Sarah Hyland gehört in den USA zu den absoluten Topstars. Mit ihrer Rolle als Haley Dunphy in der Serie „Modern Family“ ist sie Teil als eines der erfolgreichsten Comedy Serien in den USA, die nun nach 11 Staffeln zu Ende geht. Den Vorschlag für ein eigenes Spin of lehnte sie jedoch ab. Stattdessen produzierte sie nun zur Abwechslung einen Film, wo sie auch direkt die Hauptrolle übernahm, natürlich, wie sollte es auch anders sein: Comedy. Und zwar heißt der Film: „The Wedding Year“.
Neben ihr haben noch jede Menge andere Leute aus Film und Fernsehen eine Rolle übernommen und Amazon sicherte sich die Rechte. Inzwischen ist der Film nun auch auf Amazon Prime zu sehen und wir haben diesen Film für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob dieser kleine Film eine Romantic Comedy Perle ist, oder einfach nur unter vielen untergehen wird.
Story:
Fotografin Mara hat noch nie groß über ihr Leben nachgedacht und hangelt sich von einem Tag in den nächsten. Übers Online-Dating sucht sie jemanden, der ihr für ein Date die nächste Mahlzeit spendiert. So trifft sie auf den jungen Koch Jake. Schneller als gedacht werden sie ein Paar. Dummerweise fangen alle Leute um sie herum an zu heiraten und entsprechend werden sie auch auf vielen Hochzeiten eingeladen. Insgesamt entscheiden sie sich nun, ihre Beziehung zu testen und gemeinsam in einem Jahr 7 von 15 Hochzeiten zu besuchen. Doch wird ihre junge Beziehung das überstehen?
Eindruck:
Für jemanden wie mich, der „Modern Family“ seit 11 Jahren verfolgt, ist es natürlich nicht einfach, in Sarah Hyland jemand anderes zu sehen, als die kleine Haley, aber ich muss sagen, sie macht ihre Sache sehr gut. Okay, Hyland ist halt sehr klein und dünn, sodass ich ständig das Gefühl hab, sie füttern zu müssen, aber ansonsten muss ich sagen, spielt sie hier wirklich sehr charmant und vor allem witzig. Sie ist sich für keinen Joke zu Schade, ohne jetzt unter der Gürtellinie zu landen. Okay, aus der Rolle der Haley kommt sie aber nicht so ganz raus.
Als männlicher Gegenpart ist hier Tyler James Williams dabei, den meisten bekannt aus seiner Hauptrolle in „Alle hassen Chris“.Beide, jeder für sich, spielen wirklich gut, wobei die Chemie zwischen den beiden eher gewöhnungsbedürftig ist. Beide kommen weniger wie ein Pärchen rüber, sondern eher wie Leute, die beste Freunde werden könnten.
Berühmte Gaststars wie Anna Camp, Noreen DeWulf, Jenna Dewan, Keith David oder Wanda Sykes kommen toll rüber und sorgen für wirklich klasse und stellenweise sehr verrückte Momente und runden den wirklich guten Cast sehr gut ab. Wobei manche Gaststars nicht über einen Cameo hinauskommen.
Die Hochzeiten selbst sind sehr witzig gestaltet, weil Tyler und Sarah mit ihren Charakteren kein Fettnäpfchen auslassen und entsprechend auch für jede Menge verrückte Momente sorgen, ohne dabei unauthentisch zu wirken oder ihren Charme zu verlieren.
Die Story selbst ist typisch Romantic Comedy recht seicht und von Anfang bis Ende vorhersehbar, ohne irgendwelche Überraschungen und mit einigen Klischees. Leider driftet der Film im letzten Drittel schon sehr in Richtung Schmalz ab und versucht, auf Tränendrüse zu machen, was nicht ganz so 100 % funktioniert. Hier verliert der Film natürlich auch ordentlich an Witz und versucht auf Ernst zu machen, wobei zumindest die kleine Sarah Hyland noch für diverse lustige Momente sorgt.
Das Ende, wie soll es anders sein, ist ebenfalls natürlich vorhersehbar, aber lässt einen sehr zufrieden und gut gelaunt zurück. Optisch ist der Film recht hochwertig in Szene gesetzt und in Sachen Ausstattung und Kulissen steht er großen Big Budget Produktionen in nichts nach, wobei der Film natürlich in erster Linie voll und ganz auf die Charaktere ausgerichtet ist und weniger versucht, mit Bombast zu punkten.
Fazit:
Der Film kann zwar nicht mit den großen Titeln mithalten, aber als lockere Feel-Good-Komödie zum Abschalten und gute Laune haben, eignet sich der Film auf jeden Fall. Der Cast macht seine Sache sehr gut und die Gags sind ebenfalls sehr lustig. Einzig was halt etwas blöd ist, dass der Film im letzten Drittel zu sehr in Richtung Schmalz abdriftet. Als kleiner Romantic Comedy Geheimtipp eignet sich der Film aber auf jeden Fall.
(Pierre Schulte)
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