings sollte man schon die Musik von den Beatles mögen und auch kennen, denn dann macht dieses Feel-Good Movie erst richtig Laune. Aber auch Dank flotter Inszenierung, abwechslungsreicher und vielfältiger Kulissen, wird es nie langweilig auf der Leinwand. Zudem eine interessante Alternative zu den erschienenen Biopics wie „Rocketman“ oder „Bohemian Rhapsody“. Die Beatles, beziehungsweise ihre Songs in Szene zu setzen. Daher ein weiterer Danny Boyle Film, der mich begeistert hat und uns eine herzliche wie vergnügliche Komödie beschert, die sich wohltuend von ihren Genrekollegen abhebt.
Ich freue mich jetzt schon auf seinen nächsten Film.
Bild:
Optisch ist der Film ebenfalls ein Leckerbissen, ein guter Kontrast mit ebensolchem Schwarzwert. Die Bildschärfe ist tadellos und bietet eine Vielzahl an Details und das nicht nur ihn den Nahaufnahmen. Die Farbgebung ist recht natürlich gehalten, wirkt je nach Situation mal etwas kräftiger oder leicht reduziert. Alles in allem, eine Klasse Vorstellung.
Ton:
Der Dolby Atmos Track überzeugt auf ganzer Linie. Auch in ruhigen Momenten baut er gekonnt eine dezente Bühne auf. Die Auftritte und oder Konzerte werden sehr lebendig und raumfüllend abgebildet, das macht Freude. Die Tonspur ist recht dynamisch und zieht passend das komplette Boxen-Set mit ein. Was soll ich sagen, für dieses Genre, eine großartige Vorstellung
Extras:
- Alternatives Ende
- Unveröffentlichte Szenen
- Live in den Abbey Road Studios
- Alternativer Anfang
- Gag Reel
- Ein Talentiertes Duo
- Live-Musik
- Seelenverwandte
- Ed Sheeran vom Stadion auf die Leinwand
- Die Komikerin: Kate McKinnon
- Im Gespräch mit Richard und Ed
- Filmkommentar mit Danny Boyle und Drehbuchautor/Produzent Richard Curtis
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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