Es gibt immer eine Serie, womit ein Sender berühmt wird. Die Serie, die einen grandiosen Start hinlegt, dass mehr und mehr Leute diesen Sender schauen werden. Bei HBO war es damals „Die Sopranos“ bei Netflix war es „House of Cards“ und bei Amazon Prime war es „The Man in The High Castle“.
„The Man in The High Castle“ brachte für viele Amazon Prime überhaupt erst auf den Schirm und sorgte dafür, dass viele Abos abgeschlossen wurden. Kritiker und Fans waren von der ersten Staffel regelrecht begeistert. Probleme und Skandale hinter den Kulissen sorgte aber dafür, dass die Produktion weiterer Staffeln ins Zögern geriet.
Als dann nach langer Wartezeit weitere Staffeln kamen, war von dem Hype nichts mehr zu spüren. Andere Serien haben den Platz als beliebteste Amazon Serie längst für sich beansprucht. Trotz hochwertig und vor allem teurer Inszenierung blieben die Klickzahlen hinter den Erwartungen, sodass man nun beschlossen hat, mit der 4. Staffel der Serie ein würdiges Ende zu verschaffen.
Wir haben die finale Staffel für euch getestet und können euch sagen, ob das Ende wirklich würdig geworden ist.
Story:
In den japanischen Staaten erhebt sich eine Widerstandsgruppe, die den Japanern mehr und mehr zu schaffen macht. Dies wollen die Nazis in Kombinationen mit dem, was sie in der Parallelwelt erfahren haben, für sich nutzen, um auch die japanischen Staaten für sich zu erobern. Währenddessen hat Juliana auch ihre Erfahrungen in der anderen Welt gemacht und ist fest davon überzeugt, dass man die Nazis aufhalten kann.
Eindruck:
Auch Staffel 4 hat ähnliche Stärken und Schwächen wie die Staffeln davor. Als Stärke dient natürlich klar, dass Amazon wieder fleißig hat Geld springen lassen, denn was die Kulissen und die Optik angeht und auch die Ausstattung, merkt man zu jeder Sekunde der Serie das teure Budget ab, denn alles sieht absolut hochwertig aus und braucht sich nicht vor anderen großen Produktionen zu verstecken.
Als Schwäche, neben der schier großen Masse an Charakteren, sodass niemand wirklich die Hauptrolle spielt, sondern halt viele einfach nur Nebenrollen haben, ist auch das Storytelling. Dieses ist, wie in den Staffeln zuvor, wirklich sehr langsam und sorgt natürlich auch schon dafür, dass sich „The Man in The High Castle“ auch in der vierten Staffel stellenweise arg zieht. Das Szenario mit den Nazis als Sieger des zweiten Weltkrieges bleibt natürlich trotzdem noch interessant und der Cast macht seine Sache wirklich sehr gut so, dass ich, auch wenn es sich Zog, weiterhin neugierig blieb, wie die ganze Sache ausgehen sollte.
Neben den vielen Charakteren gibt es natürlich auch wieder mehrere parallellaufende Handlungsstränge, sodass die Story immer wieder von Handlungsort zu Handlungsort springt. Aber nicht jede Handlung ist jetzt interessant bzw. spannend. Der Part auf der japanischen Seite mit dem Widerstand macht Laune, der Teil war stellenweise auch richtig gut. Die Story rund um Juliana dagegen zieht sich schon etwas dröge. Darstellerin Alexa Davalos macht ihre Sache zwar ganz ordentlich, aber so richtig die Heldenrolle nimmt man ihr nicht mehr ab. Was ebenfalls auffällt, dass einige Charaktere einfach gar nicht mehr auftauchen und nicht mehr erwähnt werden oder halt mal eben im off weg gekillt wurden. Anscheinend war den Darstellern wohl die Wartezeit zwischen den Staffeln zu lang, sodass sie sich nun einen anderen Job gesucht haben und keine Zeit mehr für Season 4 hatten.
Während der letzten beiden Folgen überschlagen sich dann die Ereignisse und es passiert endlich mal was, sodass es auch relativ gut spannend wird, aber auch ein bisschen Holter die Polter. Das Ende der Serie ist relativ offen, absolut stumpfsinnig und fernab jeder Logik. Okay, so schlimm wie das Ende von „Lost“ war es zwar nicht, aber weit weg ist man mit „The Man in The High Castle“ definitive nicht. Hier fragte ich mich genauso wie bei „Lost“: Wie, war das jetzt alles“ Für so ein dummes Ende habe ich mich jetzt so lange durch die Serie gequält? Also wenn man das von Anfang an als Ende der Serie geplant hat, dann ist es definitiv eine Enttäuschung auf ganzer Linie.
Fazit:
Optisch definitiv eine hochwertige und toll ausgestattete vierte Staffel, dummerweise bleibt das Storytelling sehr, sehr dröge und langatmig. Zwar schafft es Season 4 dank guter Charaktere und wirklich gutem Szenario, dass man dran bleiben will, um herauszufinden, wie es ausgeht, nur um dann mit schier unglaublicher Wucht enttäuscht zu werden.
Schade das die einstige Prestigeserie von Amazon so schwach und definitiv unwürdig endet.
(Pierre Schulte)
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Ich fand das Ende jetzt gar nicht soooo schlimm 😉
Doofes Ende… jetzt hab ich eine Woche Staffel 1-4 geschaut…und das Ende mehr als unwürdig für die toll gedrehte Serie. Man hätte sie richtig episch enden lassen sollen..