Am 19. August 2021 kommt „Wander“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Zusammen mit seinem Freund Jimmy tummelt sich Arthur in der Welt der Verschwörungstheorien. Als ehemaliger Polizist hat ihn der Tod seiner Tochter aus der Bahn geworfen. Mit gelegentlichen Aufträgen als Privatdetektiv, hält er sich finanziell über Wasser. Plötzlich bekommt er einen recht lukrativen Auftrag einer Mutter, die den Tod ihrer Tochter aufgeklärt haben möchte. Sie glaubt nicht daran, dass es nur ein Autounfall gewesen ist. Arthur macht sich auf in die Kleinstadt Wander, schnell findet er ein paar Hinweise. Doch die Spur führt ihn, immer tiefer in die Geheimnisse der Kleinstadt, hier spielen sich scheinbar erschreckende Dinge ab. Für den Verschwörungstheoretiker genau das richtige und schnell fühlt er sich bestätigt. Doch liegt er mit seinen Ermittlungen wirklich richtig, oder möchte er nur, das die Hinweise so passen?
Eindruck
Unter der Regie von April Mullen, entstand der Thriller „Wander“ im Jahre 2020. Die Story um einen desillusionieren Ex-Polizisten, der mit seinem Freund Jimmy alles infrage stellt und glaubt, sie werden alle manipuliert, bietet eine vielversprechende Ausgangslage. Denn bei seinen Ermittlungen wittert er überall eine Verschwörung, traut so ziemlich niemanden und seine Nachforschungen sind geprägt davon.
Arthur wird von Aaron Eckhart gespielt, der hier wirklich eine faszinierende Leistung liefert, man nimmt ihn den paranoiden Typen stets ab. Sein Freund Jimmy verkörpert Tommy Lee Jones. Seine Darbietung ist ebenfalls einprägsam, etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Daneben gibt mit Heather Graham oder auch Raymond Cruz, weitere prominente Gesichter, die alle einen guten Job machen und den Film tragen.
Die Inszenierung ist gelungen, in ansprechenden Bilder wird die Trostlosigkeit der Kleinstadt Wander und ihrer Umgebung eingefangen. Teils in fast verträumten Bildern, in denen doch stets etwas Monotones, Karges und etwas Düsteres liegt. Die Skizzierung und Charakterisierung der Figuren sind abwechslungsreich und spannend zugleich, all das passt perfekt zu der Geschichte.
Fazit, „Wander“ ist ein mysteriöser Thriller, der audiovisuell faszinierend in Szene gesetzt wurde. Aaron Eckhart spielt eindringlich und intensiv seine Figur. Die Darstellung des psychisch labilen Verschwörungstheoretiker, der als ehemaliger Polizist und nun als Privatdetektiv arbeitet, ist großartig. Man kann fast von einer One-Man-Show reden, denn Aaron Eckhart ist fast ständig präsent. Die Inszenierung der Ermittlungen, in der er anfänglich einen Unfall in Wander untersucht, ist gelungen. Schnell verändert sich die simpel erscheinende Ausgangslage. Scheinbar scheint das runtergekommene Örtchen Wander einige Geheimnisse zu besitzen. Für den Verschwörungstheoretiker Arthur ist das natürlich sonnenklar und er scheint Zusammenhänge zu erkennen, die auch anscheinend den Tod seiner Tochter betreffen. Als sein Freund Jimmy ebenfalls nach Wander zustößt, werden die Ermittlungen zunehmend skurriler, die Bilder abstrakter und rätselhafter.
Hier verliert der Regisseur leider öfters den Zuschauer, denn teils wirre Bilder und eingestreute Ablenkungsmanöver, machen es einem nicht leicht. Stellenweise erinnert mich „Wander“ an eine Folge Akte X, wäre da nicht der paranoide Arthur. Denn schnell kommt beim Zuschauer die Frage auf, ob der angespannte und ständig mit Medikamenten zu gedröhnte Arthur, sich vielleicht alles nur einbildet. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Nebenfiguren intensiver einzubeziehen, um die Sichtweise von Arthur aufzulockern. Dadurch, dass wir fast ständig alles aus den Augen von Arthur sehen, gerät die Erzählung manchmal schleppend und wirkt zu eindimensional. Ein Aspekt, der vielleicht auch beabsichtigt ist, oder ob es an der Ausarbeitung des Drehbuches liegt, schwer zu sagen. Doch verführerisch ist das Gezeigte fraglos. Trotz kleiner Mängel, wurde ich recht gut unterhalten!
„Wander“ ist ein interessanter Thriller, der vieles richtig macht und mit eindrucksvollen Bildern glänzt. Leider stolpert die Inszenierung darüber vieles mysteriöser zu gestalten, als es letztendlich ist und der Zuschauer empfindet es dadurch vielleicht etwas anstrengend. Es bleibt in der Summe ein reizvoller Film, der, nicht nur wegen Aaron Eckhard und Tommy Lee Jones, definitiv ein Blick wert ist.
Bild
Das Bild ist überwiegend klasse ausgefallen, die Schärfe überzeugt meistenteils und selten gibt es ein paar weichere Aufnahmen. Die warmgehaltene Stilisierung passt zu der Szenerie, farblich ist alles recht kräftig betont, ohne es aber zu übertreiben. Ein kontrastreiches Bild, mit überwiegend gutem Schwarzwert, runden das Ganze ab.
Ton
Es liegt zwar (nur) eine DTS 5.1 Tonspur vor, die aber äußerst dynamisch daherkommt. In der nicht nur der Score raumfüllend abgebildet wird, auch einige Nebengeräusche, werden stimmig über das gesamte Boxenset verteilt. Die Abmischung gefällt, auch der Subwoofer schaltet sich bisweilen zu, wobei seine Einsätze relativ spärlich ausgefallen sind. Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass die Dialoge immer gut verständlich sind, insgesamt eine mehr als zufriedenstellende Tonspur.
Extras
- Keine
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Wander (Blu-ray)
- Wander (DVD)
(Hartmut Haake)
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