Am 8. April 2021 kommt „Synchronic“ auf Blu-ray und auf DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Die beiden Sanitäter Steve und Dennis arbeiten gemeinsam in New Orleans. Ihr Job ist hart, ihre Einsätze bestehen fast nur aus Drogenkonsumenten. Die neue Designerdroge Synchronic erfreut sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt, fordert aber ihren Tribut. Wenn Steve und Dennis zum Einsatz gerufen werden, offenbart sich ihnen oftmals ein schreckliches Bild, welches beide verdauen müssen. Bei einem Einsatz verletzt sich Steve an einer Spritze. Die darauffolgende Routine Untersuchung beim Arzt birgt eine schockierende Nachricht für ihn, er hat einen Gehirntumor. Steve erzählt seinem Kollegen und Freund Dennis allerdings nichts von der erschütternden Nachricht.
Während die Todesfälle sich häufen, die vermeintlich mit der Designerdroge zusammenhängen, werden diese immer ungewöhnlicher und nehmen eigenartige Züge an, die beide zunehmend überraschend rätselhaft vorkommen, und dies trotz ihrer langjährigen Erfahrung. Plötzlich verschwindet Dennis Tochter Brianna von einer Party spurlos und schnell wird klar, hier waren Drogen im Spiel. Der ohnehin recht labile Steve versucht sich selbst an der Droge Synchronic und stellt fest, sie bietet mehr als einen extrem ungewöhnlichen Rauschzustand.
Eindruck
Regie führte Justin Benson, der zusammen mit Aaron Moorhead auch das Drehbuch schrieb. Beide schufen bereits kleine, aber interessante Filme wie „Spring: Love is a Monster“ oder auch „Endless“. Mit dem erneuten Low-Budget-Film „Synchronic“ liefern sie eine Geschichte, welche einige Genres vereint. Hier gibt es Thriller, Mysterie und Science-Fiction vereint.
Die beiden Hauptdarsteller Jamie Dornan (Dennis) und Anthony Mackie (Steve) machen einen super Job und gehen vollends in ihrer Rolle auf. Jamie Dornan wirkte in „Fifty Shades of Grey“ oder auch in „Robin Hood“ mit. Anthony Mackie sollten die meisten aus „Gangster Squad“, „Pain & Gain“, „Detroit“ und vor allem als „Falcon“ aus dem Marvel Filmen kennen.
Die Inszenierung mit New Orleans als Kulisse wirkt düster und fast leblos. Hervorzuheben ist die interessante Kameraführung in dem Film. Auch der Job der beiden, welcher mit fast zeitlupenartigen Sequenzen äußerst gelungen eingefangen wurde, wurde gut dargestellt. Das alles in Verbindung mit dem großartigen psychedelischen Score, erzeugt eine wirklich fesselnde, wie dichte Atmosphäre.
Fazit, „Synchronic“ ist ein Film, der leider weit unter dem Radar lief, zu Unrecht wie ich finde! Die Story packt den Zuschauer von Anfang an, jedoch halte ich mich inhaltlich weiter zurück. Denn „Synchronic“ ist ein Film, an dem man am besten völlig unbefangen und mit so wenig Information wie nur möglich herangehen sollte. Erst dann kann er sich vor dem Zuschauer entfalten, ihn überraschen, verzaubern, verstören und schockieren. Denn auch die beiden Hauptakteure bleiben, wie der Zuschauerselbst, anfänglich im Dunklen gelassen und man wird nur selten mit wegweisenden Informationen gefüttert.
Das Erzähltempo ist eher gemächlich, gespickt mit ein paar flotten Momenten, die aber bestens zum Erzählfluss passen. Fängt „Synchronic“ noch recht geradlinig an, verschwimmt das bekannte Bild immer mehr und der Zuschauer wird auf eine interessante Reise geschickt. Eine, auf der man nicht ahnt, wohin sie geht, was passieren wird und wie alles endet. Klingt vielleicht etwas konfus, ist es irgendwie auch, aber das Ganze wurde mit viel Intensität inszeniert, wodurch eine dermaßen faszinierende Atmosphäre entsteht. Herausgekommen ist ein wirklich ungewöhnlicher und aufregender Film.
Viele Bilder und Sequenzen in „Synchronic“ wirken unwirklich, nicht nur während der Arbeit der beiden. Auf der einen Seite sieht alles realistisch aus, bietet die unfassbare Wahrheit, die der Job der beiden mit sich bringt. Dies kippt dann aber fast unbemerkt in eine tranceartige Darstellungsweise, die es in sich hat. Das erzeugt einen Sog, wodurch der Zuschauer unaufhaltsam mitgerissen wird und diese Herangehensweise gelingt ausgesprochen gut.
„Synchronic“ erfordert zwar eine gewisse Aufmerksamkeit, belohnt den Zuschauer aber mit einer überdurchschnittlich guten, wie abwechslungsreichen Story. Wenn man sich darauf einlässt, taucht man mit den beiden Sanitätern komplett in die mystische Geschichte ein. Eine die tiefgründiger ist, als man es zu Beginn erwartet. Ein verblüffender Film, mit teils spektakulären Bildern, dazu mutig und bemerkenswert inszeniert. „Synchronic“ sollte nicht länger unter dem Radar bleiben, die Empfehlung gebe ich nur zu gern! Traut euch an diese fantastische Geschichte ran, ihr werdet es nicht bereuen. Ein ungewöhnlich surrealer Film, anders, aber genau das macht ihn so gut und sehenswert.
Bild
Farblich etwas reduziert erscheint das Bild fast blass in der Farbgebung. Mit mal kühler oder auch warmer Filterung als Stilmittel, wird der unwirkliche Look der Szenen bestens abgebildet. Die Schärfe ist ordentlich, ohne an Referenzwerten zu kratzen, aber auch weit entfern davon, soft zu erscheinen. Der Kontrast ist ausgewogen und der Schwarzwert bietet gute wie durchschnittliche Passagen. In Summe passt aber alles zu der Atmosphäre und Stimmung des Filmes.
Ton
Betonen möchte ich den originellen wie sehr passenden Score, der mit seinen tief wabernden Bässen, eine verstörende Stimmung aufbaut, der den Raum wahrhaftig füllt und den Zuschauer nicht nur einhüllt, sondern einfängt mit seinem genialen Sounddesign. Die Rears werden mal mehr oder weniger eingesetzt. Wenn es mal dynamisch wird, dann sind sie präsent mit teils starken direktionalen Effekten. Insgesamt eine gute Abmischung der DTS-HD MA 5.1 Tonspur, die teils dynamisch und kraftvoll aufspielt.
Extras
- Filmvorschau mit den Regisseuren Aaron Moorhead und Justin Benson
- Die Entwicklung der Zeitreisesequenzen
- Wer Ritzte „Allways“ in den Stein?
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Synchronic (Blu-ray)
- Synchronic (DVD)
(Hartmut Haake)
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