„The Dragon Dentist“ wird im Zuge der Kazé Anime Nights am 27. Oktober 2020 gezeigt und hier gibt es das Review dazu:
Ein ereignisreiches Jahr für die Kazé Anime Nights neigt sich dem Ende. Was mit großen Hitankündigungen begann, wurde durch Corona über den Haufen geworfen. Trotzdem konnten wir uns dank der Zusammenarbeit zwischen Kazé Anime und Anime on Demand auf Blockbuster freuen. Kaum durften die Kinos wieder öffnen, feierten die Kazé Anime Nights gleich mit einem „Detektiv Conan“ Dreierpack ein großes Comeback. Am 27. Oktober 2020 soll nun der letzte Film der Kazé Anime Nights 2020 in die Kinos kommen, und zwar handelt es sich hierbei um „The Dragon Dentist“. Die Frage ist natürlich, ob sich die Kazé Anime Nights mit einem großen Knall in die Winterpause verabschieden oder es ein enttäuschender Abschluss eines verrückten Anime Jahres wird. Kazé Anime hat uns freundlicherweise den Film vorab zur Verfügung gestellt, sodass wir euch diese Frage direkt beantworten können.
Story:
Drachen werden als riesige Schlachtschiffe benutzt, ihre einzige Schwäche sind ihre Zähne, deswegen leben Menschen im Mund der Drachen, die sich erbitterte Schlachten mit den Schädlingen und Keimen liefern, um dafür zu sorgen, dass die Zähne gesund bleiben. Eines Tages taucht im Mund eines Drachen der Soldat Bell auf, der unter die Fittiche der Drachenzahnärztin Nonoko nicht nur lernt, was es heißt, ein Drachenzahnarzt zu sein, sondern auch dass es im Leben einen Sinn geben muss, mehr als einfach nur so alt wie möglich zu werden. Doch als sie verraten werden und das Militär auf dem Boden ihren Drachen töten wollen, beginnt ein verzweifelter Kampf für Nonoko, Bell und ihre Freunde.
Eindruck:
Ich selbst habe den dazu hörigen Kurzfilm nie gesehen und ich muss sagen, anfangs erinnert mich der Film ein bisschen an „Karius & Baktus“, welches man ja in den Kindergärten zu sehen bekommt, nur dass es hier deutlich spektakulärer zuging. Auch was Design der Animationen angeht, ist es erst mal gewöhnungsbedürftig. Wenig Farben und klassische
Figurenzeichnungen alter Schule. Hat man sich aber daran gewöhnt, bekommt man einen richtig coolen und auch sehr actionreichen Film geboten, auch wenn man in die Story selbst regelrecht hineingeschmissen wird, mit wenig Erklärungen und man muss auch erst mal mit den vielen Charakteren klarkommen. Aber Nonoko und Bell als unterschiedliche Helden machen ihre Sachen wirklich gut, sodass man mit beiden sehr gut und schnell mitfiebert.
Actionmäßig geht es richtig gut und vor allem sehr abwechslungsreich ab. Die erste Hälfte des Films spielt nahezu komplett im Mund des Drachen und das Leben im Mund wird wirklich toll dargestellt. Alleine schon der Kampf, um die Zähne gesund zu erhalten ist ganz großes Kino und braucht sich vor Actionkrachern wie „Attack on Titan“ nicht zu verstecken. Es geht sehr dramatisch und spannend zur Sache. Die zweite Hälfte spielt dann auf der Erde außerhalb des Mundes und ist nicht minder spektakulär. Die Dramatik und die Spannung wird von Sekunde zu Sekunde mehr und mehr gesteigert, dabei geht es hier auch alles andere als zimperlich zur Sache, sodass es stellenweise schon etwas blutig ist.
Die Erzähl-Geschwindigkeit ist wirklich extrem hoch und sorgt dafür, dass man als Zuschauer keine Verschnaufpause hat. Trotzdem ist der Film jetzt nicht einfach nur eine sinnfreie Aneinanderreihung spektakulärer Action. Als Zuschauer muss man hier genau aufpassen, und am besten gar nicht blinzeln beim Schauen, um die vielen unterschiedlichen und komplexen Fassetten des Films einzufangen: Es geht hier nicht nur um eine recht ungewöhnliche Freundschaft, sondern auch darum, seinen Prinzipien treu zu bleiben, dass das Leben mehr ist und auch einen Sinn hat sowie natürlich auch über extrem starke Aufopferung und wie weit ein Mensch zu gehen bereit ist, um jemanden zu retten. All das sorgt auch dafür, dass die Charaktere sehr komplex sind, besonders in den wenigen ruhigen Szenen und den Gesprächen zwischen Nonoko und Bell wird das sehr deutlich. Bell nimmt hier dann auch eine entsprechend klassische Entwicklung, fast so ein bisschen wie die Reise eines Helden. Das macht die Story zwar an sich recht vorhersehbar, aber zu keiner Sekunde langweilig, mit einem schönen, gleichzeitig traurigen und wunderbar runden Ende.
Fazit:
Die Kazé Anime Nights schließen Jahr 2020 definitiv mit einem Kracher ab. „The Dragon Dentist“ ist ein toller Trip, der unter die Haut geht, mit zwei tollen komplexen Hauptcharakteren und atemberaubender und spannender Action. Ein Film, den man sich mehrfach anschauen kann, bei dem man immer wieder neue Fassetten entdecken wird und es einfach nicht langweilig wird. „The Dragon Dentist“ ist ein toller Kazé Anime Nights 2020 Abschluss. Möge das Jahr 2021 genauso spektakulär beginnen.
(Pierre Schulte)
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