Bei den drei Captain America Filmen kann man wirklich wunderbar sehen, wie sehr die Filmfigur mit der Zeit an Beliebtheit gewonnen hat. Während der erste Teil „Captain America – The First Avenger“ bei 370 Millionen US-Dollar weltweites Einspielergebnis noch nicht so gut wie etwa „Iron Man“ angekommen ist, zeigt sich daraufhin bei der Fortsetzung „Captain America – The Return of the First Avenger“ (714 Millionen US-Dollar weltweites Einspielergebnis) eine bemerkbare Steigerung. Mit „The First Avenger: Civil War“ knackte man dann schließlich die 1 Milliarden Dollar Marke (1,15 Milliarden, um genau zu sein), so dass der Captain somit finanziell im Olymp der Superhelden angekommen ist. Letztgenannter Teil wird übrigens nun auch via Disney / Marvel auch hierzulande als 4K UHD Blu-ray auf den Markt gebracht.
Story:
Captain Steve Rogers führt das neue Team der Avengers an. Ihre oberste Priorität ist, den Frieden auch im Einsatz zu erhalten. Und damit fängt „THE FIRST AVENGER: CIVIL WAR“ genau dort an, wo „Avengers: Age Of Ultron“ aufgehört hat. Das Team um Captain America wird in einen internationalen Vorfall verwickelt, der leider erhebliche Kollateralschäden verursacht und so kommt es, dass schnell Stimmen laut werden, ein neues Führungsgremium zu ernennen, dass die Entscheidungsgewalt über die Einsätze der Avengers hat. Das verursacht einen immensen politischen Druck und das Team kommt an seine Grenzen. Langsam spaltet es sich in zwei Lager. Steve Rogers möchte gern, dass die Avengers ihre Freiheiten haben und der Schutz für die Menschheit ohne politische Einmischung erfolgt. Tony Star dagegen ist dafür, dass Team unter staatliche Kontrolle und Verantwortung zu stellen. Das sorgt natürlich für Uneinigkeit gerade dann, wenn ein neuer niederträchtiger Feind auf der Bildfläche erscheint.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs von „Captain America – The First Avenger“ auch nicht so sehr angetan gewesen bin. Damals fand ich den Film zwar gut, aber die danach folgenden Teile fand ich doch deutlich stärker. Das gilt selbstverständlich auch für den hier vorliegenden „The First Avenger – Civil War“, der sich allerdings doch etwas von seinen Vorgängern abhebt. Denn durch die tolle Story Entwicklung, bei der sich die Avengers in zwei Lager aufspalten, kommt nicht nur eine erhebliche Überraschung in das Marvel Cinematic Universe, sondern auch einige dramatische Töne, die frischen Wind in das ansonsten eher Action geladene Genre wehen.
Abgesehen davon ist natürlich das Aufgebot an Stars und Helden in diesem Film einfach nur grandios. Da werden Schauwerte en masse geboten: Robert Downey Jr als Iron Man, Chris Evans als Steve Rogers respektive Captain America, Scarlett Johansson als Black Widow, Sebastian Stan als Winter Soldier, Anthony Mackie als Falcon, Paul Bettany als Vision, Jeremy Renner als Hawkeye, Don Cheadle erneut als War Machine, Elizabeth Olsen als Scarlet Witch, Paul Rudd als Ant-Man, Emily Van Camp als Agent 13 oder auch William Hurt als General Thaddeus Ross. Da ist es schon ein Kunststück, die alle natürlich in das Gesamtkonstrukt der vorliegenden Geschichte einzubinden, was den beiden Regisseuren Joe und Anthony Russo auch wirklich sehr gut gelingt. Darüber hinaus wird dieser ohnehin schon grandiose Cast auch noch zusätzlich von Daniel Brühl („Rush – Alles für den Sieg“, „Inglourious Basterds“) als intriganter Zemo, erweitern Chadwick Boseman („42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende“) als Black Panther und der neue Spider-Man Tom Holland („Im Herzen der See“) erweitert, wobei die beiden letztgenannten auch mittlerweile bereits mit Solo Filmen überzeugen durften.
Der abschließende Hinweis ist zwar obligatorisch aber dennoch: wie bei Marvel Comic Verfilmungen mittlerweile gewohnt den Film unbedingt bis nach dem Abspann anschauen.
Bild Full HD:
Wer die bisherige Blu-ray kennt: Das Bild ist absolut identisch, da hat sich nichts verändert, aber das ist auch gut so, denn die Umsetzung der Full HD Blu-ray ist tatsächlich auch wirklich sehr gut. Da gibt es nicht viel zu bemängeln. Die Schärfe befindet sich auf einem top Niveau und bietet nur selten lediglich gute Werte. Die Farben sind im Rahmen der Möglichkeiten natürlich und satt und auch der Kontrast bleibt ausgewogen. Lediglich der Schwarzwert ist nicht immer optimal, wobei dennoch ein gutes Schwarz abgebildet wird. Wenn man dann aber die 4K UHD Blu-ray anschaut, merkt man doch noch, dass da mehr möglich ist… aber eben auch nur im Rahmen der Möglichkeiten.
Bild 4K UHD:
„The first Avenger – Civil War“ wurde ausschließlich mit digitalen Kameras in einer Auflösung von 2.8 bis 6.5k gedreht. Allerdings wurde das Digital Intermediate lediglich in 2K erstellt, wobei auch die CGI-Effekte lediglich in dieser Auflösung gerendert wurden. Dennoch macht sich eine bessere Feinauflösung bemerkbar, so dass manche Details besser herausgestellt erscheinen, doch auch der gesteigerte Kontrastumfang zeigt dank HDR einen deutlichen Mehrwert, wobei auch der erweiterte Farbraum deutlich zu erkennen ist. Einziges Manko: Auch bei dieser Disc gibt es die IMAX Szenen nicht in 1,85:1 sondern ebenfalls nur in 2,39:1. Somit bleibt diese Ehre nur der 3D Fassung zuteil. Wirklich sehr schade.
Ton:
Auch hier – wie auch bei der 4K UHD Fassung zu „Return oft the First Avenger“ – wurde die deutsche Fassung lediglich in Dolby Digital Plus 7.1 codiert, wobei das englische Original in Dolby Atmos Spur auf die 4K UHD Disc gepackt wurde. Die Blu-ray bietet hier bei der Synchronisation hingegen immerhin eine DTS HD HR Codierung sowie beim englischen Original ein DTS HD Master Audio 7.1 Codec. Der Ton der Full HD Blu-ray ist bei beiden Fassungen sehr gut, wobei bei der 4K UHD Disc die deutsche Synchronisation erkennbare Unterschiede zum O-Ton deutlich werden. So ist die Dynamik nicht so umfangreich ausgefallen und auch die Bässe überzeugen beim deutsch-sprachigen Ton nicht so sehr. Immerhin sind die Surroundeffekte in gleicher Qualität gut aufgelöst und sorgen für eine tolle Räumlichkeit, was auch bei den zahlreichen Action Elementen nicht wegzudenken wäre und ein Must have darstellt. Die Transparenz ist aber absolut gleichwertig, so dass die Dialoge stets klar zu verstehen sind.
Ausstattung:
- Audiokommentar von den Regisseuren Anthony und Joe Russo und den Drehbuchschreibern Christopher Markus und Stephen McFeely
- 2-teiliges Making of (ca. 46 Min.)
- 3 Featurettes (ca. 12 Min.):
– Captain Americas Perspektive zu Civil War
– Iron Mans Perspektive zu Civil War
– Sprenge deine Grenzen
- Zusätzliche & erweiterte Szenen (ca. 8 Min.)
- Pannen vom Dreh (ca. 3 Min.)
Auch in diesem Fall befindet sich das Bonusmaterial auf der Full HD Blu-ray. Neben einem Audiokommentar von den Regisseuren Anthony und Joe Russo und den Drehbuchschreibern Christopher Markus und Stephen McFeely gibt es ein sehenswertes 2-teiliges Making of sowie drei Featurettes, die sich um weitere Details zum Film drehen. Ein paar zusätzliche und verpatzte Szenen runden das Gesamtangebot ab. Sämtliche Extras liegen dabei komplett in HD vor.
Testgeräte:
TV: LG 65SJ800V
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
(Sascha Hennenberger)
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