Das PS4-Spiel „void tRrLM(); //Void Terrarium“ ist seit dem 17. Juli 2020 im Handel erhältlich und hier gibt es das ausführliche Review dazu.
Das Kreativteam, welches hinter den Titeln „A Rose in the Twilight“ und „htoL#NiQ: The Firefly Diary“ steht, hat mit „void tRrLM(); //Void Terrarium“ nun ein waschechtes Roguelike-RPG entwickelt. Wir haben uns den neuen Titel von Nippon Ichi Software für euch genauer angesehen.
In einer dystopischen Zukunft ist die Menschheit, aufgrund eines toxischen Pilzbefalls, ausgestorben. Wir schlüpfen in die Rolle eines kleinen Wartungsroboters namens „Robbie“ und finden, bei einer unserer Routinerunden auf dem Schrottplatz, neben einem alten Großrechner namens „factoryAI“ auch ein kleines Mädchen. Das Mädchen, das vermutlich der letzte Mensch auf Erden ist, scheint noch zu leben, daher nennen factoryAI und Robbie es kurzerhand „Toriko“ und versuchen, sie fortan am Leben zu halten. Sie benötigen dazu Komponenten für eine Art Terrarium, in dem Toriko leben kann. Für unseren kleinen Robbie heißt das, konkret das Ödland nach Ressourcen abzusuchen und sich den dort wandelnden Maschinen und Kreaturen zu stellen.
Ab hier beginnt die Roguelike Mechanik. Robbie betritt einen zufällig generierten Dungeon, bekämpft Gegner auf rundenbasierte Weise, sucht die benötigten Ressourcen und Blaupausen sowie den Eingang zum nächsten Stockwerk. Dabei gewinnt er Erfahrungspunkte und erhält bei jedem Stufenaufstieg neue aktive oder passive Fertigkeiten nach dem Zufallsprinzip. Egal, ob wir nun besiegt wurden oder nicht, werden alle aufgesammelten Gegenstände in vier Ressourcen umgewandelt. Diese benötigen wir zum Craften der Terrariengegenstände.
Nach Abschluss eines Dungeons geht es zurück zum Void Terrarium, wo factoryAI und Toriko schon sehnsüchtig auf uns warten. An dieser Stelle greift nun ein Spielelement, dass man mit dem guten alten Tamagotchi vergleichen kann. Toriko benötigt unsere volle Aufmerksamkeit und Pflege, damit es ihr gut geht. Sie wird hungrig und braucht viele Gegenstände in ihrem Terrarium. Auch um Unordnung im Terrarium müssen wir uns kümmern und dieses daher von Zeit zu Zeit aufräumen.
Ab sofort müssen wir bei jedem Dungeon-Run ein Auge auf die kleine Toriko haben, sie agiert quasi als Zeitlimit und wird bedürftiger, je länger wir uns im Dungeon aufhalten.
Obwohl es sich um eine Roguelike handelt, entwickelt sich das Void-Terrarium, auch wenn wir mal das Zeitliche segnen sollten, permanent weiter und behält die bereits erreichten Fortschritte.
Das Spiel macht einen guten Job, indem es die verschiedenen Spielmechaniken nach und nach einführt, ohne den Spieler damit unnötig zu überfordern. Auch das intuitive Gameplay und die unkomplizierte Benutzeroberfläche machen an dieser Stelle alles richtig. Untermalt wird das Ganze von einem stimmig düsteren, elektronischen Soundtrack.
Leider bieten die Dungeons nicht viel Abwechslung und sehen vom Design im Allgemeinem ziemlich gleich aus. Auch die Gegnervielfalt lässt wünschen übrig. Das führt dazu, dass sich das Spiel in den rund 20 Stunden Laufzeit recht repetitiv anfühlt. Am Stück sollte man Void Terrarium daher eher nicht spielen, sondern sich das Ganze häppchenweise aufteilen.
Fazit:
Rein technisch wirkt „void tRrLM(); //Void Terrarium“ ein wenig altbacken und leider gibt es auch keine deutsche Übersetzung, das sollte aber nicht abschrecken. Void-Terrarium ist ein solides Roguelike-RPG, das nicht nur wunderschön aussieht, sondern uns auch nicht zu hart bestraft, wenn wir mal sterben. Die faszinierende Story schreitet, mit jedem neuen Bauteil, das wir herstellen, weiter fort und motiviert uns für gut 20 Spielstunden, die Verantwortung für das kleine Mädchen Toriko zu übernehmen. Sie und unseren kleinen Roboter „Robbie“ schließen wir schnell ins Herz und stürzen uns immer wieder tapfer in die Dungeons, um das für die Pflege unseres Schützlings benötigte Material zu besorgen.
Pro:
- skurrile, postapokalyptische Spielwelt
- liebliches Art-Design
- stimmungsvolle Musikuntermalung
- individualisierbarer Roboter
Contra:
- repetitiver Gameloop
- keine deutsche Lokalisation
(Björn Cuber)
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