Heute hat etwas Spezielleres meinen Schreibtisch oder nennen wir es lieber, meine Steam Bibliothek erreicht, bei dem ich so gar nicht genau einordnen konnte, was mich hier genau erwartet. Ich kannte MMORPGs, Survival und Sandbox Games, in die ich durchaus schon Stunden, sogar Wochen sowie Monate versenkt habe, aber das was das Deutsche Independent Entwickler Studio „Encurio“ hier anpries, klang für mich nach einer Eierlegenden Wollmilchsau. Unter dem Namen „Valnir Rok“ startete vor einiger Zeit das „Online-Sandbox-Survival-MMORPG“ im Wikinger-Setting und somit der erste Titel der Kölner in die „Early Access“ Phase.
Aber was ist „Early Access“?
Early Access ist ein Prinzip, in dem der Entwickler schon ab dem ersten spielbaren Zeitpunkt das Projekt der Öffentlichkeit, gegen eine kleine Zahlung, zugänglich macht. Die Menge des zu zahlenden Kaufpreises richtet sich hierbei meist nach dem Status des Spiels und steigert sich bis zum Zeitpunkt der Vollendung zum Vollpreis. Die Einnahmen, sowie die Meinungen und Ratschläge der Community, kommen direkt der Weiterentwicklung des Spiels zu Gute. So lassen sich Produktionskosten schon vor Beendigung des Spiels teilweise decken, die Beliebtheit des geplanten Spiels oder der Mechaniken beim Spieler direkt testen sowie konstruktive Kritik noch vor dem Release anwenden.
Im Endeffekt kauft man sich durch einen kleinen Beitrag in das Spiel ein und kann im gewissen Maß etwas mit bewirken. Hinzu kommt noch, dass man bei Fertigstellung den vollen Zugang zum vollwertigen Spiel behält.
Einer der bekanntesten Early Access Titel ist wohl „Minecraft“
Also eigentlich eine gute Sache. Wenn nicht die Produktion des Spiels eingestellt wird, die Idee verworfen oder die Mittel nicht ausreichen, um das Projekt zu Ende zu bringen, das Spiel für ewig im Early Access hängen bleibt und das Geld quasi futsch ist. Soviel dazu.
Aber was bietet uns „Valnir Rok“?
„Valnir Rok“ zog vor allem Aufmerksamkeit auf sich als bekannt wurde, dass die Gaming-Youtuber „Gronkh“ und „ Sarazar“ bei der Entwicklung ihre Finger im Spiel haben. Vor allem das nordische Setting fand ich interessant und stellte schnell die Ähnlichkeit des „Valnir Rok“ Logos zu dem der Prime Serie „Vikings“ fest. Nach Start des Spiels erfolgt, wie MMORPG üblich, ein Charaktereditor, in dem wir in unterschiedlichsten Einstellungen Haar, Gesicht und Körper unserer Spielfigur erstellen können. Relativ schnell fallen uns hier aber die nie so wirklich passenden Proportionen auf. Nach dem unser Charakter fertig erstellt und ein Name gewählt ist, wachen wir auch schon auf der fiktiven Nordischen Insel „Valnir Rok“ als Schiffbrüchiger inmitten einiger Toter und einem Haufen Holz und Schrott auf.
Der Haufen Holz und Schrott ist allerding nicht nur kosmetischer Natur, sondern lässt sich sammeln. Nicht unweit steht auch schon der erste NPC der uns in alter MMORPG Manier die ersten Quests aufgibt, die uns das Sammeln verschiedenster Rohstoffe, das Crafting System und vieles mehr erklären. Relativ schnell wird uns beigebracht, wie man jagt, Wasser sammelt, sich verteidigt oder angreift.
Das Kampf- und Jagdsystem gleicht sich hier, einen gegnerischen Spieler erlegen wir genau so wie wir ein Tier jagen, nicht durch von MMORPG gewöhnte Tap-Target Systeme, bei dem ein Algorithmus den Erfolg meiner Tätigkeit errechnet, sondern über direkte Hitbox-Abfrage. Das Jobsystem und der Fähigkeitenbaum erinnern hier wieder stark an MMORPGs, denn nicht alles lässt sich von einem Charakter herstellen, sodass man handeln oder mit anderen zusammen spielen muss. Das Craftingsystem ist extrem vielseitig und darauf liegt wohl auch das Hauptaugenmerk.
Fazit:
Fazit:Mit „Valnir Rok“ des Entwicklers „Encurio“ bekommt der geneigte Spieler Dank „Early Access“ schon einmal Zugang, zu einer sehr frühen Entwicklungsstufe des Spiels. Mit 20 Euro ist man dabei und unterstützt mit diesem Betrag die weitere Entwicklung des Spiels. So wird man direkt/indirekt ein Teil des Entwicklungsprozesses. Wie bei allen Alpha Versionen eines Programmes, ist man von einem fertigen Produkt natürlich noch recht weit entfernt. Daher muss man sich bewusst sein, das ebenfalls noch einige Bugs vorhanden sind, der Spielfluss noch recht unrund abläuft, die Technik sowie die Grafik, Sound und Synchronisation noch nicht final sind. Das Bugs nicht nur lustig sein können, sondern auch nervig, ist zu diesem Entwicklungszeitpunkt aber ebenso völlig normal. Ob dies jemandem der Betrag in Höhe von zwanzig Euro wert ist, muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Zumindest ist schon absehbar, wohin die Reise geht und die Vermutung liegt nahe, dass wir es mit einem gewaltigen Gather und Crafting Spaß zu tun bekommen. Kurzum, man darf gespannt sein, wie sich das Spiel in seinen folgenden Entwicklungsphasen weiter entwickeln wird.
Pro:
– innovative Idee
– gewaltiges Craftingsystem
– Early Access
Contra:
– Spiel weitestgehend noch sehr roh
– steile Lernkurve
(Bastian Avermann)
©Sebastien Rahmel/Encurio
