The Suicide of Rachel Foster – PC Review | Daedalic Entertainment | 27.02.2020

The Suicide of Rachel Foster - PC Review 2020 Spiel PC PS4 Xbox kaufen Shop Kritik

Mit „The Suicide of Rachel Foster“ ging der Hamburger Publisher „Daedalic Entertainment“, welcher bekannt für seine grandiosen Point-and-Klick Adventures ist, noch kurz vor Ende 2019 an die Öffentlichkeit.

Der von dem italienischen Studio „One O One Games“ entwickelte spielbare Thriller ist seit Februar 2020 für den PC erhältlich. Aber auch in absehbarer Zeit soll „The Suicide of Rachel Foster“ für die PS4 und Xbox One erhältlich sein.

Doch was erwartet uns bei diesem unscheinbaren Titel, der unter dem AAA Radar fliegt, aber mit so einem prangernden Namen daherkommt?

Stellen wir uns doch mal vor, wir sind ALLEIN in einem maroden, verlassenen Hotel eingeschneit. Draußen wütet ein Sturm, der die Fensterläden von dem Gemäuer abreißt, als wäre es Reispapier.

An eine Verbesserung des Wetters ist vorerst nicht zu denken.

Beklemmender Gedanke, nicht wahr?

The Suicide of Rachel Foster - PC Review 2020 Spiel PC PS4 Xbox kaufen Shop KritikWir übernehmen die Rolle von Nicole Wilson, einer jungen Frau, die das Hotel nach dem Tod ihrer Eltern 1993 geerbt hat. Jenes Hotel, aus dem sie und ihre Mutter vor zehn Jahren geflüchtet waren und ihren Vater Leonard zurückließen, nachdem sich seine noch jugendliche Affäre, Rachel Foster, umgebracht hatte. Um ein für alle Mal mit der Vergangenheit abschließen zu können, hat unsere Protagonistin beschlossen, jenen Ort an dem zwei Familien zerstört wurden, zu verkaufen und ist gewillt, sich dort mit einem Anwalt zwecks des Verkaufs zu treffen. Da allerdings ein schwerer Sturm das Hotel und das gesamte Gebiet in den Bergen Montanas gewaltig einschneit, ist an das Erscheinen des Anwalts und ein Entkommen aus der Hölle der schlechten Erinnerungen vorerst nicht zu denken. Einzig allein ein Agent der Federal Emergency Management Agency (FEMA), welcher Nicole über eins der ersten Mobiltelefone Gesellschaft und Fernsupport mit den auftretenden Problemen im Hotel, zum Beispiel mit der Stromversorgung oder ähnlichem, bietet.

Relativ schnell wird Nicole aber das Gefühl nicht los, das irgendwas an diesem Ort nicht stimmt und die Geschehnisse um Rachels Selbstmord nicht ganz so glasklar sind wie sie eigentlich zu sein schienen.

Das Setting des Berghotels Timberline in den Montana Mountains erinnert stark und meiner Meinung nach auch gewollt an Stanley Kubrick´s „The Shining“. Die weitläufigen, verwinkelten, heruntergekommenen Räume des Hotels bieten eine super Grundlage für einen Mystery-Thriller und erschaffen zusammen mit der Geräuschkulisse des knarzenden Hotels unter den stetigen Angriffswellen des wütenden Sturms eine beklemmende Gesamtatmosphäre.

The Suicide of Rachel Foster - PC Review 2020 Spiel PC PS4 Xbox kaufen Shop KritikDie in der Geschichte fortlaufenden, mysteriösen Funde im Hotel, welche immer mehr zu Ungereimtheiten in der Geschichte um Rachels Tod führen, verstärken das Gefühl weiter, nicht allein dort oben zu sein.

„The Suicide of Rachel Foster“ zieht uns, je länger wir uns drauf einlassen, tiefer und tiefer.

Für mich gerade an einem Abend des Tests so tief, dass ich es vor Spannung, aber auch gerade wegen dieser beklemmenden Einsamkeit und dem Gefühl, beobachtet zu werden, nicht mehr aushielt und vorerst abbrechen musste.

Allerdings hat der Titel hier eben auch seine Schwachpunkte. Es gibt so gut wie keinen Anreiz, außer unserer eigenen Neugierde, jeden Raum des Hotels zu untersuchen. Die Story bewegt sich sehr linear, was das Ganze weniger zu einem Adventure und mehr zu einem Walkingsimulator macht.

Es gibt keine Sammelgegenstände, mit denen man eventuell mehr über die Geschichte des Hotels hätte erfahren können, noch irgendwelche Nebenaktionen zur Hauptgeschichte. Klar hätte dies zu Unterbrechungen des Spielflusses führen können oder die Atmosphäre abgeschwächt, aber wenn es ordentlich gemacht wird, ist auch sicher zu beidem nochmal erheblich beitragen zu können.

The Suicide of Rachel Foster - PC Review 2020 Spiel PC PS4 Xbox kaufen Shop KritikMan hat schnell das Gefühl, man läuft immer nur einer Sache nach und ist immer wieder in denselben Räumen, wobei das Hotel echt riesige und wirklich toll gestaltete Bereiche zu bieten hat, die genauso wie die storyrelevanten Räume mit winzigen Details auftrumpfen.

Ich persönlich werde den Titel bei freier Zeit nochmal genauer durchleuchten, weil mir das Ganze auch ein Gefühl von frei interpretierbarer Nebenstory gibt, die sich evtl. nur Spielern mit viel Geduld und unter Verzicht der grandiosen Atmosphäre des Spiels erschließt.

Inhaltsverzeichnis

Fazit:

„The Suicide of Rachel Foster“ von One O One Games und Daedalic Entertainment liefert einen etwas anderen Nervenkitzel, der mir die Definition von Thriller während des Spielens verdeutlichte. Die Geschichte um das Mysterium des Todes von Rachel Foster, welches in Verbindung mit dem stark an „The Shining“ erinnernden Hotels steht, hätte so wirklich geschehen sein können.

Für Spieler, die packende Geschichten und das gewisse Etwas an Atmosphäre, einem actiongeladenen, mit Explosionen um sich werfenden AAA Titel vorziehen ein absolutes Muss. Ein längerer Aufenthalt im Timberline Hotel führt zu weitaus mehr, als man über einen glasklaren Selbstmord und Familiendramen denkt. Alleine nach eingehender Beobachtung des Game Logos erkennt man aus dem erst klar gesehenen Schmetterling eine Zahnspange.

The Suicide of Rachel Foster - PC Review 2020 Spiel PC PS4 Xbox kaufen Shop KritikPro:

-Nervenkitzel zu Beginn der ersten Minuten
-Frei erkundbares Hotel
-Mehrere Endings
-Realistische und detailverliebte Umgebung

Contra:

-Keine Nebenbeschäftigung
-Keine Deutsche Synchro
-Hin und her laufen kann langweilig werden

(Bastian Avermann)

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