Am 07. August 2020 erschien auf Netflix der Film „Work it“ und hier das Review dazu:
Mit der Serie „Das Leben & Riley“, der Serienfortsetzung der Kultserie „Das Leben & ich“, wurde Sabrina Carpenter als Sidekick Maya über Nacht zum Star und war der Showstealer der Serie. Aber trotz hoher Zuschauerzahlen wurde die Serie nach der dritten Staffel zur Überraschung vieler abgesetzt. Begründung, die Masse der Zuschauer entsprachen nicht der Hauptzielgruppe des Disney Channels. Seit dem hat Sabrina Carpenter die Schauspielerei langsamer angehen lassen und sich mehr auf ihre Musikkarriere konzentriert. Erst letztes Jahr meldete sie sich mit dem Netflix Film „Tall Girl“ zurück und nun folgt der nächste Netflix Original, nämlich der Tanzfilme „Work it“, den sie auch mit produziert hat. Doch wird der Film, dessen Genre im Grunde vom „Step Up Franchise“ und „Streetdance Franchise“ dominiert wird, mit den großen Vorbildern mithalten können? Wir haben den Film für euch getestet und können ganz genau berichten, ob es sich hier um den nächsten großen Tanzfilm handelt oder in der Masse untergehen wird.
Story:
Quinn ist ein Nerd, wie es im Buche steht und ihr Traum ist es, auf das College zu gehen, was einst ihr Vater besucht hat. Nur dummerweise sind Intelligenz und gute Noten nicht alles. Sie ist in dem Bereich nur eine unter vielen. Deswegen beschließt sie, wie ihre beste Freundin, die schon ein Stipendium sicher hat, sich für die Tanzgruppe zu bewerben. Dummerweise hat sie so viel Talent wie ein Kaktus und wird abgewiesen. Aus diesem Grund beschließt sie ihre eigene Tanztruppe zusammenzustellen und am Work It Tanzturnier teilzunehmen. Doch wird ihr Team von Außenseitern im Turnier bestehen können?
Eindruck:
Alle Tanzfilme der letzten 15 Jahre haben dasselbe Problem, kennst du einen, kennst du alle. Entsprechend erfindet auch „Work It“ das Rad alles andere als neu, aber ich muss sagen, der Film ist recht witzig anzuschauen. Sabrina Carpenter als Nerd mit eisernem Willen aber zwei linken Füßen spielt ihre Rolle super. Dazu gibt es auch einen klasse lockeren Humor, okay manchmal auch etwas schwarz, wodurch Sabrina Carpenter natürlich auch glänzen kann. Was aber schön ist, dass ihr Charakter nicht mal eben das Tanzen lernt und rockt, sondern man merkt, dass sie nicht tanzen kann und wenig Talent hat und trotz starkem Willen tänzerisch mehr oder weniger das schwächste Glied der Truppe ist. Wobei es hier sehr witzig ist, wie sie versucht, in jeder Situation ihr Tanz zu verbessern und naja, entsprechend auch etwas schusselig agiert.
Die Truppe selbst entspricht jedoch mehr oder weniger Tanzfilmschablonen. Vom Typ und Style her natürlich recht unterschiedlich, aber halt auch gleichzeitig sehr austauschbar, sodass diese im Grunde nicht groß im Gedächtnis bleiben, erst recht, wenn man vorher schon viele Tanzfilme gesehen hat. Immerhin ist es sehr lustig anzuschauen, wie die Truppe erst mal alles andere als gut harmoniert.
Natürlich darf auch die obligatorische Lovestory nicht fehlen. In dem Fall die zwischen Quinn und ihrem durch eine Verletzung gebrochenen Tanzlehrer. Dies ist recht klischeehaft in Szene gesetzt, wobei ich sagen muss, stellenweise sind die Dialoge zwischen den beiden recht witzig, da beide vom Typ her nicht unterschiedlicher sein könnten.
Natürlich gibt es auch die klassischen Widerstände innerhalb ihrer Beziehung und auch innerhalb der Tanzcrew, wo alle dran zu zerbrechen drohen mit dem darauffolgenden Selbstfindungstrip, wobei dieser recht schnell vonstattengeht. Keiynan Lonsdale, den meisten bekannt aus der Kultserie „Flash“, macht seine Sache als schmieriger Bösewicht klasse.
Schon nach wenigen Minuten hasst man ihn extrem und das wird im Verlauf noch schlimmer, weil er sowas von übertrieben arrogant, listig, eitel, gemein und ach ja, habe ich das schon erwähnt, schmierig ist. Sehr, sehr schmierig!!!
Wie man sieht, Story schon mal nichts Neues, kommen wir aber zu den wichtigsten beim Tanzfilm, nämlich den Tänzen. Während die Trainingseinheiten sehr witzig aussehen, aufgrund des mangelnden Talents der Charaktere, sind die Haupttänze schön ästhetisch anzuschauen. Vor allem die Zweiertänze zwischen Sabrina Carpenter und Jordan Fisher sehen sehr gut aus. Aber was man merkt, auch wenn der Großteil des Casts Multitalente sind und ich mich nicht annähernd so bewegen kann wie sie, dass dasTanzen jetzt auch nicht ihre Hauptstärke ist. Ja sie machen ihre Sache schon ganz gut, der große Tanz macht Laune, aber mit den Großen kann „Work it“ nicht mithalten. Die Konkurrenz ist in dem Bereich deutlich spektakulärer und die mixen die Stile auch mehr, während es hier schon vergleichbar einfach gestrickt ist und auch in dem Fall nichts Neues zu bieten hat.
Fazit:
Auch bei „Work it“ trifft der Fall zu, kennst du einen Tanzfilm, kennst du alle. Hier wird weder bei der Story noch bei den Tänzen das Rad neu erfunden. Aber immerhin der Cast spielt sehr sympathisch, der Humor ist locker und lässig, sodass man sich definitiv gut anschauen kann, ohne dass es langweilig wird. Jedoch sind Genregrößen wie „Step Up“ oder „Streetdance“ schon ganz andere Kaliber.
(Pierre Schulte)
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