Story:
In einer nicht allzu fernen Zukunft ist Grey Trace eher ein Mensch der Vergangenheit. Für einen Kunden restauriert er gerade einen Oldtimer. Seine Frau Asha dagegen geht mit der Zeit, arbeitet in einem führenden Technologieunternehmen und ihr Fahrzeug fährt natürlich autonom. Als Grey den Wagen fertig hat, bittet er seine Frau, ihn zu dem Kunden zu begleiten. Gemeinsam fahren sie den Oldtimer zu Eron Keen, Asha´s Wagen fährt selbständig hinterher.
Bei Eron Keen angekommen ist Asha beeindruckt von dem Anwesen, ebenso als sie erfährt, dass er der Inhaber des führenden Technologieunternehmen Vessel ist. Schnell geht das Gespräch in Richtung Arbeit und Eron zeigt ihnen seine neuste Erfindung. Ein Chip ähnliches Gebilde, welches implantiert in den Menschen, ihm eine künstliche Intelligenz verschafft. Eron nennt seine wegweisende Erfindung STEM.
Auf dem Nachhauseweg vergnügen sich Asha und Grey hinten in dem eigenständig fahrenden Auto. Plötzlich bemerkt Grey, dass etwas nicht stimmt, es ist nicht die bekannte Strecke nach Hause. Versuche, den Wagen zu stoppen misslingen, sie landen, dank der Fehlfunktion des Fahrzeuges, in einer heruntergekommenen Gegend. Kurz darauf werden sie von mehreren Personen attackiert, Asha wird getötet und Grey bleibt schwerverletzt liegen.
Er ist nun querschnittsgelähmt, das nagt sehr an ihm, allerdings noch mehr macht ihn der Tod seiner Frau zu schaffen. Überraschend bekommt er von Eron Keen im Krankenhaus Besuch. Er schlägt im vor, seinen Chip STEM einzusetzen, denn damit könnte er auch wieder laufen. Grey willigt ein und nach erfolgreicher Operation ist er schnell wieder auf den Beinen. Doch daheim erfolgt für Grey noch eine Überraschung, STEM spricht mit ihm! Aber nicht nur das, er gibt ihm Hinweise, um die Täter zu finden, die seine Frau ermordet haben.
Somit bekommt Grey schnell einen Eindruck von der künstlichen Intelligenz STEM, die fortan nicht nur mit ihm interagiert, sondern
omnipräsent ist. Aber Grey sieht zunächst nur die Möglichkeit Rache zu nehmen, macht sich daher unverzüglich auf den Weg, um mithilfe von STEM die Täter aufzuspüren.
Nichtsahnend das dieser Schritt Konsequenzen haben wird, dringt Grey in das Haus eines Täters ein. Als dieser unvermittelt auftaucht, bleibt nur eine Lösung, er muss STEM die vollständige Kontrolle über seinen Körper geben. Fasziniert von seinen neuen Fähigkeiten, dank des Upgrades, schleichen sich aber auch schnell Bedenken ein.
Wohin wird seine Reise gehen, wird er vom Opfer zum Täter und bleibt er Herr seines Körpers..?!
Eindruck:
Mit Leigh Whannells zweiter Regiearbeit „Upgrade“ , nach „Insidious Kapitel 3“, ist ihm ein sehr abwechslungsreicher Sci-Fi Thriller gelungen, der mit einem stimmigen Setting, zwischen Vergangenheit und Zukunft, eine faszinierende Kulisse bietet.
Gespickt mit originellen Einfällen in der Story, gibt es nicht nur gute Schauwerte, sondern eine recht spannende Geschichte.
Man könnte Whannell eventuell vorwerfen, er habe hier und da etwas von „Matrix“ kopiert. Den Eindruck hat man, weil einige Szenen, wie auch die teils sehr dynamische und ungewöhnliche Kameraführung, das vermitteln. Doch aus meiner Sicht ist es nicht so dramatisch, wie jetzt klingt. Ich finde, er hat hier einfach ein treffendes Mittel benutzt, welches die Situation am besten wiedergibt.
Ebenso verblüfft der Film mit vielen einfallsreichen Ideen, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte. Das wären zwar nicht unbedingt Spoilern, würden aber dem Film vorab viel von seiner Einzigartigkeit nehmen. Da hier schon einige innovative Einfälle dabei sind, die mich während der Sichtung durchaus begeistert haben.
Womit ich nun dazu komme, dass der Film im Kino leider komplett untergegangen ist. Ob es nun an den relativ unbekannten Darstellern liegt oder der Trailer nicht jeden Ansprach, schwer zu sagen. Vielleicht vermittelte dieser eher einen Action-Film mit Rache Motiv, ich finde, das täuscht. Das Endprodukt ist schon deutlich vielschichtiger, weil es auch die Frage aufwirft, ob es sinnvoll ist, dass die Technik uns mehr und mehr Aufgaben abnimmt.
Fakt ist aber, vielen ist hier ein erstaunlich guter Film entgangen. Ich kann nur sagen, schaut ihn euch beruhigt an, gerade Fans von Sci-Fi Thrillern werden belohnt. Daneben bietet er imposante Actionszenen, die mit FSK 16 recht schmeichelhaft eingestuft sind. Auch technisch wie optisch überzeugt der Film und wirkt dadurch entsprechend hochwertig.
Kurz zu den recht unbekannten Darstellern, Hauptdarsteller Logan Marshall-Green kommt einem bekannt vor. Er wirkte unter anderem in „Snowden“ und „Prometheus“ mit und spielte neben Dark Blue noch in diversen anderen Fernsehserien.
Die restlichen kennen vielleicht höchstens Insider, macht aber nichts, denn sie alle spielen mehr als ordentlich in diesem Film. Denn Upgrade ist keine One-Man-Show, alle tragen dazu bei, das der Film sehr unterhaltsam und extrem kurzweilig ist. Ich bin positiv überrascht von dem Film, denn die Story ist gut ausgearbeitet und er ist spannend inszeniert. Als zusätzlichen Höhepunkt spendiert er uns ein Finale, das ich so ehrlich nicht erwartet habe.
Bild:
Das Bild ist ebenfalls als Höhepunkt zu bezeichnen, Schärfe, Kontrast und Schwarzwert liegen auf hohem Niveau. Hin und wieder wirkt das Bild vielleicht etwas zu düster, um nicht dunkel zu sagen, verschluckt aber dafür kaum Details. Farblich ist er recht intensiv, das Ganze aber ohne störend zu wirken, daneben gesellt sich ein häufig gefiltertes Bild. Wodurch der Film allerdings eine sehr passende Atmosphäre bekommt. Kurzum eine tolle Vorstellung, die sichtlich Spaß macht.
Ton:
Mit (nur) DTS 5.1 kommt die deutsche Tonspur daher, eine HD-Spur wie die englische bleibt dem deutschen Markt verwehrt. Macht aber auch hier nichts, denn die DTS Spur überzeugt und kommt recht dynamisch daher. Die Stimme von STEM, welche quasi im Off erscheint, wird wunderbar auf alle Speaker verteilt. Auch der Score wird wirkungsvoll in den Raum gestellt, neben einer Vielzahl an Nebengeräuschen und oder Effekten. Auch der Sub schaltet sich entsprechend zu und untermauert manche Szenen sehr eindrucksvoll. Dazu bleibt die Sprachverständlichkeit stets gegeben, daher auch hier alles bestens.
Extras:
Zu Testzwecken gab es nur ein Pressemuster, daher kann ich zu Extras und auch der Verpackung (Wendecover), keine Angaben machen.
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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