Amazon Prime hat den Horror-Film „Welcome to Blumhouse: Black Box“ online und hier gibt es das ausführliche Review dazu.
Das Studio Blumhouse hat sich unter den Horrorfilmfans einen großen Namen gemacht. Mit niedrigem Budget produzierte man in erster Linie Horror und Thriller, optisch hochwertig in Szene gesetzt, teilweise mit ordentlicher Starbesetzung und konnte stets ordentliche Gewinne einfahren. Zwar erreichte man nie Blockbuster Level, aber mit Filmreihen wie „The Purge“, „Paranormal Activity“ oder „Insidious“ konnte man erfolgreiche Franchises produzieren und ein Ende der Erfolgsgeschichte Blumhouse ist noch nicht in Sicht. Corona sorgte zwar dafür, dass die Kinos erst mal geschlossen wurden, aber Blumhouse machte einen 8 Filme Deal mit Amazon, sodass 4 Filme von Blumhouse im Oktober pünktlich zu Halloween erscheinen werden. Als Start der sogenannten „Welcome to Blumhouse“ Reihe dienen die beiden Filme „Black Box“ und „The Lie“. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen und haben in die Filme reingeschaut. In dieser Review können wir euch nun direkt sagen ob „Black Box“ der nächste Kracher von Blumhouse ist, oder ob er zurecht kein Kinorelease bekommen hat.
Story:
Nolan hat nicht nur bei einem Unfall seine Frau verloren, der nun alleinerziehende Vater hat auch den Großteil seines Gedächtnisses eingebüßt und leidet seit dem unter Vision. Auch sich Sachen zu merken, wird zu einem Problem. Für ihn ist klar, wenn er für seine Tochter sorgen will, muss sich die Situation ändern. Deswegen entschließt er sich eine neue Behandlungsmethode auszuprobieren. Mithilfe der sogenannten Black Box, sollen Teile seines Gehirns wieder ans Laufen gebracht werden, doch bei der Behandlung läuft nicht alles mit rechten Dingen zu und bald hinterfragt er mehr und mehr seinen Verstand.
Eindruck:
Auch wenn „Black Box“ wie die meisten Filme von Blumhouse mit recht geringem Budget realisiert wurde, sieht man das dem Ganzen optisch nicht an. Es ist hochwertig in Szene gesetzt. Vom Inhalt her merkt man ohne Frage Parallelen zu Christopher Nolans Meisterwerk „Memento“, wobei „Black Box“ trotz vieler Wendungen von Anfang bis Ende vorhersehbar ist und keinerlei Überraschungen bietet. Man hat also recht zügig raus, wohin der Hase laufen wird und einen Innovationspreis in Sachen Story kriegt „Black Box“ jetzt nicht. Die Erzählweise ist ruhig gehalten. Doch trotz der vorhersehbaren Story und der ruhigen Erzählweise, ist „Black Box“zu keiner Sekunde langweilig, denn der Film lebt vor allem von seiner gruseligen Atmosphäre. Vor allem als Nolan mithilfe der Black Box behandelt wird und dort seine Visionen/Erinnerungen durchlebt, ist gut in Szene gesetzt. Auch in Sachen Soundeffekte kriegt man ein ganz großes Gruselkino, denn die ständig knackenden Knochen gehen einem definitiv ins Mark.
Vom Storytelling her ist es klasse anzuschauen wie sich nach und nach immer mehr Puzzleteile zusammenfügen, sodass es ein rundes Gesamtbild ergibt. Hier sind die Visionen optisch das Highlight und diese sorgen für ein intensives Storytelling, mit vielen Andeutungen. Schauspielerisch macht der Cast ihre Sache super, man fiebert und leidet mit Mamoudou Athie mit und als Gegenpart trumpft eine der berühmtesten TV-Mütter der TV Geschichte Phylicia Rashād regelrecht auf. Das Zusammenspiel der beiden ist super. Keiner der Darsteller wirkt übertrieben, alle wirken mit ihren Problemen realistisch. Die ca. 100 Minuten Laufzeit inklusive Abspann vergehen wie im Fluge, weil man so in die Story reingezogen wird. Dazu gibt es ein Ende, dass regelrecht nach Fortsetzung schreit. Wer weiß, ob da noch was kommt. Gerüchte besagen auch, dass die Welcome to Blumhouse Filme in irgendeiner Form ähnlich wie das MCU miteinander verbunden sein sollen. Andeutung zu den anderen Filmen konnte ich jetzt noch nicht entdecken, okay liegt sicherlich auch daran, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt die anderen Welcome to Blumhouse Filme noch nicht gesehen habe, aber es sorgt definitiv für Interesse auf die weiteren Filme. Gorefans werden aber bei „Black Box“nicht auf ihre Kosten kommen, denn bis auf eine blutige Lippe passiert in dem Bereich wenig.
Fazit:
„Black Box“ liefert einen tollen Start der Welcome to Blumhouse Filmreihe ab. Emmanuel Osei-Kuffour Jr. schuf hier ein klasse Regiedebüt und zeigt mit „Black Box“ einen hochinteressanten Film der alten Schule und braucht sich daher auch nicht vor Genregrößen zu verstecken. Blumhouse hat damit einen Geheimtipp geschaffen mit Potenzial für weitere Geschichten.
(Pierre Schulte)
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