Nach Absetzung der Serie „Castle“ wurde es ruhig um Darsteller Nathan Fillion. Mit der brandneuen Serie „The Rookie“ (2018/2019) feiert er nun sein Serien-Comeback. Wie schon bei der Serie „Castle“ handelt es sich um eine (neudeutsch) Cop- oder auch Polizei-Serie genannt. Im Gegensatz zu „Castle“ spielt Fillion keinen außenstehende Krimi Autor, der der Polizei hilft Verbrechen aufzuklären, sondern einen Rookie. Sprich einen Polizisten-Anwärter / Anfänger, nach seiner Akademie-Ausbildung, welcher nun praktische Prüfungen und reelle Einsätze bestehen muss. Im Gegensatz zu seiner vorigen Serie, ist der Drama- und Action-Anteil wesentlich höher. Ob sich diese neue Serie, bei mir als bekennender Serienjunkie bewährt hat oder durchgefallen ist, erfahrt ihr in dem folgen Review.
Story:
*Um Spoiler zu vermeiden, halte ich die Inhaltsbeschreibung recht kurz, um euch nicht den Unterhaltungswert der einzelnen Folgen zu nehmen.
Der Mitvierziger John Nolan ist am Boden angekommen, Job weg, Haus weg, Frau weg, Kind weg. Seine einstigen Entscheidungen, das Studium abzubrechen, zu heiraten und sich mithilfe eines Handwerksjobs über Wasser zu halten, führten nun zu diesem Dilemma. Als wenn dies nicht alles schon bitter genug wäre, findet er sich inmitten eines Banküberfalls wieder. Ohne sich der Folgen bewusst zu sein, versucht er durch Ablenkung der Bankräuber, eine Bankangestellte zu schützen und Zeit zu schinden. Diese Aktion war nicht nur heroisch, sondern auch dumm. Aber dieser Moment sollte sein Leben drastisch ändern. Der Gedanke, als Gesetzeshüter Menschen beschützen zu können, führt ihn an die Polizeiakademie. Zeitsprung! Die theoretische Ausbildung ist beendet. Nun ist es an der Zeit für John Nolan und seine Freunde / Mitschüler, Lucy Chen und Jackson West, am realen Einsatz als Police Rookie teilzunehmen. Begleitet werden sie durch ihre Ausbilder, Talia Bishop, Tim Bradford und Angela Lopez. So erfahren die drei Frischlinge recht schnell, dass nicht alles am Polizeidienst, wie Gold glänzt.
Meinung und Wertung:
Im Dschungel von zig Cop- / Crimefighter-Serien haben es gerade neue Serien schwer, sich zu behaupten, denn die Konkurrenz ist groß. „NCIS“ inkl. aller Spin-offs, „Blue Bloods“ oder „Chicago P.D.“ sind nur einige hervorragende Genrevertreter. Somit war ich nach Bekanntwerden über Nathan Fillions neuster Serie doch sehr gespannt, ob die Serie ein weiterer Abklatsch einer seichten Cop Serie ala „Castle“ werden wird oder man nun die Zügel etwas angezogen hat. Vorab: Ja, die Zügel wurden in puncto Drama und Action enorm angezogen. Eingeleitet wird die Serie durch den Mitvierziger John Nolan, der durch private und berufliche Miseren den Boden unter den Füßen verloren hat. Eine einschneidende Erfahrung führt dazu, dass Nolan nochmals sein komplettes Leben umkrempelt und eine Ausbildung zum Polizisten macht. Nach der Einleitung darf der Zuschauer nun Nolan bei seinen ersten Schritten als Rookie (Anfänger) mit seiner Ausbilderin Talia Bishop begleiten. Mit dabei sind ebenfalls zwei weitere Rookies, Lucy Chen, mit der Nolan eine Liebschaft hat und Jackson West, dessen Vater Leiter der Internen Abteilung ist. Dazu kommen noch deren Ausbilder Tim Bradford und Angela Lopez. In weiteren Rollen gibt es noch den Dienststellenleiter Wade Grey, der nicht sonderlich davon begeistert ist, einen Mitvierziger in seiner Midlife Krise im Team zu haben, welchen er für eine Risiko hält sowie der Captain der Wache Zoe Anderson.
Wie schon bei „Castle“ wird die Serie von ABC Studios produziert. Der familienfreundliche Anteil ist zwar auch hier gegeben, doch geht es bei „The Rookie“ teils heftiger und wesentlich dramatischer zur Sache. Mittelpunkt der Serie bleibt zwar Nathan Fillion als John Nolan, doch diesmal teilt er sich recht gerecht die Screentime mit seinen Mit-Rookies Chen und West. Somit verfolgt die Serie im Schnitt meist drei Storyplots um die Erlebnisse, Entscheidungen, Nöte und Probleme dieser Rookies bei ihrer Arbeit aber auch im Privaten. Dabei lässt sich die Serie nicht lange Zeit für eine sanfte Einleitung, die Geschehnisse sind von vorn herein nicht von schlechten Eltern und man muss schon das eine oder andere Mal, bei dem gesehenen Schlucken. Trotzdem schwebt auch über „The Rookie“ der Engel der Glückseligkeit, wenn auch nicht so stark wie bei „Castle“. Nicht alle, aber viele Storyplots lösen sich in Wohlgefallen und einem Happy Ending auf. Manch dramatische Entwicklung wird meist zu Beginn der nächsten Folge aufgelöst. Die Folgen sind meist in sich abgeschlossen und anstatt eines roten Fadens, wie der der Ausbildung der Rookies, gibt es mehrere Fäden, die die Figuren in ihrem Werdegang begleiten. Die Folgen selbst sind abwechslungs- und einfallsreich. Von spannend über komisch bis dramatisch ist alles vorhanden und meist auch familienfreundlich dosiert. Obgleich es auch ein paar Folgen gab, die ich meinen Kindern jetzt so nicht zeigen würde.
Gibt es Dinge, die mich an der Serie nerven? Ja, eine und zwar die Darstellung des von mir eigentlich gern gesehenen Nathan Fillion. Als John Nolan hängt er des Öfteren mal den lieben, ehrlichen und überaus guten „Pfadfinder“ raus, dass man nur noch am Augenverdrehen ist. Dieses Verhalten erwarte ich von einem Teenager, von einem Twen schon weniger, aber von einem Mitvierziger, das ist doch etwas zu viel des Guten. Dies kommt zwar nicht oft vor, aber es kommt vor.
Fazit:
Es wird mal wieder Zeit fürs Fazit: „The Rookie“ konnte mich durchaus überzeugen. Die Charaktere sind interessant und sympathisch, die Fälle unterhaltsam, spannend bis dramatisch. Die drei Storylines um die die drei Rookies sind sehr ausgewogen. Dazu gesellen sich auch noch Nebenplots um deren Ausbilder, die ebenfalls unterhalten und den Bezug zu allen Beteiligten sehr gut herstellen. Das Interesse an allen Beteiligten wird durchweg aufrechterhalten. Gibt es Mankos, ja ein paar wenige. Auch wenn der Dramaanteil im Vergleich zu „Castle“ gestiegen ist, wird versucht, jede Folge versöhnlich abzuschließen. Manch dramatisch aufgebaute Situationen,lösen sich mit Beginn der nächsten Episode in Wohlgefallen auf. Nathan Fillions Pfadfindergehabe und Naivität, die er ab und zu an den Tag legt, wirkt in manchen Situationen etwas befremdlich. Trotz dieser kleinen Defizite hat mich die Serie durchaus gut unterhalten und die positiven Aspekte stehen klar auf der Haben-Seite. Obgleich die Serie nun nicht die Top Ten aller Crime-Serien anführt, würde ich sie dennoch im oberen Drittel ansiedeln. Wer nun auf der Suche nach einer neuen Krimi-Serie mit einer Portion Menschlichkeit ist und nicht nur knallharten Cops beim ermitteln zu sehen will, dem kann ich diese neue Serie uneingeschränkt ans Herz legen.
Bild:
Das Bild ist für eine TV-Serie auf DVD sehr ordentlich geworden und kann aufgrund des eingesetzten Mediums durchaus überzeugen. Farben, Kontraste und Schwarzwerte sind sehr gut eingestellt. Die Schärfe ist für das Medium DVD auch als sehr gut zu bezeichnen. Mit dem Bild darf man somit durchaus zufrieden sein.
Ton:
Beim Ton stecke ich nun in einem Dilemma, da mir nur die Test-Discs des Verleihers, aber nicht die Verkaufsversion vorlag und ich nicht weiß, ob es dort Unterschiede zu meinem Testexemplar gibt. Daher beschreibe ich hier den Ton, werde aber noch keine Wertung dazu abgeben, bis mir weitere Infos vorliegen.
Der Ton der Test-Discs ist sehr wechselhaft. Die Spanne reicht von dumpf und leise, über rauschend bis hin zu absolut übersteuert. Diese wechselhafte Qualität durchzieht nicht nur die ganze Staffel, sondern kann auch in einzelnen Episoden auf einmal vorkommen.
Extras:
- Interviews
- Making of
Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.
(Marc Maurer)
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