The Royals: Gesamtedition – Review | Studiocanal | 15.12.2020

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Am 19. November 2020 kam „The Royals: Gesamtedition“ auf DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Die britische Königsfamilie gehört zu den bekanntesten Königsfamilien und vermutlich auch zu den steifsten. Unzählige Verfilmungen und Serien sind über diese berühmte Familie entstanden. 2015 nahm sich der in erster Linie für Reality-TV bekannte Fernsehsender E! der Sache an und zeigte die britische Königsfamilie aus einem ganz anderen und vor allem sehr modernen Licht. Das Ergebnis war „The Royals“. Von den Kritikern total zerrissen, konnte sich die Serie jedoch eine ordentliche Fanbase aufbauen. Doch von einem #MeToo Skandal überschattet, sanken die Quoten in der vierten Staffel so sehr, dass die Serie abgesetzt wurde und kein anderer Sender bereit war, diese fortzusetzen. Nun bringt Studiocanal die Serie als Komplettbox auf DVD raus und wir haben „The Royals“ für euch getestet und können euch direkt sagen, ob die Serie zu Recht zerrissen wurde, oder die Serie ein Geheimtipp ist.

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Story:

Königin Helena liebt es Königin von England zu sein und von allen bewundert zu werden. Auch wenn ihre Kinder, die Zwillinge Liam und Elenor, immer wieder Schwierigkeiten machen. Vor allem Elenor hat nur Party im Kopf und ist sich für keinen Skandal zu schade. Dummerweise hat König Simon keine Lust mehr König zu sein und will die Monarchie in England abschaffen. Als dieser getötet wird, ist Liam als nächster an der Reihe König zu werden, doch wird er den Wunsch seines Vaters erfüllen und die Monarchie abschaffen, oder auf seine Mutter hören und der neue König werden? Eine schwere Entscheidung, zumal es noch andere auf den Thron abgesehen haben und nichts ist, so wie es scheint.

Eindruck:

Die Serie besteht aus 40 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 40 und 54 Minuten und ist durchgängig erzählt und ich muss sagen ich hatte einen heiden Spaß mit der Serie. Die US Kritiker beschwerten sich ja, dass die Serie zu soaplastig und vor allem zu zahm für eine Satire sei. Also in Sachen Soaplastigkeit kann ich sagen, „The Royals“ da haben sie vollkommen Recht. Liebe, Intrigen, Affären, Wendungen, all das wird hier zelebriert, wie man es sonst eher von Sendern wie The CW oder Freeform kennt. Zahm ist die Serie aber nicht, stellenweise geht es sogar sehr böse zur Sache, auch wenn einige Sachen nicht explizit gezeigt werden, passieren diese aber im off und können dadurch trotzdem auch etwas schocken. Man muss sagen, dass wenn etwas Böses passiert, dann richtig böse. Elizabeth Hurley rockt die Rolle als Königin Helena und gibt wohl die heißeste Königin aller Zeiten hab. Sie spielt eine tolle und auch gezeichnete Königin. Sie geht über Leichen, wirkt unnahbar, ist dazu modern und sehr erotisch, da sie stellenweise auch recht, nennen wir es mal, spezielle Vorlieben hat und ohne Frage auch ihre Macht ausnutzt. Alexandra Park als Serientochter gleicht Hurley optisch perfekt und spielt das Partygirl der Kategorie Paris Hilton. Wunderbar, wie sie es schafft zu provozieren und damit für einen Skandal nach dem anderen sorgt, aber gleichzeitig auch verletzlich wirkt.

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William Moseley als Prinz William entspricht jedoch leider einem Klischeehelden, der ein bisschen zu viel nachdenkt, ein viel zu gutes Herz hat und dem immer wieder auf die eine oder andere Art das Herz gebrochen wird. Auf der anderen Seite gehen aber auch die Bösewichter eine gute Performance ab. Jake Maskall und später Max Brown, spielen herausragende Bösewichter und das stellenweise so psychotisch, dass man das Gefühl hat, ein „Game of Thrones“ in der heutigen Zeit zu sehen. Zumal es hier auch um den Kampf um den Thron geht. Der Humor ist klasse und trotz der Soaplastigkeit sind die Charaktere allesamt wunderbar überspitzt und die Darsteller bringen die Jokes und die Situationskomik so wunderbar trocken rüber, dass man immer wieder lachen muss. Im Verlauf der Serie wird der Humor aber immer mal wieder zurückgefahren, sodass Dramaanteil und Soapelemente steigen. Was dann an Wendungen rausgehauen wird, ist unglaublich. Damit rechnet man nicht. Auch wenn man klassische Soapwendungen nutzt, schocken sie total. Der Drang weiterzugucken ist unglaublich, weil die Cliffhanger stets so gesetzt sind, dass man einfach nicht aufhören kann und immer wissen will, wie es weiter geht. Bei all der Spannung wagt man es kaum zu atmen und man mitleidet und fiebert mit den Charakteren mit.

Trotz all der Klischees ist es einfach nie langweilig. Dafür sind die Charaktere schön komplex und gleichzeitig die Story so unterhaltsam, dass es nie zu irgendwelchen Längen kommt. Was stellenweise schade ist, dass manche liebgewonnene Charaktere von einer auf der anderen Staffel ohne große Erklärungen verschwinden und man nur nebenbei erwähnt bekommt, dass sie z.B. das Land verlassen haben und danach nie wieder groß auftauchen. Das wirkt dann schon etwas unwürdig, was den Umgang mit den Charakteren angeht. Was ebenfalls schade ist, ist das Ende. Es hat jetzt keinen brachialen Cliffhanger, aber es endet mit unzähligen offenen Fragen, sodass man merkt, dass die Story eigentlich noch gar nicht zu Ende war und man noch mehr geplant hat. Ändert jetzt aber nichts an der Tatsache, dass die Serie wirklich gut ist. Die Charaktere liefern ein Wechselbad der Gefühle ab und optisch ist das Ganze sehr hochwertig in Szene gesetzt und spielt natürlich auch mit den Klischees von einem Superreichen Palast und Personen, die von all dem irgendwie genervt sind.

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Bild:

Beim Bild merkt man definitiv, dass man „nur“ eine DVD schaut. Die Schärfe ist stellenweise schon recht schwach auf der Brust, wobei die Farbpalette ganz ordentlich ist. Pixelbildung war jetzt nicht zu sehen, auch kein Rauschen oder Rieseln. Die Bildqualität bleibt durchgängig auf gleichbleibenden Niveau. In der Summe ist es aber ganz solide.

Ton:

Der deutsche und der englische Ton sind in Dolby Digital 5.1 und sind beide auf gleichem Level. Die Dialoge dominieren den Ton sehr und kommen sehr kraftvoll rüber. Die Räume werden dagegen ganz solide bedient. Details sind aber stets zu hören, aber man merkt halt, dass die Dialoge größere Priorität hatten. Rauschen war nicht zu hören. Die deutsche Synchro macht die Serie noch soaplastiger, da die Sprecher zum Overacting neigten und ihre Dialoge sehr schmalzig rüberbringen. Während man im Original Ton das Ganze sehr trocken und ernst aufsagt, was meines Erachtens nach für mehr Charme sorgt. Verkompliziert wird die Synchro zusätzlich dadurch, dass im Verlauf der Serie manche Sprecher ausgetauscht werden, was das Ganze sehr gewöhnungsbedürftig macht.

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Extras

  • Features
  • Interviews
  • Trailer

Bei jeder Staffel sind Unmengen von Trailer drauf. Die verschiedenen Features und Interviews nur bei Season 1 + 3, dafür aber dann nicht zu wenig. Die Interviews und Features sind liefern mit über 1h Laufzeit einen sehr coolen Blick hinter die Kulissen. Klar es gibt auch wieder einiges an Selbstbeweihräucherung, aber interessant anzuschauen sind sie definitiv. Dazu gibt es noch ein Wendecover und ein Pappschuber ohne FSK Flatschen.

Fazit:

Ja die Serie ist wirklich sehr soaplastig, aber wer auf einen tollen, verrückten, trockenen britischen Humor steht, der ist hier genau richtig. Dazu bekommt man noch eine Story voller Dramatik, Spannung und unglaublichen Wendungen, was „The Royals“ zu einem kleinen Highlight macht. Es ist ein Genuss Elizabeth Hurley  als unglaubliche und vor allem sexy Königin zu sehen und es ist einfach nur schade, dass die Seite so unwürdig enden musste. Daher ist „The Royals“ ein sensationeller Geheimtipp, von dem ich gerne eine Staffel 5 gesehen hätte.

Hier erhältlich:

  • The Royals (DVD)

(Pierre Schulte)
© Bilder und Trailer: Studiocanal – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.6 / 5. 734

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