„Trolls World – Voll vertrollt“ – Streaming Review | White Pearl Movies | 07.11.2020

Trolls world voll vertrollt Film Review Kritik shop kaufen Artikelbild

„Trolls World – Voll vertrollt“ ist seit dem 23. Oktober 2020 auf Blu-ray und DVD im Handel erhältlich. Am 13. November 2020 wird es auch noch das limitierte Steelbook zum Film geben. Wir haben den Film vorab als Streamingvariante anschauen dürfen, hier folgend das Review dazu.

Mit „Trolls World – Voll vertrollt“ realisierte Regisseur Eric Hordes einen Trash-Film-Fortsetzung, der an die 90er Jahre Trash Gurke „Troll 2“, des damaligen Regisseurs Claudio Fragasso, anschließen soll. Laut Informationen soll Fragasso, der auch wie damals typisch unter dem Alias „Drake Floyd“ bekannt ist, sein Okay dazu gegeben haben. Ebenso kehrt der damalige Darsteller George Hardy, der zur Abwechslung tatsächlich Amerikaner ist und nicht ein Italiener, welcher nur einen englischen Künstlernamen trägt, zurück in seine alte Rolle des Michael Waits. Interessant dabei, hinter den Kulissen scheint es wesentlich interessanter als vor der Kamera abgegangen zu sein, dazu aber mehr beim Fazit. Ob nun Regisseur Hordes mit „Trolls World – voll vertrollt“ (bitte nicht mit dem Dreamworks Animationsfilm „Trolls World“ verwechseln) ein Feuerwerk purer Trash- Unterhaltung abliefern kann oder ob er wirklich nur Trash produziert hat, erfahrt ihr wie immer wenn ihr meinen Zeilen folgt.

Trolls world voll vertrollt Film Review Kritik shop kaufen Szenenbild

Inhalt:

Einst wurde im 14. Jahrhundert ein böser Troll von den Menschen als dieser erkannt und in Stein gebannt. Sein hinterlistiges Treiben führte zu diesem Fluch, übernahm er doch zu gerne die Körper der Menschen, um sie für seine Missetaten zu missbrauchen. Doch sein Wirken blieb nicht unentdeckt und so wurde dieser von einem Zauberer verflucht, um für alle Zeit als steinerne Statue dahin zu vegetieren. Natürlich schwor der kleine Giftzwerg Rache und so kam ihm der Zufall rund 700 Jahre später zu Hilfe. Wie so oft bei solch dummen Zufällen wurde der Fluch gebrochen, woraufhin unser Troll sich wieder in der Lage sah, seinen düsteren Plan endlich umzusetzen. Ein Portal zur Unterwelt soll geöffnet werden, sodass sich eine Troll Armee in Bewegung setzen kann, um die Erde zu erobern. Um dies zu schaffen, wird erneut ein menschlicher Wirt benötigt und so trifft es Vanessa Mayer. Nur Vanessas Tochter Natalja, Dr. Fischer (Helmut Krauss) und die immens neugierige Nachbarin Beatrice vermuten, dass etwas mit Vanessa nicht stimmt. Doch umso näher sie der Wahrheit kommen, desto gefährlicher wird es für die drei. Denn dieses Mal wird der Troll keine Gnade walten lassen.

Meinung und Fazit:

Tja, wo fang ich nur an, bzw. was zur Hölle, habe ich da gerade gesehen und wie beschreibt man solch ein Machwerk? Fangen wir mit der Story an, kleiner popliger Giftzwerg ergreift Besitz von menschlichen Körpern, um mithilfe einer Troll Armee, die in der Unterwelt auf ihre Befreiung wartet, die Weltherrschaft zu erringen, Plot Ende. Ja, zugegeben andere Filme, selbst von namhaften Regisseuren, bieten auch nicht mehr Grundstory. Wenn ich ehrlich bin, wirkt „Trolls World“ wie eine Parade deutscher B-Promis und ab und an verirrt sich sogar eine Lichtgestalt vor die Kameralinse. Während Synchronsprecher Santiago Ziesmer (besser bekannt als Ferkelchen aus „Winnie Puh“ oder natürlich auch der kleine, gelbe Schwamm, namens „Spongebob Schwammkopf“) sowie Helmut Krauss und sogar Desiree Nick noch die beste Leistung abgaben, war die Leistung der Hauptdarstellerin Eva Habermann absolut unterirdisch. Apropos Helmut Krauss, wenn man sich fragt, woher man diesen, leider letzten Jahres verstorbenen, Darsteller kennt, sollte man in seine Kindheit abtauchen und mal an die alte ZDF Serie „Löwenzahn“ mit Peter Lustig denken. Denn dort spielte Krauss den etwas durchtriebenen Nachbarn Paschulke, des wohl bekanntesten Bauwagen Bewohners. In weiteren Rollen sind zu sehen, die leider ebenfalls verstorbene Billie Zöckler, Katy Karrenbauer, Komiker Lutz van der Horst und sogar Ralf Bauer. Und ganz überraschenderweise gibt es ein Wiedersehen mit dem bösen Zauberer Rumburak, Jirí Lábus aus der tschechischen Kinder TV-Serie „Die Märchenbraut“. Und wie bereits erwähnt Ur-Troll Darsteller George Hardy in einer ziemlich kleinen Rolle.

Trolls world voll vertrollt Film Review Kritik shop kaufen Szenenbild

Unabhängig von der doch recht einfachen Grundgeschichte, stellte ich mir die Frage, was man rauchen muss, um auf solche Handlungsstränge und Dialoge zu kommen, wie diese, die ich mir bei diesem Film anschauen musste. Wie bereits erwähnt bleibe ich dabei, das Eva Habermann in dieser Produktion das schauspielerische Schlusslicht des gesamten Casts darstellt. In Verbindung mit dem Plot wird dies aber noch übler, da alle Figuren scheinbar nur an das eine denken, Sex! Soviel Notgeilheit habe ich seit „Eis am Stiel“ nicht mehr erlebt. Besonders schräg wird es, als Eva Habermann beginnt Rumburak, ähm ich meine natürlich Jirí Lábus, anzugraben. Aber auch sonst spielt sie, als hätte sie eine Päckchen Extasy auf Ex verschluckt. Dagegen ist Desiree Nick schon fast oscarreif zu nennen. Es soll jetzt nicht so klingen, dass ich Habermanns Schauspielleistungen im Allgemeinen schmälern möchte, aber dass was hier, natürlich auch bedingt durch das Drehbuch, geboten wird, ist wirklich übel oder anders gesagt, Trash-Movie-Niveau pur.

Was wiederum tatsächlich einen coolen Eindruck hinterlässt sind die Effekte in dem Film. Diese bewegen sich natürlich nicht auf heutigem Hollywood Niveau, vermitteln aber einen schönen nostalgischen Blick zurück zur Effekttechnik der 80er und 90er Jahre. Nach einiger Recherche bin noch über ein paar Zusatzinfos gestolpert, welche den Film wohl aufgewertet hätten. Denn hinter der Kamera ging es wesentlich spektakulärer zu als davor. So soll ein wahrer Zickenkrieg zwischen Nick und Habermann entbrannt sein, ebenso soll Habermann, ohne die Zustimmung des Regisseurs Hordes, eine eigene Schnittfassung angefertigt haben. Diesen Querelen soll auch eine gerichtliche Auseinandersetzung gefolgt sein. In meinen Augen wäre das der bessere Film geworden.

Trolls world voll vertrollt Film Review Kritik shop kaufen Szenenbild

Kommen wir zum Fazit: Der Film an sich bedient sich einer klassischen Gruselstory der 80er und 90er Jahre. Diese bietet zwar keinerlei Überraschungen, wäre bei einer besseren Dialogregie aber dennoch kein Totalausfall geworden. Was den Film schon zu Beginn killt sind diese notgeilen Gestalten, die sich wie Karnickel im Frühjahr verhalten. Auch wenn es eine Gruselkomödie oder Trashkomödie sein soll, stellt sich mir die Frage, wie ein Helmut Krauss oder ein Jirí Lábus nach Lesen des Drehbuchs daran noch teilnehmen konnten. Jirí Lábus kann sich vielleicht noch damit rausreden, da er nachsynchronisiert wurde, auf die Ausrede von Herrn Krauss wäre ich wiederum gespannt, wenn er nicht schon verstorben wäre. Die Krönung bleibt aber Eva Habermann, ihre Darstellung schießt definitiv den Vogel ab, denn es vergeht so gut wie keine Szene, bei der Sie mal nicht im Overacting ist oder daran vorbei schrammt. Oder anders gesagt, mit der Performance sichert sie sich einen Platz im Trash-Olymp. Letztendlich bekommt der Film Trasher eine 5, als Gruselfilm bleibt unterm Strich nur eine 2. Da wir aber gesplittet unterteilen, kann der Film auch wieder Boden gut machen. Für Trashfans sicherlich eine Sichtung wert, alle anderen sollten erst einmal den Trailer sichten.

Technische Bewertungen beziehen sich immer auf das Alter und das vorhandene Ausgangsmaterial!

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

Hier erhältlich:

  • Trolls World – Voll vertrollt (uncut Version) (DVD)
  • Trolls World – Voll vertrollt (uncut Version) [Blu-ray]
  • Trolls World – Voll vertrollt – Limited Steel-Edition

(Marc Maurer)

Medium zur Verfügung gestellt von White Pearl Movies – Alle Rechte vorbehalten.

Bewertungen: 4.6 / 5. 499

Schreibe einen Kommentar