Seit kurzem ist die Serie „The Flash: Staffel 6“ auf Amazon online und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Das sogenannte Arrowverse war viele Jahre lang ein Garant an Top-Quoten für den kleinen Kultsender The CW. Doch mit den Jahren verloren die Serien merklich an Qualität. Entsprechend gingen auch die Quoten nach unten. Nun ist die Reihe leider nur noch ein Schatten seiner selbst. „Arrow“ ist inzwischen beendet und das Fortsetzungs Spin of wurde gestrichen. „Black Lighting“ und „Supergirl“ gehen nun in die Finale Staffel. „Batwoman“ wird von den meisten gar nicht erst angeschaut. Bleiben also nur noch „Legends of Tomorrow“ und „The Flash“. Bisher kam „The Flash“ auch bei Fans und Kritikern stets sehr gut weg. Doch dies änderte sich mit Staffel 6. Jetzt ist die Frage, ist die Qualität wirklich so sehr eingebrochen? Wir haben Staffel 6 für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Crisis ist nicht mehr weit weg und somit auch der vorhergesagte Tod von Flash. Etwas, was an Barrys Freunden mehr und mehr nagt. Verzweifelt suchen sie eine Lösung zu finden, um Barrys Tod zu verhindern. Und auch wenn Barry selbst mit seinem Schicksal mehr oder weniger abgeschlossen und aufgegeben hat, hat er innerlich tiefe Angst vorm Sterben. Etwas, was die Verbrechensbekämpfung deutlich erschwert, vor allem, da sein neuer Gegner alle in Monster verwandelt.
Eindruck:
Die Staffel besteht aus 19 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 40 und 41 Minuten und ist eine Mischung aus Mission of the Week und durchgängig erzählte Story. Sprich, in den meisten Folgen kriegt er es jeweils mit einem Gegner zu tun, während zusätzlich die Main Story in jeder Geschichte weiter erzählt wird. Tja was soll ich sagen, bis einschließlich Staffel 5 fand ich „The Flash“ auch richtig klasse, aber mit Staffel 5 ist tatsächlich mit unglaublicher Wucht eingebrochen. Die ersten 9 Folgen verlaufen ganz im Sinne des mega Crossovers „Crisis of Infinity Earth“. Dummerweise sind nicht alle Folgen von „Crisis“ auch bei Prime enthalten, sprich die entsprechenden Folgen aus „Arrow“ und „Supergirl“ sind aktuell nur gegen eine Zusatzzahlung enthalten. Einzig die Folgen aus „Batwoman“ und „Legends of Tomorrow“ sind im Prime Abo enthalten. Was bedeutet, die komplette Story ist nicht mal eben zu schauen, wodurch auch einiges an Infos verloren geht. Einfach, weil so eine wichtige Story unvollständig ist.
Bleiben wir aber nun erst mal bei „Flash“. Die ersten 9 Folgen drehen sich um die Angst vor Crisis. Dummerweise entpuppt sich Barry hier als wehleidig und Jammerlappen, der gefühlt in jeder zweiten Szene nur am rumflennen ist und wenn er es nicht selbst tut, dann machen es seine Kollegen, aus Angst ihn zu verlieren und natürlich auch aus Angst, wie es ist ohne ihn weitergehen soll. Bloodwork als einer der großen Gegner in Staffel 6, ist auch nicht wirklich interessant, zumal er sehr oberflächlich dargestellt wird. Schwache Effekte und Masken unterstützen dies nur noch. Er wird einfach nur als weiterer starker Gegner präsentiert an dem Barry zu zerbrechen droht. Trotzdem gibt es noch einige gute Momente, z. B. eine toll in Szene gesetzter Actionpart, der mit dem Song „Flash“ von Queen unterlegt ist. Außerdem gibt es eine tolle ca. 10 minütige One Shot Sequenz, wo sich mehrere durch eine Horde Monster quer durch die Büroräume schleichen. Das ist sehr intensiv und spannend gemacht. Das war es aber leider auch schon fast an positiven Momenten. Klar das Crisis Crossover ist herausragend, aber wie gesagt auf Prime unvollständig zu sehen.
Nachdem das große Crisis Crossover beendet ist, beginnt eine neue Storyline, diesmal mit Eva McCulloch als große Gegnerin. Gleichzeitig hat Crisis alles durcheinander gewirbelt. Das Schöne ist, dass man nun viele alte, längst vergessene Gegner wieder trifft, nur ist hier jetzt die Main Story das Problem, vieles dümpelt vor sich hin, ohne das wirklich was passiert. Klar „The Flash“ war ja schon immer sehr soaplastig, aber diesmal hat man jede Grenze überschritten mit diesem wehleidigen Dauergeflenne. Da muss man ja schon Angst haben, dass der Fernseher anfängt zu Tropfen von dem vielen Geheule. Dazu wollte man auch wohl langsam anfangen Kosten zu sparen, weil nicht in jeder Folge tauchen alle Hauptcharaktere auf. Teilweise sogar nur noch sporadisch, da sie eine eigene Storyline haben, die alle paar Folgen, wenn sie auftauchen, weitererzählt wird. Ein Trick, den wir ja schon von „The Walking Dead“ kennen, der aber nicht immer funktioniert. Einfach, weil die beliebte Gruppendynamik von einst merklich gestört ist und halt nicht jeder Charakter, bzw. in dem Fall die meisten Charaktere, auch keine wirklich interessante Storyline zu bieten haben. Immerhin ist es aber den Machern gelungen, dass die Staffel einen richtig guten Cliffhanger gekriegt hat, auch wenn der Dreh der Staffel aufgrund der Lockdowns frühzeitig abgebrochen werden musste. Bleibt nur zu hoffen, dass man darauf ordentlich ansetzen kann und wieder in die Spur kommt.
Fazit:
Oh man was für Schlag in die Magengrube. Unglaublich wie bei „The Flash“ die Qualität eingebrochen bist. Mehr Soap, mehr Gejammer, kaum Spannung, kaum Dramatik. Auch wenn die Staffel aufgrund von Corona kürzer geworden ist, fühlt sie sich am Ende doch doppelt so lang an und das große Highlight der Staffel, sprich „Crisis on Infinity Earth“, mit den unglaublich vielen tollen Cameos, ist auch noch unvollständig im Abo. Klar die Staffel hat immer noch ein paar coole Momente, aber diese halten sich auch in Grenzen. Bleibt nur zu hoffen, dass „The Flash“ ihren Haisprung noch nicht erreicht hat und es wieder aufwärts geht.
Hier erhältlich:
- The Flash: Staffel 6
(Pierre Schulte)
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