Im Dezember kam „Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Mit der Transformers Reihe wurde Megan Fox über Nacht zum Superstar und gleichzeitig der Traum viel Männer. Doch nicht gerade positive Schönheits OPs und schlechte Filmentscheidungen, die zu einem Flop nach dem anderen führten, sorgten schnell dafür, dass ihr Stern verblasste. Doch mit einem neuen Freund an ihrer Seite, scheint der Filmerfolg auch für sie so langsam wieder zurückzukommen. Nicht nur konnte sie sich eine Rolle im neuen Expendables schnappen, sondern feierte ein großes Comeback mit „Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet“ welches von Zuschauern und Kritikern gelobt wurde. Doch ist der Film wirklich so gut wie sein Ruf? Wir haben den Film für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Emma führt eine unglückliche Ehe und somit auch ein sehr unglückliches Leben. Sie fühlt sich in der Ehe gefangen und kann nicht entfliehen. Ihr Mann Mark bringt sie nach einem romantischen Essen in ein einsam gelegenes Haus, wo beide eine gemeinsame Nacht verbringen. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist sie an ihn gefesselt und kurz darauf schießt er sich den Schädel weg. Nun an seine Leiche gefesselt, versucht sie aus der Hütte rauszukommen und muss feststellen, dass dies alles ein grausamer Racheplan von Mark ist, weil Emma eine Affäre angefangen hatte.
Eindruck:
Die ersten 20 Minuten sind sehr ruhig und haben sowohl eine sehr depressive Atmosphäre als auch Stimmung. Zwar ist Megan Fox nicht gerade die beste Schauspielerin, aber man merkt schon, dass ihr Charakter unglücklich ist und der Luxus, in dem sie lebt, definitiv nicht alles ist. Im Verlauf tun sich natürlich noch mehr Abgründe auf, wie schlimm ihre Ehe eigentlich ist. Viel passiert aber in den ersten 20 Minuten nicht, entsprechend gibt es da schon leichte Längen. Hat man diese 20 Minuten aber geschafft, bekommt man einen Film präsentiert, der es wirklich in sich hat.
Nach dem sehr blutigen Headshot, machen die Macher fast alles richtig. Denn es ist wirklich cool, dass Emma nicht anfängt auszurasten oder zusammenzubrechen, weil schauspielerisch wäre Megan Fox da vermutlich an ihre Grenzen gekommen. Stattdessen versucht sie erst mal alles daran zu setzen, sich aus der ausweglosen Situation zu befreien, wodurch ihr Charakter herrlich genervt agiert, da ihr Mann all ihre Versuche vorhergesehen hat. Somit wischt er ihr selbst nach seinem Tod immer wieder eins aus. Ihr Frust kommt wunderbar rüber und dies wird mit jeder Menge schwarzen Humor unterstrichen. Ich musste stellenweise an „Immer Ärger mit Bernie“ denken, nur halt auf dunklere Art und Weise.
Bevor aber dieser skurrile Part ausgelutscht wird, gibt es noch mal eine krasse Wendung, wodurch die Stimmung kippt und „Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet“ zu einem sehr spannenden Thriller wird. Aufgebaut ist dies wie ein typisches Katz- und Maus Spiel, was an so manchen Horrorfilm erinnert, vor allem an einen sehr berüchtigt französischen, der indiziert ist. Man wagt es stellenweise kaum zu atmen, so spannend ist das Ganze gemacht. Auch hier ist es klasse, dass sich Emma sehr intelligent verhält und alles andere als das schwache Mädchen darstellt. Toll wie sie versucht, den Kampf aufzunehmen, um heil aus ihrer Situation rauszukommen, was für dieses Genre und vor allem auch für Hollywood sehr erfrischend ist. Man merkt natürlich auch, dass Megan Fox actionerprobt ist und ihr das Ganze entsprechend sehr gut liegt. Man nimmt es ihr tatsächlich ab, wie sie versucht den Kampf mit den bösen Buben aufzunehmen. Zumal sie sich auch nicht zu schade ist Körpereinsatz zu zeigen, was so manche härte Szenen angeht.
Trotzdem wird es nicht so unrealistisch, dass sie zu einer super Kämpferin avanciert, sondern alles wirkt wunderbar stimmig. Wobei ich sagen muss, die Entwicklung vom Opfer, welches sich nicht traut sich zu wehren, bis zur der taffen Emma, die es mit allem aufnehmen könnte, passiert schon sehr schnell. Als ob die Person aus den ersten 20 Minuten eine komplett andere war, als in den darauf folgenden 70 Minuten. Man vergisst schnell, dass Emma mal eine schwache Person war. Dies liegt aber auch daran, dass man die langatmigen ersten 20 Minuten schnell verdrängt und dann einem der harte taffe Part im Gedächtnis bleibt.
Optisch ist der Film übrigens auf hohem Niveau. Man merkt zu keiner Sekunde, dass es sich hier um eine DTV Produktion handelt. Zwar ist es natürlich auch von Vorteil, dass der Großteil des Films innerhalb des Hauses spielt, doch das sort gleichzeitig für sehr cooles Kammerspiel. Toll ist auch, wie man das Ganze mit recht einfachen Mitteln sehr spannend umgesetzt hat. Auch was die Härte angeht, geht es hier alles andere als zimperlich zur Sache, dazu bekommt man sehr gute, handgemachte Goreeffekte. Auch das Ende wirkt sehr passend und macht auf seine Art richtig Laune.
Bild:
Das Bild ist farblich sehr kühl, passt aber auch gut zur düsteren Grundstimmung und der kalten Winterzeit in der der Film spielt. Das Bild ist durchgehend sauber, ohne Filmkorn, Grieseln oder Rauschen. Die Schärfe ist stets auf sehr gutem Niveau, sodass Details wie einzelne Haare und Poren jederzeit sichtbar sind.
Ton:
Der englische und deutsche Ton liegen jeweils in DTS HD 5.1 vor und sind beide auf gleichem Niveau. Die Bässe sind im guten Bereich einzuordnen, wobei beide Tonspuren nicht unbedingt extrem detailliert und somit auch nicht auf Referenzniveau sind. Beide Tonspuren sind aber ansonsten sehr sauber, ohne Rauschen oder Knistern.
Extras:
- Trailer
- Making-Of
Das Bonusmaterial ist komplett in HD und neben diversen Trailern, gibt es ein ca. 7 Minuten langes Making-of. An sich ganz nett, aber auch nicht wirklich informativ oder interessant. Wobei man hier aber bewusst das wichtige Thema häusliche Gewalt anspricht.
Fazit:
Die ersten 20 Minuten sind zwar sehr langatmig und die Charakterentwicklung stellenweise etwas zu fix, aber trotzdem muss ich sagen, man bekommt hier ein richtig tollen Genre Mix geboten. Anfangs Drama, dann über schwarze Comedy bis hin zum knallharten Thriller bietet „Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet“ wirklich alles, ohne aber übersättigt zu sein. Der Film ist extrem spannend in Szene gesetzt, sodass man ohne Frage sagen kann, „Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet“ wird seinem guten Ruf mehr als gerecht und damit handelt es sich hier um einen klasse Geheimtipp.
Hier erhältlich:
- Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet (Blu-ray)
- Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet (DVD)
(Pierre Schulte)
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