Wonder Woman 1984 – Blu-ray Review | Warner Bros. Home Entertainment | 04.10.2021

Trailer Wonder Woman 1984 Artikelbild

Am 2. September 2021 kam „Wonder Woman 1984“ auf 4K UHD, Blu-ray, 3D Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Wonder Woman gehört zu den beliebtesten weiblichen Superheldinnen und ist dabei gleichzeitig eines der ganz großen Aushängeschilder der DC Comics. Wonder Woman ist auch eine der wenigen DC Heldinnen, deren Erfolg auch im Kino fortgesetzt werden konnte. Der erste Film mit Gal Gadot überzeugte Fans und Kritiker. Entsprechend hoch angesetzt waren auch die Erwartungen beim zweiten Teil, „Wonder Woman 1984“, doch dieser enttäuschte leider. Auch bei uns kam der Film damals nicht über Mittelmaß hinaus. Nun wo die Blu-ray von Wonder Woman 1984 wagen wir die Zweitsichtung. Mal schauen, ob sich unsere Meinung etwas ändert.

Wonder Woman 1984 – Blu-ray Review Film 2021 Szenenbild

Story:

Im Jahr 1984 lebt Diana ein recht unauffälliges Leben. Sie hat keine Freunde und ist meist für sich allein. Tagsüber arbeitet sie im Museum und ab und an rettet sie ein paar Menschen in Not. Doch die Situation ändert sich, als im Museum ein Artefakt auftaucht, welches Wünsche erfüllen kann. Sie wünscht sich ihre große Liebe Steve Trevor zurück und es funktioniert tatsächlich. Zu spät bemerkt sie, dass die Wünsche einen hohen Preis haben. Die Situation gerät außer Kontrolle, als sich ihre Arbeitskollegin Barbara wünscht, genauso wie Diana zu sein und der schleimige Maxwell Lord das Artefakt sogar komplett für sich beansprucht.

Eindruck:

Ich persönlich bin ja ein großer Verfechter von DC und finde zur Verwunderung vieler deren Verfilmungen deutlich besser, als die von Marvel. Bei „Wonder Woman 1984“ tut sich bei der Zweitsichtung leider immer noch eine gewisse Ernüchterung auf und das obwohl ich ja schon weiß, dass der Film kaum Action zu bieten hat. Trotzdem finde ich den Film immer noch deutlich besser, als viele Kritiker und Fans ihn betitelten. Für viele Anhänger von Comicverfilmungen ist der Mangel an Action natürlich nicht gerade unterhaltsam und den berühmten Wonder Woman Theme, der seit „Batman v. Superman“ alle begeisterte, bekommt man auch leider sehr wenig zu hören. Die wenige Action ist wohl dosiert. Es gibt welche am Anfang, in der Mitte und natürlich zum Schluss. Diese ist, trotz sichtbarer Greenscreens, sehr gut in Szene gesetzt und choreografiert. Die Action im ersten Teil war allerdings deutlich spektakulärer. Aber die große LKW Schlacht in der Mitte des Films und der große Zweikampf zum Schluss, machen schon Laune.

 

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Was die 80er Jahre Atmosphäre angeht, auch hier sollte man die Erwartungen deutlich zurückfahren. Wären die Föhnfrisuren und die bunte Kleidung nicht, hätte es auch in jeder anderen Zeit spielen können. Man bekommt keine coole 80er-Jahre Musik oder 80er Gimmicks geboten, wie es z. B. ein „Stranger Things“ zelebriert. Das drückt die Atmosphäre schon nach unten und verliert damit an Potenzial. Mit dem üblichen Hans Zimmer Geklimper klappt es hier atmosphärisch leider weniger gut, denn auch dieser ist sehr austauschbar und hätte in jedem beliebigen Film gespielt werden können, ohne im Gedächtnis zu bleiben.

Was den Cast angeht, macht es Gal Gadot natürlich wie gewohnt souverän. Sie wirkt einfach wundervoll sympathisch. Sie versprüht in jeder Szene unglaublich viel Charme, sodass man merkt, dass Wonder Woman die Rolle ihres Lebens ist. Kristen Wiig ist und bleibt als Cheetah die Überraschung schlechthin. Eigentlich als unlustige Ulknudel bekannt, bringt sie ihren Wandel sehr gut rüber und ist in dem Fall eine gute Gegenspielerin. Doch dabei kommt auch schon das eigentliche  Problem, welches schon bei „Birds of Prey“ zugeschlagen hat. Man ignoriert die Comicvorlage und versucht sein eigenes Ding zu machen. Leider ging dies auch hier mehr oder weniger in die Hose. So gut Kristen Wiig ist und man sich mehr Screentime mit ihr gewünscht hätte, verbockt man ihre Origin Story, indem man das Ganze mit Maxwell Lord verbindet und sie fast schon als Handlanger degradiert.

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Pedro Pascal als Maxwell Lord ist dazu ebenfalls, ich will es mal freundlich ausdrücken, ein absoluter Griff ins Klo, der nichts mit der Vorlage zu tun hat. Er kommt als durchgeknallte Over The Top-Karikatur rüberkommt und nervt in jeder Szene. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. In dem Fall wäre es interessanter gewesen, wenn man auf Maxwell Lord komplett verzichtet hätte und die Fehde zwischen Cheetah und Wonder Woman mehr ins Rampenlicht gerückt hätte. Anstrengend sind immer noch die Botschaften, die dem Zuschauer mit dem Gartenzaun um die Ohren geschleudert werden. Irgendwann hat jeder begriffen, dass man keine Abkürzungen im Leben nehmen soll, um sein Ziel zu erreichen und alles seinen Preis hat. Dies muss man nicht gefühlt alle 10 Minuten oder öfter erwähnt bekommen.

Das Ende ist trotz allem rund geraten, ohne irgendwelche offenen Fragen oder Cliffhanger. Manchmal wird es auch ein bisschen schmalzig, in dem Fall wieder durch Maxwell Lord. Trotz der 2,5h Laufzeit hat der Film aber keinerlei Längen. Die sympathische Gal Gadot sorgt einfach dafür, dass die Zeit im Flug vergeht. Die Story hätte vielleicht etwas straffer erzählt werden können und wenn man das Ganze rund um Maxwell Lord weggelassen hätte, wäre es perfekt gewesen. Zum Schluss gibt es noch eine recht coole Mid Credit Szene, die ganz klar unter reinen Fanservice fällt.

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Bild:

Die IMAX Szenen sehen hervorragend aus, kristallklar und wunderbar detailliert. Sobald es dann in die normalen Szenen übergeht, merkt man, dass gewisse Farbfilter im Einsatz waren, wodurch die Farben einen Tick zu Orange wirken. Immerhin schafft man es, zumindest über diese Farbfilter, einen gewissen 80er-Jahre Look zu imitieren. Störend sind diese Filter nie. Die Schärfe ist auf sehr hohem Niveau, sodass viele Details sehr gut sichtbar sind.

Ton:

Der englische und der deutsche Ton liegen in Dolby Atmos vor und sind beide auf gleichem Niveau, wobei keine der beiden Tonspuren das Referenzniveau erreichen. Einige Details im Raumklang werden schon verschluckt, wobei die Bässe auch nicht so heftig sind, dass alles im Wohnzimmer anfängt zu vibrieren. Hier hielt man sich leicht zurück. Dafür sind beide Tonspuren sehr sauber und sehr klar gehalten.

Extras:

  • Promos
  • Features
  • Outtakes

Das Bonusmaterial ist komplett in HD und beinhaltet über 1h an Making of/Behind the Scenes Features. Diese sind sehr abwechslungsreich und informativ gestaltet. Man erfährt viel über einige Backgrounds, aber es gibt auch jede Menge Selbstbeweihräucherung, wie toll alles war und wie perfekt alle sind. Auch ist es sehr interessant mitanzusehen, wie sie welche Szene gedreht haben, wobei man hier auch noch mal deutlich sieht, wie viel CGI man eingesetzt hat. Am interessantesten ist die ca. 20 Minuten lange Videokonferenz mit den Stuntmädels, die für die Eröffnungssequenz zuständig waren, wo sie ihre Sicht vom Dreh erzählen. Da ist es auch wirklich toll mit anzuhören, dass auch die Arbeit der Stuntleute gewürdigt wird. Insgesamt ist das wirklich sehr gutes, umfangreiches und interessantes Bonusmaterial.

Fazit:

„Wonder Woman 1984“ lebt in erster Linie von einer herausragenden Gal Gadot und Kristen Wigg. Der Film ist zwar besser als sein Ruf, kommt aber leider nicht an den hervorragenden ersten Teil ran. Die mangelnde 80er Jahre Atmosphäre und die mangelnde Action, wird sicherlich Vielen aufstoßen. Nicht zu vergessen der so ziemlich überflüssige Pedro Pascal, der den Film noch mal deutlich nach unten zieht. Aber wenn er mal nicht im Bild ist, bekommt man tatsächlich einen ganz soliden Superhelden Film geboten, der recht untypisch ist, im Vergleich zu den anderen Comicverfilmungen. Leider kommt er in der Summe weiterhin nicht über das Mittelmaß hinaus.

Hier erhältlich:

  • Wonder Woman 1984 (Blu-ray)
  • Wonder Woman 1984 (Blu-ray) im Steelbook
  • Wonder Woman 1984 (3D Blu-ray)
  • Wonder Woman 1984 (3D Blu-ray) im Steelbook
  • Wonder Woman 1984 (4K UHD)
  • Wonder Woman 1984 (4K UHD) im Steelbook
  • Wonder Woman 1984 (4K UHD) Ultimate Collectors Edition
  • Wonder Woman 1984 (DVD)
  • Wonder Woman 1984 (Digital)

(Pierre Schulte)
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