Am 24. Juni 2022 kam der Film „The Swordsman“ auf DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
In den 80ern und den 90ern war Lorenzo Lamas der Traum vieler Frauen und einer der Stars in den Seifenopern. Für die männlichen Zuschauer war er dank der Serie „Renegade“ der coole, taffe Held. Gleichzeitig brachte er auch damals in den Videotheken einen erfolgreichen Actionfilm nach dem anderen raus. Zwar ist Lamas heute immer noch fleißig aktiv, aber von seinem einstigen Ruhm ist da nicht viel übrig und seine Projekte bekommen praktisch null Aufmerksamkeit. Für alle Nostalgie Action Fans bringt Cargo Records/Imperial Pictures aber zum Glück nach und nach die alten Lorenzo Lamas Klassiker unzensiert bei uns raus. Einer davon ist „The Swordsman“. Doch kann der Film heute noch überzeugen? Wir haben ihn für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Andrew ist Cop und leidenschaftlicher Fechter, doch er hat mit Albträumen und Visionen zu kämpfen, die inzwischen auch Auswirkungen auf seinen Job haben. Nun erhält der den Auftrag, die hübsche Archäologin Julie zu beschützen, sowie das gestohlene Schwert von Alexander dem Großen wiederzubeschaffen. Der Weg zum Schwert führt über ein Schwertkampfturnier, wo sich bald herausstellt, dass das Schwert nicht nur magisch ist, sondern Andrew die Wiedergeburt von Alexander der Große ist.
Eindruck:
Auch wenn dieser Film mit „Gladiator Cop“ eine Fortsetzung gekriegt hat und an sich auch ein sehr bekannter Lorenzo Lamas Titel ist, ist „The Swordsman“ aber leider nicht sein bester Film in seiner Biografie. Die Story ist ohne Frage sehr hanebüchen und recht einfach gestrickt. Die Visionen, unter die Andrew als Hauptcharakter leidet, sind schon sehr trashig gemacht und haben schon ein bisschen was vom TV-Niveau. Dabei schaut dieser Film abseits der Visionen richtig gut aus und ist an sich auch recht hochwertig in Szene gesetzt.
Trotz seiner gerade mal 94 Minuten Laufzeit hat der Film aber leider auch mit einigen Längen zu kämpfen, da es immer mal wieder einige Momente gibt, wo es Leerlauf gibt. Also ein Actionfeuerwerk, wie z.B. ein „Snake Eater“, ist „The Swordsman“ leider nicht geworden. Es gibt halt immer wieder sehr ruhige Momente, wo der Film nicht ganz so sehr weiß, was er sein will. Ein Actionfilm? Ein Fantasyfilm? Ein Drama? Oder ein Liebesfilm? Alles ist enthalten. Wobei ich sagen muss Claire Stansfield als Archäologin Julie ist schon sehr niedlich anzuschauen. Ihre Rolle entspricht aber dem typischen Frauenklischee der 90er Jahre DTV Actionfilme.
Die Action selbst beschränkt sich bis auf eine Auftaktsequenz auf recht simple Schwertkampfszenen. Also auf dem Niveau wie z.B. „Blade“ war man nicht, aber an sich ist „The Swordsman“ allemal nett zum Anschauen, wobei es definitiv besser aussieht, wenn Lamas das Schwert weglegt und seine Martial Arts Fähigkeiten einsetzt. Da ist er klar besser in seinem Element. Leider halten sich solche Szenen eher in Grenzen.
Michael Champion und Raoul Max Trujillo geben aber in der Summe ganz ordentliche Bösewichter ab. Überraschungen sollte man natürlich nicht erwarten. Es ist ein klassischer DTV Actioner, gradlinig erzählt, simple, aber auch auf typische Art irgendwie unterhaltsam. Wobei man hier aber schon einen gewissen Grad an Nostalgiebonus braucht, um den Film wirklich gut zu finden, da dieser im Vergleich zu den großen DTV Titel der damaligen Zeit eher einer der mittelmäßigen ist.
Bild:
Das Bild ist in 4:3 und leider merkt man auch sehr deutlich das Alter an. Es ist zwar besser als die VHS Qualität aber auch weit weg von Referenz Niveau. Die Schärfe liegt im soliden Bereich und an sich ist das Bild auch sauber und frei von Verschmutzungen. Aber es ist auch etwas dunkel abgemischt.
Ton:
Der englische und der deutsche Ton liegen jeweils in Dolby Digital 2.0 raus. Beide Tonspuren reißen keine Bäume aus. Beide Tonspuren sind frei vom Rauschen, wobei der englische Ton deutlich kraftvoller ist als der deutsche Ton und dazu ein Ticken mehr Details rauszuhören ist. Raumklang gibt es natürlich nicht.
Extras:
- Trailershow
- Wendecover
Das Bonusmaterial bietet leider nicht viel. Neben einer Trailershow diverser alter DTV Actionklassiker gibt es noch ein Wendecover. Letzteres ist natürlich für Sammler immer wichtig und leider nicht bei jedem Label Standard.
Fazit:
Ohne Frage ist „The Swordsman“ nicht der beste DTV Actioner der damaligen Zeit und auch nicht der beste von Lorenzo Lamas, aber mit einem gewissen Nostalgiebonus ist er immer noch sehr unterhaltsam. Manche Elemente sind zwar recht trashig, aber alles in allem immer noch deutlich hochwertiger in Szene gesetzt als so manche DTV Actionfilme der heutigen Zeit.
Hier erhältlich:
- The Swordsman (DVD)
(Pierre Schulte)
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