Am 30. September 2021 kommt „The Last Journey“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
In einer nicht allzu fernen Zukunft, ist die Erde am Ende, ein Überleben für die Menschheit ist aussichtslos geworden. Einzig ein mysteriöser roter Mond, der aufgetaucht ist, sichert den Menschen die benötigte Energie. Doch plötzlich verändert er seine Laufbahn und ist im direkten Kurs auf die Erde. Die einzige Rettung besteht in dem Astronauten Paul und seiner Mission, doch Paul ist kurz vor dem Start verschwunden. Sein Vater setzt alles daran ihn zu finden, Paul allerdings scheint andere Pläne zu haben.
Gedankenverloren irrt Paul durch die Gegend, stetig heimgesucht von alten Erinnerungen, scheint er seine Mission aufgegeben zu haben. Auf seinem Weg heftet sich die temperamentvolle Elma an seine Fersen, die es schafft, dem Einzelgänger näherzukommen. Aber da ist noch jemand auf der Spur von Paul, sein Bruder Eliott, dessen Absichten scheinbar weniger friedvoll sind.
Eindruck
Bevor Roland Emmerich bald mit „Moonfall“ den Mond mit der Erde kollidieren lässt, schickt der Regisseur Romain Quirot einen roten Mond auf die Erde los. Allerdings in einem Low-Budget-Film, mit dezent eingesetzten Tricks und Hauptaugenmerk auf die Story. Trotz begrenzter Mittel, ist die visuelle Umsetzung wirklich bemerkenswert und der Film liefert zudem ein eindrucksvolles Endzeitszenario. Abgerundet mit überwiegend sehenswerten Effekten und gelungener Kulisse, gibt es an der optischen Umsetzung wenig zu beanstanden.
Von der darstellerischen Seite gibt es unter anderem Hugo Becker (Paul), Jean Reno (Pauls Vater) oder Paul Hamy (Eliott) zu sehen. Der bekannteste ist natürlich Jean Reno, dessen Rolle und Spielzeit allerdings arg begrenzt ist. Aber der relativ unbekannte Rest macht einen eindrucksvollen Job und verleiht der Story leben.
Fazit, die Inszenierung dieses französischen Sci-Fi Filmes erinnert mehr an ein melancholisches Road-Movie. „The Last Journey“ ist zwar ruhig und unspektakulär von der Herangehensweise, allerdings nie langweilig oder gar langatmig. Auch wenn die Einführung hier vielleicht dem ein oder anderen etwas zu gedrosselt erscheint. Zunehmend füllt sich der Film mit etwas Tempo, was nicht nur Pauls Bruder geschuldet ist. Auch ein paar dezent eingestreute Actionszenen lockern die gelassene Inszenierung auf.
Der Film bietet einerseits eine gute Story, daneben das Zusammenspiel der Figuren, von Elma und Paul, welches recht faszinierend gestaltet worden ist. Aber auch Pauls Bruder bringt Dynamik in die Geschichte und über allem hängt natürlich das nahende Ende der Erde. Zwar bremsen die häufigen Flashbacks, beziehungsweise quälenden Erinnerungen von Paul, die Story etwas aus, und sicherlich, sind diese Momente ein wichtiger Aspekt in Pauls Leben, doch so richtig treiben sie die Story nicht immer voran. Denn die Fragmente, die der Zuschauer zu sehen bekommt, muss er erst mal einsortieren. So dauert es etwas, bis die Story so richtig ins Rollen gerät und der Zuschauer anfängt mitzufiebern.
Sobald Eliott ins Bild kommt, steigt die Spannungskurve. Auch weil man nicht genau weiß, wie sein Zusammentreffen mit Paul Enden wird. Aber auch wenn Elma zu Paul hinzustößt, die mit ihrer kommunikativen Art, im Gegensatz zum reservierten Paul, für mehr Schwung in der Story sorgt. Sie scheint Paul nicht nur aus seiner Lethargie zu befreien, sondern wird nach und nach zum Impulsgeber. Zum Ende hin gibt es dann auch eine richtige Prise Sci-Fi, welche den Film abschließt. „The Last Journey“ ist ein fast philosophischer Film, indem wir Paul auf seiner Reise begleiten. Selbst wenn der Plot von „The Last Journey“ eine rasante Verfilmung verspricht, so störte mich die entspannte Umsetzung keineswegs. Gerade das menschliche Verhalten der Bevölkerung auf der Erde, welche sich überwiegend mit ihrem baldigen Ableben arrangiert hat, bietet eine interessante, wie auch satirische Perspektive. Die Kulisse, wie kurz angesprochen, ist passend und stimmig, sie vermittelt die Endzeitszenerie recht gut. Pauls Fortbewegungsmittel erinnert an Luke Skywalkers Landspeeder aus „Star Wars“, nur das er einen schwebenden Peugeot nutzt. Dieser Mix aus Retro und futuristischer Technik gefällt und verleiht dem Film eine recht realistische Note.
Daher ein durchaus faszinierender Film, mit einer interessanten Umsetzung der Weltuntergangsthematik. Dem letztlich wenig fehlt, denn wären die Figuren und Dialoge bisweilen besser ausgearbeitet, ich hätte noch mehr Freude an dem Film gehabt. So bleibt hier und da etwas Beigeschmack, weil einige Momente doch recht belanglos erscheinen. Freunde von außergewöhnlichen Filmen, mit Fokus auf der Geschichte, werden bestens unterhalten. Wer einen spektakulären Katastrophenfilm erwartet, wird vermutlich eher enttäuscht sein.
Bild
Die recht kräftige Farbgebung ist gut gewählt, mit toller Schärfe bekommt man viele Details zu erspähen, gerade die Nahaufnahmen sind überzeugend. Aber auch viele halbtotale oder Aufnahmen in der Totalen, sind extrem gelungen. Ein paar softere Momente durchziehen den Film, sind aber oftmals bewusst gewählt. Dazu ein paar Szenen in schwarz-weiß, die hier für Pauls Erinnerungen zuständig sind. Ein guter Schwarzwert und ein kontrastreiches Bild, runden das sehenswerte Bild ab.
Ton
Der DTS-HD MA 5.1 Ton ist relativ zahm abgemischt. Der Score ertönt bisweilen sehr präsent und voluminös durch den Raum, auch eingespielte Songs erklingen sehr dynamisch. Ansonsten dominieren die Dialoge das Geschehen, die selbstverständlich stets gut wahrnehmbar sind. Gelegentlich werden auch die Rears mit ins Geschehen einbezogen, das passiert dann sehr ordentlich, mal etwas dezenter und darüber hinaus, recht kraftvoll abgemischt.
Extras
- Deutscher Trailer
- Interviews
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- The Last Journey (Blu-ray)
- The Last Journey (DVD)
(Hartmut Haake)
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