Der Film „Torture – Einladung zum Sterben“ ist seit 26. Juni 2020 auf Blu-ray und DVD im Handel und hier gibt es das ausführliche Review dazu.
Ja, so ein College kann schon hart und blutig sein, vor allem, wenn man ausgerechnet auch noch zu den Außenseitern gehört. Hart geht es bei den Aufnahmeritualen zu den Verbindungen wirklich zu, nur wohl eher nicht so blutig und rabiat wie in dem, im Tortur-Genre angesiedelten Horrorfilm „Torture – Einladung zum Sterben“, den uns Lighthouse Home Entertainment seit dem 26. Juni auf Blu-ray, DVD oder OnDemand präsentiert. Ob mich der Folter-Porno überzeugen konnte, das erfahrt ihr wie immer in den folgenden Zeilen.
Story:
Die drei liebenswerten Nerds David, Justin und Ethan haben es nicht gerade leicht auf der Uni. Schließlich gehören sie zu den Außenseitern und finden per-du keinen Anschluss. Doch als sie eines Tages wirklich zu einer Party eingeladen werden, scheint ihr Ziel zum Greifen nah. Auf der Party sind alle freundlich und sexy, aber legen auch ein seltsames Verhalten an den Tag. Die Wohlfühl-Oase wird plötzlich zerstört, als sie sich für ein perfides Aufnahmeritual bereiterklären. Mit dem Ziel, endlich zu den „Coolen“ zu gehören, wollen sie so manche Demütigung über sich ergehen lassen. Doch was sie dann wirklich erwartet, hätten sie sich nicht einmal in ihren schrecklichsten Albträumen zu erahnen vermögen.
Meinung und Wertung:
Regisseur Daniel Robbins („Uncaged – Das Biest in dir“) hat mit seinem dritten Spielfilm eine kleine Überraschung abgeliefert. Ein kleiner fieser Torture-Horror-Thriller, der überraschend kurzweilig daher kommt. „Torture“ ist ein Indie-Film, der nur durch Crowdfunding realisiert werden konnte. Ein wahres Herzensprojekt, dem man die Liebe zum Filmemachen und das Herzblut, das zweifellos darin steckt, in jeder Szene anmerkt. Klar, einen Preis für besonders innovatives Storytelling wird der Film jetzt nicht bekommen, aber dafür besticht er mit gutem Handwerk und einer schmerzhaften Prämisse, die so manchen Zuschauer überraschen wird. Mit bemerkenswerten Konsequenzen und geradliniger Inszenierung erschuf Robbins einen Albtraum, der die Grenzen zwischen Toture-Porn, Thriller und bitterbösen Humor perfekt auslotet. Hier wird ein zynisch-widerliches Szenario gezeichnet und dadurch mit einer alten, aber durchaus umstrittenen amerikanischen Tradition abgerechnet: Den Aufnahme-Ritualen zu College Verbindungen. Die können wirklich hässlich ablaufen und sind noch dazu einfach nur sinnlos, aber das ist ein anderes Thema.
Der Aufbau sowie die typischen Horror-Komponenten sind simpel gewählt, aber dafür großartig und aufwändig in Szene gesetzt. Herrlich fiese Wendungen werden durch hinterlistige Finten überschattet und makabre Folter-Szenen sowie hektische Tötungen runden das Ganze dann noch ab. Außerdem ist „Torture“ mit einem durchtriebenen Twist bestückt. Am Anfang zieht sich der Film noch ein wenig, aber wenn das Quälen beginnt, wird das Tempo stetig angezogen. Das Pacing ist dann stets rasant und selbst der Spannungsbogen kann konstant aufrecht gehalten werden. Dadurch können einige Logiklöcher überspielt werden. Die „Prüfungen“ sind schmerzhaft mitanzusehen und werden drastisch und wenig zimperlich, in makellosen aber blutig-ekligen Bildern, eingefangen. Hier geht es voll zur Sache! Mit den Hauptfiguren wird nicht gerade schonend umgegangen. Denn in „Torture“ wird körperlich und psychisch gequält, was das Zeug hält. Keine Rücksicht auf Verluste war wohl die Devise. Gut, für den geneigten Vielseher oder Splatter-Fan sind die Szenen nicht brutal, aber sie sind verdammt widerlich. Es ist einfach furchtbar mitanzusehen, wie diese liebenswerten Nerds gequält werden und das macht den eigentlichen „Horror“ aus. Egal wie grausam, es wird drauf-gehalten. Der Regisseur macht uns damit zu unfreiwilligen Mittätern oder zumindest zu mitwissenden Voyeuren. Auch wenn wir natürlich wissen, dass hier alles falsch und ungerecht ist, können wir den Blick davon nicht abwenden. Denn schließlich, und das ist auch ein Grund, der diesen Film auszeichnet, will man bis zum Schluss wissen, was es mit dem Quälen wirklich auf sich hat. Die Gegenspieler der Hauptfiguren sind endlich mal wieder richtig bitterböse und heimtückisch geschrieben. Zudem werden die zynischen Folterknechte von den jeweiligen Darstellern exzellent und diabolisch dargestellt. Dadurch ergibt sich automatisch eine furchterregende Atmosphäre und mehr Spannung. Die drei Außenseiter-Nerds werden zwar von keinen namhaften Stars verkörpert, machen ihren Job aber dennoch solide und vor allem sehr sympathisch.
Fazit:
Wer es gerne etwas deftiger mag und mal etwas anderes als Zombies, Dämonen oder Geister sehen will, der ist bei „Torture“ genau richtig. Unangenehm, Schmerzgrenzen-überschreitend und bitterböse. Ein Fest für Genre-Fans und eine Zumutung für alle Zartbesaiteten. „Torture“ kann zweifellos als Überraschungshit bezeichnet werden, denn man hat hier mit geringsten Mitteln einen schmerzhaft guten und blutig kurzweiligen Horror-Film erschaffen.
Bild:
Das Bildformat liegt hier als 2,39:1 (1080p) vor. Die Bildqualität der Blu-ray ist mehr als passabel. Der Schwarzwert weiß auch in den dunkelsten Szenen zu überzeugen und vermittelt dort noch einiges an Detailreichtum. Die Farben sind kraftvoll und werden warm und satt wiedergegeben. Das einzige Manko ist die schwankende Schärfe, aber überdies kann hinweggesehen werden.
Ton:
- Deutsch und Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1
Die Tonwiedergabe ist ebenfalls gelungen. Die Dialoge sind verständlich und angenehm tiefer Raumklang ist geboten. Alles in allem, technisch einwandfrei.
Extras:
- Trailershow
Danke für Eure Aufmerksamkeit und danke für Eure Lesezeit.
(Thomas P. Groh)
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