Mit „The Good Place“ ist bereits eine Comedyserie über das Leben nach dem Tod erschienen, aber wo eine Serie erfolgreich ist, kann eine zweite mit ähnlichem Thema nicht schaden. So haben vermutlich die Leute von Amazon Prime gedacht, die ebenfalls eine Serie rund um das Leben nach dem Tod schufen. Nur mit einem kleinen Unterschied, hier ist der Geist Teil eines Computerprogramms, was natürlich jede Menge Möglichkeiten bietet und wer weiß, vielleicht wird es ja Amazons Version von „Matrix“.Von der Neugier gepackt haben wir es uns nicht nehmen lassen und haben uns die erste Staffel angeschaut, sodass wir euch sagen können, ob Amazon mit der ersten Staffel von „Upload“ eine neue Kultserie geschaffen hat oder es einfach nur ein schlechter Abklatsch von „The Good Place“ geworden ist.
Story:
Im Jahr 2033 lebt Nathan auf der Überholspur, er ist gutaussehend, charmant, er hat eine hübsche Freundin und beruflich ist er gerade dabei, das Leben nach dem Tod zu revolutionieren, doch dann passiert ein schrecklicher Unfall und noch im Krankenhaus muss er sich entscheiden, ob es eine OP geben soll, deren Aussicht auf Erfolg eher gering ist, oder seine Seele in die virtuelle Welt hochgeladen werden soll, was seine Freundin finanziert. Er entscheidet sich für die virtuelle Welt und hat direkt Schwierigkeiten, sich in der neuen Welt zurechtzufinden. Die einzige Person, die ihm das Gefühl gibt, normal zu sein, ist Kundenservice Mitarbeiterin Nora, die ihm zugeteilt wurde. Die Sache wird nicht nur kompliziert als Nathan und Nora sich näher kommen, sondern auch als Nora rausfindet, dass Nathans Unfall gar kein Unfall war. Jemand wollte seinen Tod.
Eindruck:
Staffel 1 besteht aus zehn Folgen zwischen 46 und 25 Minuten Laufzeit und ist durchgängig erzählt. Es ist kaum zu glauben, wie viele Genre diese Serie vereint, da wären Sci-Fi, Comedy, Drama, Love-Story, Crime Story und Thriller und „Upload“ schafft es tatsächlich, nicht überladen zu wirken, sondern es ist wirklich super abgemischt. Okay so manche Wendungen, die es im Verlauf gibt und was so manche Charakterzeichnungen angeht, erinnern schon ein bisschen an eine Soap.
Schon von der ersten Minute an macht „Upload“ aber Spaß, die Sci Fi Atmosphäre macht Laune und der Humor ist stellenweise schon böse.
Das Entdecken der neuen virtuellen Welt mit Nathan macht Spaß und ist wirklich witzig in Szene gesetzt und erinnert auf seine Art eine Art Rollenspiel. Natürlich werden hier dann auch mit diversen Online -Rollenspiel-Klischees gespielt. Robbie Amell, der kleine Cousin von Arrow Star Stephen Amell, macht hier seine Sache sehr gut, wobei er natürlich ideal ist als Schönling, der zwar hochintelligent ist, aber auch etwas naiv. An seiner Seite ist dann Sängerin Andy Allo als Tech Expertin und Kundenservice Mitarbeiterin Nora. Beide harmonieren wirklich sehr gut zusammen und man spürt wunderbar die Freundschaft zwischen den beiden.
Allegra Edwards als reiche arrogante Freundin von Nathan ist auch klasse und man lernt sofort, sie mit ihrer Art von der ersten Sekunde an tierisch zu hassen.
Die Charaktere sind stellenweise etwas verrückt aber andererseits auch bodenständig. Als kleines Highlight erweist sich Noras beste Freundin Zainab Johnson, die hier ebenfalls Kundenservice Mitarbeiterin arbeitet und es liebt, eine verrückte Fehde mit ihrer zugeteilten Person zu haben. Herrlich was da an Jokes rausgehauen wird. Aber wie gesagt, es ist keine reine Komödie. Der Drama Part kommt auch sehr gut rüber und man lässt hier den Zuschauer spüren, wie problematisch es sein kann, über den Tod nachzudenken und wie es ist, wenn alle ihr Leben weiter leben und man selbst aber festsitzt.
Die Story ist zwar vom Aufbau recht einfach gehalten aber die Wendungen, die es im Verlauf gibt, sind sehr brachial, sodass es zu guter Spannung kommt, vor allem zum Finale hin, wenn die Situation mehr und mehr außer Kontrolle gerät.
Der Cliffhanger zum Schluss ist sehr heftig, lustig und böse zugleich. Er hinterlässt so viele Fragen, dass nun die Wartezeit auf die nächste Staffel extrem schwer wird, zumal auch nicht klar ist, ob eine zweite Staffel kommt.
Optisch ist die Serie übrigens relativ einfach gehalten, 80 % der Serie spielt halt entweder in einem Wohnkomplex aufgebaut wie ein Hotel, sowie ein Büro. Der Rest ist dann an anderen Orten, die kaum der Rede wert sind. Die CGI ist okay, reist aber keine Bäume aus. Aber alles in allem stört die einfache Inszenierung keineswegs und passt hier wirklich gut zur Atmosphäre.
Fazit:
Zwar von der Inszenierung eine recht einfache Serie, aber von der Gernemischung und von der Story wunderbar charmant, vielseitig und spannend, sodass hier wirklich für jeden was dabei ist. Manchmal driftet es zwar in Richtung Soap ab, aber dank charmantem Cast kommt jede Szene authentisch rüber. Zu keiner Sekunde ist die Story langweilig, sie ist mit viel Liebe zum Detail und auch wunderbar abwechslungsreich erzählt. Nun bleibt zu hoffen, dass auch eine zweite Staffel kommt, weil der Cliffhanger wirklich heftig ist. Daumen drücken ist angesagt.
(Pierre Schulte)
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