Am 28. Januar 2021 kam „UNCHARTED: Legacy of Thieves Collection“ in den Handel und wir haben das Review für die PS5 Version dazu:
Passend zum zeitnah anstehenden Kino-Start des „Uncharted“ Films, mit Tom Holland und Mark Wahlberg in den Hauptrollen, spendiert SONY nach „God of War“, „Ghost of Tsushima“, „Horizon: Zero Dawn“ und „The Last of Us Part II“ auch der Uncharted-Reihe ein PS5 Remaster, bzw. einen Performance-Boost. Das Remaster nimmt sich dabei die letzten beiden Teile der Serie zur Brust. Ich habe mir angeschaut, wie die beiden ursprünglichen PS4 Titel den Sprung auf die aktuelle SONY-Konsole geschafft haben und ob sich ein Kauf nur für Neueinsteiger lohnt.
Für jeden, der die Uncharted-Reihe noch nicht kennt – wobei das eigentlich kaum vorstellbar ist – hier eine kurze Einführung. Es geht in den ersten vier Uncharted-Teilen um die Abenteuer des Schatzjägers Nathan Drake, der vom berühmten Entdecker Sir Francis Drake abstammen soll. Wie Indiana Jones, erlebt Nathan auf seinen Schatzjagden nach Artefakten, an den entferntesten Punkten der Welt haarsträubende Abenteuer und pure Action. Das Ganze wirkt dabei wie ein spielbarer Abenteuerfilm. Der Mix aus Abenteuer, Humor, Action, flott geschriebenen Stories und vielen sympathischen Charakteren ist ein absolutes Genre-Highlight, das viele nachfolgende Spiele geprägt hat. Die „Uncharted: Legacy of Thieves Collection“ beinhaltet den vierten Teil, in dem Nathan Drake mit seinem tot geglaubten Bruder Samuel „Sam“ Drake, den größten Piratenschatz der Welt nachjagt sowie das Spin-Off „Uncharted: The Lost Legacy“. In letzterem sind Chloe Frazer und Nadine Ross im indischen Dschungel einem uralten Artefakt auf der Spur.
Die neuen Features der Kollektion sind native 4K-Auflösung, 3D-Audio und verbessertes haptisches Feedback durch den DualSense-Controller. Beide Spiele überzeugen mit abwechslungsreichem Gameplay. Man klettert an Felsvorsprüngen und Tempelanlagen herum, erkundet wunderschöne, exotische Schauplätze, löst Rätsel-Passagen mit Hilfe des Tagebuchs und liefert sich heiße Verfolgungsjagden und Schießereien mit bösen Jungs. Durch die Power der PlayStation 5 sehen beide Spiele noch besser aus, als auf der alten Konsolengeneration. In nativem 4K mit HDR wirken die Farben kräftiger, Kontraste und Umgebungsdetails knackiger und die Beleuchtung stimmiger und dynamischer. Einziger optischer Wermutstropfen sind einzelne Spiegelungen in Fenstern auf Böden oder in Pfützen. Diese sind weiterhin auf PS4 Niveau.
Ansonsten lässt euch SONY die Wahl zwischen drei Auflösungs-Modi: Standardmäßig ist der Performance-Modus aktiviert, der mit einer Auflösung von 2560 x 1440 für flüssiges 60 FPS-Gameplay sorgt. Wer mehr Details auf dem Bildschirm haben möchte, greift zur 4K-Auflösung, muss dann aber mit 30 FPS vorlieb nehmen. Beide Modi funktionieren sehr gut, nur bei einzelnen, sehr schnellen Verfolgungssequenzen fällt die Framerate unter die 60er Marke. Abschließend gibt es noch den 120 FPS bei 1080p Modus für entsprechend ausgestattete TV-Geräte bzw. Monitore.
Ein echtes Upgrade im Spielgefühl ist der Einsatz des neuen DualSense-Controller der PS5. Durch das haptische Feedback und die adaptiven Trigger, fühlen sich Actionpassagen, wie Faustkämpfe oder Schusswechsel griffiger und immersiver an. Leider wird aber nicht das gesamte Potential abgegriffen – bei der Unterscheidung bestimmter Untergründe, wie beispielsweise Sand oder Asphalt, wäre mehr möglich gewesen. Wie man das besser machen kann, hat ASTRO’s Playroom wunderbar zum Launch der PS5 demonstriert. Das 3D Audio Feature ist wiederum sehr gut gelungen. Umgebungsgeräusche und Effekte wirken viel räumlicher und Feinde sind in Kämpfen genau lokalisierbar. Das schraubt die Atmosphäre und den Spielspaß nach oben.
Fazit
„Uncharted 4: A Thief’s End“ und „Uncharted: The Lost Legacy“ sind bereits echte PS4 Klassiker. Ich hatte mit beiden Teilen auf der PS5 auch im zweiten Durchlauf jede Menge Spaß. In der „UNCHARTED: Legacy of Thieves Collection“ sehen die Abenteuer unserer Helden dank HDR-Einsatz, diversen Auflösungsmodi und einen höheren Detailgrad, schärfer und farbenprächtiger aus. Das ohnehin schon geniale Gameplay bekommt durch den Einsatz des neuen DualSense-Controller bei den Feuergefechten und Verfolgungsjagden mehr Immersion und das 3D Audio-Feature rundet das Gesamtpaket ab. Schade ist nur die Tatsache, dass der ursprünglich enthaltene Multiplayer-Part komplett fehlt und auch beim Einsatz des DualSense noch etwas mehr möglich gewesen wäre. Aber das ist jammern auf hohem Niveau und stört mich persönlich nicht allzu sehr, da man geniale Singleplayer-Kost serviert bekommt. Falls ihr bereits über die physische Variante von „Uncharted 4“ oder „The Lost Legacy“ verfügt, bezahlt ihr für das PS5-Upgrade nur 10 Euro, ein kompletter Neukauf schlägt mit ca. 50 Euro zu Buche.
Abschließend kann ich die „Legacy of Thieves Collection“ wirklich empfehlen. Zwei bereits geniale Titel sind für die neue Konsolengeneration technisch optimiert und aufpoliert worden. Für Fans der Serie bieten die Verbesserungen neuen Gameplay-Spaß und für Neueinsteiger sind die Abenteuer von Nathan und Co. sowieso ein Must-Have. Andernfalls verpasst ihr zwei der besten Action-Adventures der Spielgeschichte.
Pro:
- zwei herausragend inszenierte Solo-Action-Kampagnen
- toll geschriebene Stories und Charaktere
- spannende Kämpfe und Verfolgungsjagden
- grandiose Optik mit drei auswählbaren Auflösungsvarianten
- tolles 3D-Audio-Feature
- tolle Immersion durch DualSense-Controller
Contra:
- kein Mehrspieler-Modus
Hier erhältlich:
- UNCHARTED: Legacy of Thieves Collection (PS5)
(Michael Schröder)
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