Am 24. Juni 2021 kam „The Banishing – Im Bann des Dämons“ auf Blu-ray, Blu-ray im Mediabook, auf DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Lange war es ruhig um Regisseur Christopher Smith, der mit Genrefilmen wie „Creep“, „Severance“ oder „Triangle“ ein paar richtig gute Geheimtipps abgeliefert hat. Beim renommierten Sitges Film Festival im letzten Jahr, meldete er sich mit dem Film „The Banishing – Im Bann des Dämons“ zurück, wobei er sehr gute Kritiken einfahren konnte. Nun erscheint dieser Film auch bei uns auf DVD und Blu-ray. Von der Neugier gepackt, haben wir die Blu-ray für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob das Sitges Festival mal wieder einen guten Geheimtipp geliefert hat oder der Film in den Horrormassen untergehen wird.
Story:
Priester Linus zieht mit seiner Frau Marianne und ihrer gemeinsamen Tochter in ein großes Anwesen. Niemand ahnt, dass der letzte Priester, der in dem Haus wohnte, seine Frau und sich selbst getötet hat. Es dauert nicht lange, dann geschehen merkwürdige Dinge im Haus. Marianne weiß bald nicht mehr, was ist echt und was sind Halluzinationen. Während ihr Mann sagt, sie soll einfach zu Gott beten und dann ist alles gut. Fängt sie an eigene Nachforschungen anzustellen, gerät die komplette Situation außer Kontrolle.
Eindruck:
Dieser Film ist ein sehr ruhiger aber atmosphärisch sehr dichter Gruselfilm. An sich passiert gar nicht viel, denn es gibt kaum klassische Jump Scares. Doch durch den perfekten Einsatz der Musik, was im Grunde fast schon mit einem leichten Dröhnen, vergleichbar wie bei „Dunkirk“, ist und dazu die Soundeffekte, die eigentlich nur typische Alltagsgeräusche sind, schafft Smith eine sehr erstaunliche Atmosphäre. Man spürt als Zuschauer zu jederzeit, dass im Haus etwas nicht stimmt, selbst ein normales Familienessen wirkt gefährlich und damit meine ich wirklich ein normales Familienessen, mit normalen Unterhaltungen, wo an sich nichts passiert. Trotzdem spürt man die Gefahr.
Der Einsatz der Halluzinationen ist klasse, sehr dezent, klassisch, aber dann immer direkt auf dem Punkt gebracht, sodass die gefährliche Situation noch mal gehörig unterstrichen wird. Seien es klassische Spiegeltricks oder das Sehen von irgendwelchen Leichen, dank dem Score und den Soundeffekten, kommen diese super rüber und das obwohl diese Tricks eigentlich nichts Neues sind. Dabei wollen die Halluzinationen den Zuschauer auch gar nicht erschrecken, sie sorgen nur dafür, dass die Atmosphäre zum Zerreißen wird.
Der Cast ist sehr stereotypisch. Da ist die schrullige Haushälterin, der merkwürdige Nachbar, die unschuldige Tochter und natürlich die Ehefrau, als Heldin der Geschichte, während ihr Ehemann alles abschüttelt und ihre Sorgen jetzt nicht so ernst nimmt. Mhmm jetzt wo ich so nachdenke, klingt es fast wie der Genre Klassiker „The Amityville Horror“, aber wie heißt es so schön, besser gut kopiert, als schlecht erfunden.
Gorefans werden allerdings nicht auf ihre Kosten kommen. Es gibt zwar ein paar blutige Momente, aber brutal wird es eher weniger. Der Film lebt klar von seiner Mystery, Atmosphäre und von seiner sehr guten Hauptdarstellerin, die ihr Wechselbad der Gefühle super rüberbringt. Das Ende selbst macht Laune und bietet Möglichkeiten, für weitere Fortsetzungen. Potenzial ist auf jeden Fall da.
Bild:
Das Bild ist farblich eher blass gehalten und während der dunklen Szenen kommt es immer wieder zu Unschärfen und naja, es gibt es halt viele dunkle Szenen, ist ja auch ein Gruselfilm. Filmkorn, Grieseln oder Rauschen gibt es jedoch nicht. Das Bild bleibt durchgängig sauber.
Ton:
Der deutsche und der englisch Ton liegen jeweils in DTS HD MA 5.1 vor und liegen beide auf gleichem Niveau. Da die Soundeffekte bei diesem Film ungeheuer wichtig sind, hat sich Koch Films auch nicht lumpen lassen und liefern einen atemberaubenden Ton ab. Die Details im Raumklang sind unglaublich, mit jeder Menge Kraft, guten Bässen und bleibt dabei stets kristallklar, sodass das Ganze zu einem wirklich tollen Sounderlebnis wird.
Die deutsche Synchro ist ebenfalls sehr gelungen, man hat Sprecher gewählt, die eine ähnliche Stimmfarbe haben, wie die Originalsprecher und betonen entsprechend auch die Dialoge recht gleich.
Extras:
- Trailer
- Interviews
- Making-of
Das Bonusmaterial ist komplett in HD und neben diversen Trailern, gibt es ein sehr interessantes 20 Minuten Making-of, sowie ca. 1h an Interviews. Hier geht dem Bonusmaterial Fan natürlich das Herz auf.
Fazit:
Sehr guter klassischer Old School Gruselfilm, mit beeindruckender Atmosphäre und herausragender Arbeit der Sound Abteilung. Auch wenn an sich nicht so viel passiert, schafft es „The Banishing – Im Bann des Dämons“, dass die Spannung durchgehend hochgehalten wird, sodass man von Anfang bis zum Ende mitfiebert.
Hier erhältlich:
- The Banishing – Im Bann des Dämons (Blu-ray)
- The Banishing – Im Bann des Dämons (Blu-ray im Mediabook)
- The Banishing – Im Bann des Dämons (DVD)
- The Banishing – Im Bann des Dämons (Digital)
(Pierre Schulte)
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