The Batman – Kino-Review | Warner Bros.

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Seit dem 3. März 2022 kann man „The Batman“ in den großen Lichtspielhäusern ansehen und wir haben das Review dazu:

Ohne Zweifel gehört die Figur Batman von DC Comics zu den berühmtesten Comic-Figuren überhaupt. Erheblich zur Popularität des fiktiven Milliardärs Bruce Wayne, der im Fledermauskostüm auf Verbrecherjagd in der ebenfalls fiktiven Stadt Gotham City geht, trug auch die lange filmische Tradition der Figur bei. Nimmt man alle Auftritte in eigenen Batman-Filmen als auch Crossover-Projekten zusammen, war Batman bereits zwölfmal im Kino zu sehen. Erwähnenswert sind dabei vor allem „Batman“ aus dem Jahr 1989 von Tim Burton sowie der Nachfolger „Batman Returns“ von 1992 und natürlich die vortreffliche „Dark Knight“-Trilogie von Christopher Nolan. Über so manche Schundwerke wie die Joel Schumacher-Filme „Batman Forever“ und „Batman & Robin“ von 1995 und 1997, die mit Fug und Recht zu den schlechtesten Comic-Verfilmungen überhaupt zählen, können wir hingegen getrost den Mantel des Schweigens ausbreiten. Es zeigt sich aber, dass Batman im Kino eine nicht ganz unkomplizierte Sache ist – umso spannender nimmt sich die Frage aus, wie sich der lang ersehnte „The Batman“ von Matt Reeves, welcher 2022 in die Kinos kam, in diese eher durchwachsene Filmkarriere Batmans einreiht.

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Story:

Der Milliardär Bruce Wayne (Robert Pattinson) ist seit mehreren Jahren als Batman nachts auf den Straßen Gotham Citys unterwegs, um Gerechtigkeit und Vergeltung für all jene, die Opfer von Verbrechen werden, zu verkörpern. Die Stadt stürzt in ein politisches Chaos, als Bürgermeister Don Mitchell Jr. (Rupert Penry-Jones) an Halloween ermordet wird. Der maskierte Täter, der sich selbst als „Riddler“ (Paul Dano) bezeichnet, scheint nicht nur in Verbindung zum Verbrecherboss Oswald Cobblepot, genannt „Pinguin“ (Colin Farrell), zu stehen, sondern hat es offenbar auch auf Batman selbst abgesehen. Um die wahre Identität des Riddler aufzudecken und dessen beginnender Mordserie Einhalt zu gebieten, lässt sich Batman auf ein perfides Spiel ein und folgt den rätselhaften Hinweisen, welche der Riddler hinterlässt.

Eindruck:

Derzeit quillt das Internet förmlich über von Beiträgen und Essays, die sich in schriftlicher Form oder per Video mit der Frage auseinandersetzen, ob „The Batman“ nun der bisher beste Batman-Film sei. Die Ergebnisse fallen recht unterschiedlich aus, und auch wir wollen und können die Frage hier nicht eindeutig beantworten – wobei immerhin dazu beigetragen werden kann, dass die Konkurrenz, sieht man einmal von der Nolan-Trilogie ab, ohnehin nicht besonders gefährlich ausfällt. Was sich jedoch mit einiger Objektivität feststellen lässt: Dieser Batman-Film ist mit knapp drei Stunden Laufzeit nicht nur der bisher längste, sondern auch der düsterste und finsterste. Bereits Nolan verlieh Batman und Gotham City ein eher geerdetes und bedrohliches Image, die Tim Burton-Filme hatten eine ähnliche Richtung eingeschlagen. So finster, nihilistisch und beklemmend wie in „The Batman“ waren Batman und sein Umfeld allerdings noch nie. Diese Art der Bildgestaltung und der Bildsprache verleihen dem Film nicht nur in optischer Hinsicht so einige Schauwerte, sondern fügen sich auch hervorragend mit der Erzählung zusammen. Die Stadt Gotham City als Sumpf, der von Kriminalität, Korruption und auch dem Desinteresse der gut Situierten den unteren Schichten gegenüber gezeichnet ist, ist ein Dreh- und Angelpunkt der Story des Films. Dieser Zustand der Stadt ist omnipräsent in sowohl bildsprachlicher als auch erzählerischer Hinsicht. Ohne hier zu viel zu verraten, stellt er eine zentrale Motivation für das Handeln des Riddler dar, übt jedoch auch auf Batman einen deutlichen Einfluss aus.

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Eine der vielen Stärken von „The Batman“ besteht darin, dass Batman nie, anders als dies vor allem in den früheren Verfilmungen der Fall war, wie ein Superheld wirkt. Vielmehr wird uns Bruce Wayne in erster Linie als Mensch nähergebracht, der sich eben einen Fledermaus-Kampfanzug überstreift und sich dem Verbrechen eigenmächtig entgegenstellt – er übt im Grunde also Selbstjustiz aus, ein Thema, das der Film ebenfalls verhandelt und keineswegs unkritisch stehen lässt. Überhaupt unterscheidet sich diese Version Bruce Waynes ganz deutlich von vorherigen Inkarnationen. Mit dem selbstsicher und mondän auftretenden, smarten und aalglatten Milliardär, der vielen noch aus der Nolan-Trilogie – dort grandios verkörpert von Christian Bale – bekannt sein dürfte, ist es hier vorbei. Robert Pattinsons Bruce Wayne ist sowohl äußerlich als auch innerlich gewissermaßen am Ende, gebrochen, ein Wrack. Dieser Batman ist angesichts des Zustandes der Stadt Gotham, ihrer gesellschaftlichen und sozialen Probleme sowie der Kriminalität, regelrecht verbittert. Bereits sein erster Auftritt, als es einer pöbelnden Straßengang an den Kragen geht, ist so bedrohlich und unheilverkündend inszeniert, dass er, ohne zu übertreiben, aus einem Horrorfilm stammen könnte.

Sowohl Batman als auch der Riddler teilen sich den Verdruss und den regelrechten Hass angesichts der Lage in Gotham City, und dies wird im Film an mehr als einer Stelle sehr gekonnt herausgestellt. Vom berühmten deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche aus dem Werk „Jenseits von Gut und Böse“ stammt der Satz: „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird“. Damit sind diese beiden zentralen Charaktere, Batman und Riddler, treffend beschrieben, und man könnte sagen, dass sie dieses Zitat lieber beherzigen hätten sollen. Trotz all dieser Dunkelheit jedoch, die dem Film sowohl mit Blick auf die optische Gestaltung als auch mit Blick auf die Handlung und die Charaktere innewohnt, ist „The Batman“ jedoch kein Film, welcher den Zuschauer am Ende deprimiert entlässt. Nein, zum Ende hin verändert sich etwas an der dunklen Sprache, die „The Batman“ spricht. Auch hier soll natürlich nicht zu viel vorweg genommen werden, doch schlussendlich findet der Film tatsächlich zu einer sehr positiven, im Grunde lebensbejahenden Botschaft. Man mag nicht dazu imstande sein, das Elend in der Welt verschwinden zu lassen, doch jeder Einzelne ist befähigt, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten etwas dafür zu leisten, dass sie ein Stück besser wird. Genau das vermittelt „The Batman“ am Ende durch eine sehr schöne Geste mit viel symbolischer Kraft, und er nimmt sich damit im Grunde als ein Film aus, der perfekt in unsere nicht unbedingt einfachen Zeiten passt.

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„The Batman“ liefert also eine ganze Fülle an Anstößen für Denker und animiert zu philosophischen, psychologischen und gesellschafts- und sozialkritischen Reflexionen. Das ist aber längst nicht alles, denn zudem ist „The Batman“ auch ein optisch und handwerklich überaus gelungener Kinofilm. In Sachen Action hält er sich stärker zurück, als es die in dieser Hinsicht etwas irreführenden Trailer vielleicht vermuten ließen. Die meiste Zeit über ist der Film von einer sehr ruhigen Tonalität und es steht ein Krimi-Plot im Vordergrund, bei dem Batman an richtigen Ermittlungsarbeiten beteiligt ist und Rätsel des Riddler lösen muss. Wenn es dann aber an die Actionsequenzen geht, fährt „The Batman“ einen Großteil der Konkurrenz im Comicfilm-Sektor mächtig an die Wand – und das ganz wörtlich: Neben mehreren stilsicher choreographierten Kampfszenen ist eine Verfolgungsjagd mit dem berühmten Batmobil das absolute Action-Highlight des Films. Was hier in Sachen Inszenierung, Stunts und Sound, bezogen auf Fahrzeug- und Motorengeräusche, auf der Leinwand entfaltet wird, ist mehr als nur beeindruckend und nah an filmischer Perfektion. Es handelt sich um eine dieser Szenen, die Leidenschaft besitzt, die förmlich spüren lässt, dass man großartiges Kino erlebt. Außerordentlich profitiert der Film im Hinblick hierauf, aber auch bezogen auf seine generelle Inszenierung freilich davon, dass er zum größten Teil auf handgemachte Effekte setzt. Lieber etwas weniger Action und dann aber von solch erlesener Qualität wie hier, als alle 15 bis 20 Minuten eine seelenlose CGI-Knallorgie, wie es bei der Comicfilm-Konkurrenz aus dem MCU oder dem DCEU der Fall ist.

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Der Cast des Films beinhaltet bekannte Namen wie eben Robert Pattinson und Paul Dano, aber auch beispielsweise Andy Serkis als Alfred Pennyworth, Jeffrey Wright als James Gordon und Zoë Kravitz als Selina Kyle alias „Catwoman“. Wer schon den einen oder anderen Batman-Film gesehen hat oder gar die Comics kennt, ist mit diesen Namen vertraut. Der Cast leistet sehr gute Arbeit, die Charaktere sind auch in diesen Inkarnationen gut getroffen und ausgearbeitet. Und als hätte der Film nicht schon genug Beglückendes zu bieten, gibt es in einer der letzten Szenen noch eine Überraschung, welche sowohl den Boden für eine Fortsetzung bereitet als auch Fan-Herzen höher schlagen lässt.

Fazit:

Und mehr von „The Batman“ ist in der Tat auch das, was wir uns am Ende des Films nur wünschen können. Für den Moment sollten wir uns aber darüber freuen, dass wir diesen großartigen Film erleben dürfen, welcher mit einer tiefgründigen, nachdenklichen und vielschichtigen Story und ebensolchen Charakteren aufwartet und zudem praktisch im Vorbeifahren eindrucksvoll zeigt, wie eine gelungene Comicverfilmung auszusehen hat.

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(Pascal Weber)
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