Am 22. April 2021 kam „Teacher“ auf Blu-ray, auf DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Der Englischlehrer James Lewis hat es aktuell nicht einfach, seine Ehe ist gescheitert und er plant den Auszug aus dem Haus. Im Job läuft es besser, die Schüler sind größtenteils aufmerksam und lernen. Zudem hat er immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Das zeigt sich gleich bei einer Schlägerei in der Schule, die der ruhige und engagierte Preston beobachtet hat. Als James dazu stößt, schafft er es, den nervösen Preston die Wahrheit über den Vorfall schildern zu lassen.
Doch für Preston, der Tim Cooper quasi verraten hat, beginnt nun kein einfaches Leben. Tim schikaniert Preston wo er nur kann und die Zugriffe werden heftiger. Auch die angehende Freundin von Preston gerät dadurch in die Bahn von Tim. Jetzt werden Daniela und Preston ständig attackiert. Das entgeht auch dem Lehrer James nicht, der sich auf die Seite der beiden stellt und versucht zu helfen. Doch je mehr James versucht zu vermitteln und zu schlichten, umso schlimmer wird es für die beiden. Rückhalt findet James keinen, weder bei Tims Eltern, noch seinen Vorgesetzten. Als ein Angriff auf Preston eskaliert und er schwerverletzt ins Krankenhaus kommt, entschliesst sich James, dem ein Ende setzen.
Eindruck
Der noch junge und recht unbekannte Regisseur Adam Dick, nimmt sich mit dem Film „Teacher“ ein sehr ernsthaftes Thema vor. Er zeigt uns Mobbing an der High-School, was ein leider bedeutsames und definitiv aktuelles Thema ist. Als Darsteller sehen wir David Dastmalchian (James Lewis), bekannt aus Filmen wie „Ant-Man and the Wasp“ oder „Blade Runner 2049“. Daneben ist noch am bekanntesten Kevin Pollak (Bernard Cooper), der restliche Cast ist sicherlich nicht komplett unbekannt, den ein oder anderen, werden Filmfans schon einmal gesehen haben.
Die Herangehensweise an die Story ist dem Regisseur gelungen, die Inszenierung ist alles andere als plakativ. Keine schnellen Schnitte oder treibende Musik beeinflussen den Zuschauer. Das Gezeigte wirkt ehrlich und ist der Thematik gerecht, denn es ist ein beunruhigendes Thema. Dadurch fühlt sich der Film bisweilen zwar arm an Höhepunkten an, dennoch bietet er durchaus spannende Momente und eine interessante Wendung zum Ende hin. Einzig das Finale wirkt etwas angestrengt und passt nicht so richtig in die bisherige Erzählweise des Filmes.
Fazit, Teacher ist ruhig erzählt, nichts wirkt hastig abgearbeitet, einzig die Mobbing-Attacken verursachen die entsprechende Dynamik in der Geschichte. Die Opfer Daniela und Preston spielen relativ sachlich und gut, das Leiden von Daniela wirkt intensiver. Bei Preston dagegen erscheint es etwas zu aufgesetzt und nicht immer nachvollziehbar. Wenn Preston beim Baseball Tim mit dem Blitz seines Fotoapparates irritiert, sollte er ahnen, dass diese Aktion Konsequenzen hat. Das ist aber auch der einzige größere Ausrutscher aus meiner Sicht. Wobei man seinen Grund sicherlich nachvollziehen kann. Er wehrt sich eben mit seinen eigenen Mitteln.
Der Lehrer stellt sich zunehmend auf die Seite der beiden Schwachen. Tims reicher Vater beginnt nach anfänglich ruhigen und verständnisvollen Gesprächen mit dem Lehrer James, ihm ebenfalls arg zuzusetzen. Auch James Vorgesetzte stehen unter dem Einfluss von Tims Vater und seine geplante Tätigkeit als Lehrkraft, wird bald beendet. So gerät James nach und nach außer Kontrolle, will das alles nicht mehr hinnehmen und beginnt zu reagieren.
Der Film macht vieles richtig, verherrlicht und beschönigt nichts, bleibt seiner unaufgeregten Erzählweise treu. Die Figuren wirken aber teilweise zu oberflächlich, weder Täter noch Opfer zeigen Ecken und Kanten. Hier hätte man etwas differenzierter an die Charakterisierung herangehen müssen, um den Zuschauer die Beweggründe der Figuren besser zu vermitteln. Zwar gibt es ein paar interessante Hintergründe, doch die präsentiert der Regisseur leider zu spät und beraubt so der Geschichte einiges an Dynamik.
Teacher ist aber kein schlechter Film. Wer mit den genannten Punkten leben kann, wird gut unterhalten. Der Regisseur geht behutsam und neutral an die bedrohliche Thematik heran, selbst das Finale, das insgesamt recht gut aufgebaut wurde, wird nicht als Spektakel zelebriert. Ein fraglos interessanter Film mit einer wichtigen Message, der durchaus gut unterhält und bewegt.
Bild
Ein sehr scharfes Bild, von der Nahaufnahme bis zur Totalen. Es gibt reichlich Details zu entdecken, angefangen bei den Gesichtern, der Kleidung, bis zu den Kulissen. Das Bild ist kontrastreich, bietet einen guten Schwarzwert und ist farblich sehr natürlich und authentisch gehalten, selten ist Farbgebung kräftiger. Insgesamt gibt es hier nichts zu beanstanden, eine prima Vorstellung.
Ton
Die DTS HD MA 5.1 Tonspur kann sich hier kaum eindrucksvoll präsentieren, der dialoglastige Film gibt dafür zu wenig Möglichkeiten. Gelegentlich vernimmt man ein paar Umgebungsgeräusche aus den Rears, ansonsten ist es eine eher zahme, aber zur Thematik passende Vertonung. Einzig der Score hüllt das Geschehen sehr dynamisch ein und weckt bisweilen auch den Subwoofer aus dem Standby.
Extras
- Deleted Scenes
- Teacher – Kurzfilm
- Originaltrailer
- Deutscher Trailer
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Teacher (Blu-ray)
- Teacher (DVD)
- Teacher (digital)
(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Koch Films | OFDb – Alle Rechte vorbehalten!