Noch bevor uns Mike Myers mit seiner „James Bond“ Parodie „Austin Powers“ Ende der 90er zum Lachen brachte, landete er schon 1992 seinen ersten Kino Hit mit „Wayne’s World“. Bereits als Drehbuchautor für die Comedy Show Saturday Night Live mit dem Emmy ausgezeichnet, schrieb er zusammen mit Bonnie und Terry Turner das Drehbuch zu „Wayne’s World“. Ebenfalls basierend auf Elementen aus Saturday Night Live. Regie führte Penelope Spheeris, bekannt für „Die Beverly Hill Billies sind los“, „Die kleinen Superstrolche“ und „Black Sheep“ mit dem leider schon viel zu früh verstorbenen „Chris Farley“. Mike Myers Interpretation von Queens Song: „Bohemian Rhapsody“ während der Fahrt im Party Mobil, genießt bis heute Kultstatus. Wohl auch der Grund, warum Mike Meyers einen Gastauftritt in Queen‘s gleichnamigen Bio-Pic aus dem Jahre 2019 genießen durfte. 1993 erschien noch ein zweiter Teil, der qualitativ aber schon merklich nachließ und eher eine schwache Kopie des ersten Teils darstellt. Die Frage: ob der Film über diese Bohemian Rhapsody Kult-Szene hinaus auch heute noch funktioniert und wie die Umsetzung auf BD gelungen ist, möchte ich in diesem Review verraten.
Story:
Die beiden Metal-Heads Wayne Campbell und Garth Algar sind mit ihrer TV-Show Wayne’s World aus dem heimischen Keller der absolute Hit im lokalen Kabelfernsehen. Die Themen sind Musik, Models und alles was Spaß macht. Und nach der Show geht’s im Party-Mobil auf die Straße. Bei ihren regelmäßigen Ausflügen in die Clubs der Stadt stößt Wayne auf die Rockröhre Cassandra, es funkt nicht nur, nein, sie wird seine Traumfrau werden. Am gleichen Tag stolpert Produzent Benjamin Kane über Wayne‘s World. Laut seiner Freundin die angesagteste Show überhaupt. Da Benjamin eh immer auf der Jagd nach neuem Material ist und die Macher auch nicht allzu helle erscheinen, scheint das ein gefundenes Fressen für ihn zu sein. Zwei durchgeknallte Typen, auf die die Kids stehen. Was wäre wohl besser geeignet, um dem Multimillionär und Spielhallenbesitzer Noah Vanderhoff die Show schmackhaft und kräftig Kasse zu machen. Mit lächerlichen 10.000 Dollar (5.000 pro Kopf) nimmt Benjamin Wayne und Garth unter Vertrag. Dabei unterschreiben die beiden, ohne es zu ahnen, einen Freischein für Benjamin. Denn jetzt hat er jegliche Rechte, die Show nach seinen Wünschen abzuändern. Als dieser mit den Änderungen beginnt, rebelliert Wayne und fliegt sogleich hochkant aus seiner eigenen Show. Aber es kommt noch heftiger, der windige Benjamin macht sich auch noch an Wayne’s Traumfrau Cassandra ran. Dieser verspricht er die große Rockmusik Karriere und auch sie fällt auf Benjamins charmante Art herein. Jetzt stellen sich folgende Fragen: wird Wayne es schaffen, seine Show zu retten, seine Traumfrau zurück zu erobern und was macht eigentlich Garth?
Meinung und Bewertung:
Rund 27 Jahre ist es her, dass ich „Wayne’s World“ im Kino gesehen und auch abgefeiert hab. Danach noch ein paar Mal aus der Videothek auf VHS ausgeliehen und nun rund 20 Jahre nicht mehr gesehen. Wie in der Serie „Magnum“, durchbrechen Wayne und Garth ebenfalls die vierte Dimension und sprechen direkt zum Zuschauer. Diese Interaktion mit dem Publikum sorgte damals schon für etliche Lacher. Auch die Gaststars waren der Knüller: Meat Loaf als Türsteher, Ed O’Neill als Diner Besitzer, Chris Farley als Security Mann und Alice Cooper als intellektueller Alice Cooper. Die Sprüche und Garths spezielle Art waren das Sahnehäubchen, vom Soundtrack ganz zu schweigen. Waynes und Garths Interpretation von Queens Bohemian Rhapsody ist auch heute noch Kult und verhalf dem Song damals sogar erneut eine Platzierung in der Top Ten.
Bei all der Lobhudelei müsste der Film also auch heute noch der Hit sein. Nun, wie bei so vielen Filmen bleiben mancher Kult und manche werden einfach nur alt. Dazu gehört leider auch „Wayne’s World“. Die Gags, der Look und der Stil ist einfach etwas gealtert. Lösten Waynes und Garths abgedrehte Art, Weisheiten und Sprüche einen Lachanfall nach dem anderen aus, so funktionieren diese heute nicht mehr alle. Bei manchen kann man noch Lachen, bei einigen reicht es noch zum Schmunzeln und manche lassen einen nur noch die Augen verdrehen. Man merkt dem Drehbuch heute mehr denn je an, dass sich dieser an der episodenhafte Saturday Night Live Inszenierung orientiert und diese Erzählweise auch so im Film teils übernommen wurde. Nach heutigen Sehgewohnheiten unterbricht der Film somit immer wieder seinen eigenen Rhythmus. Dabei gibt es immer wieder noch gut bis sehr gute, aber auch einen Haufen weniger gute Abschnitte. Robert Patricks eigene Hommage an seinen Auftritt in Terminator und Waynes Reaktion darauf oder auch Alice Cooper als Historiker und Politologe, sind immer noch herrlich anzusehen. Unter anderem entwickelt sich derweil, der eingebaute Running Gag, in Form von Waynes Freundin zu einer eher nervigen Angelegenheit. Das Ende, das uns Wayne und Garth dabei in dreifacher Ausfertigung präsentieren, ist wieder einer der eher surrealen Momente, die für mich heute nicht mehr ganz so gut funktionieren. Nach erneuter Sichtung muss ich sagen, damals zu 90% aus Hochs bestanden, halten sich die Hochs und Tiefs heutzutage eher die Waage. Manches funktioniert noch und manches ist einfach schlecht gealtert. Für Fans von Wayne und Garth sicherlich ein Nostalgietrip und immer noch sehenswert. Der unbedarfte Zuschauer sollte vor einem Blindkauf, diesen vorsichtshalber durch eine Trailer Sichtung absichern.
Kennt ihr „Wayne’s World“oder habt ihr diesen zum ersten Mal gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Sehr erfreulich, das Bild ist definitiv eine Steigerung zur DVD. Die Schärfe sieht richtig gut aus, Farben, Kontraste und auch der Schwarzwert sind durchaus ausgewogen. Am Bild gibt es definitiv nicht viel zu meckern. Auf Filtereinsatz scheint verzichtet worden zu sein. Bildfehler sind mir bei meiner Sichtung nicht aufgefallen, Filmkorn ist dezent vorhanden. Zur Oberliga reicht es zwar nicht, aber dennoch ist es wirklich gut geworden. Der geneigte Käufer dürfte somit nicht oder zumindest nicht viel zu bemängeln haben.
Ton:
Auch hier haben wir wieder einen dialoglastigen Film, es gibt zwar kein Effektgewitter, dafür aber ein exzellenter Soundtrack. Dieser weiß das Wohnzimmer sehr gut zu beschallen. Dialoge sind immer klar und verständlich und die Heavy Metal Songs kommen recht kraftvoll daher, sind aber nicht mit einer Konzert BD zu vergleichen, aber um Stimmung zu machen reichts.
Extras:
Auf Bonusmaterial wurde leider verzichtet.
(Marc Maurer)
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