Switch – Die Frau im Manne – Blu-ray Review | Koch Films

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Switch die Frau im Manne BD CoverEin Mann, der die Frauen versteht… oder doch eine Frau, die die Männer versteht? Egal, denn schon wieder darf ein älterer Film endlich seine hochauflösende Premiere feiern – Koch Media sei Dank!

Die Rede ist diesmal von Blake Edward´s „Switch – Die Frau im Manne“. Wenn man den Namen des Autors und Regisseurs liest, kommen dem geneigten Cineasten sofort Klassiker wie die „Pink Panther“-Filme, „Das große Rennen“, „Frühstück bei Tiffany“, „Der Partyschreck“ oder aber auch „Ein Schuss im Dunkeln“ in den Sinn.

Zu seinem Portfolio zählen neben Krimis, Western, Liebesfilme und Dramen vor allem aber seine allseits bekannten Verwechslungs- und Verkleidungskomödien, die des Öfteren mit dem genialen Peter Sellers besetzt wurden. Bei der 1991 erschienen Body-Switch-Komödie „Switch – Die Frau im Manne“ darf nun nicht mehr oben genannter sein komödiantisches Talent zum Besten geben, sondern überlässt dieses nun der fabelhaften Ellen Barkin, die bereits 1989 an Al Pacinos Seite im Thriller „Sea of Love –Melodie des Todes“ glänzen konnte.

Wie gut die bereits 28 Jahre alte Komödie gealtert ist und wie sich die nun über Koch Media Home Entertainment hierzulande erstmalig erschienene Blu-ray Disc schlägt, wird natürlich erst am Ende dieser Review geklärt…

Story:

Der erfolgsverwöhnte Yuppie und Frauenheld Steve muss plötzlich feststellen, dass er nun nicht mehr ganz so einfach im Stehen pinkeln kann. Als er in den Spiegel blickt muss er erkennen, dass er nun kein Mann, sondern eine Frau ist – und was für eine! Und so langsam begreift er auch, dass ihn seine drei (Ex)Geliebten als miesen Super-Macho beschimpft, ersäuft und erschossen haben. Im Himmel aber blitzt er vorerst ab, denn, Teufel sei Dank, soll er erst in Frauengestalt beweisen, dass es wenigstens eine Frau gab, die ihn wirklich geliebt hat.

So stöckelt Steve als sexy Amanda mit wohlgeformten Rundungen, langen Beinen und einem einzigartig sinnlich-schiefen Mund durchs neue Leben. Die Männerwelt ist chancenlos, denn diese Powerfrau weiß, was Männer denken und redet, liebt, säuft, rauft und bewegt sich wie ein richtiger Kerl. Sie ist eben eine Bombe auf High Heels, eine Sensation in kurzen Röcken aber mit einer Faust wie ein Dampfhammer.

Switch die Frau im Manne Review Szenenbild001Bereits in Edwards Komödie „Victor/Victoria“ aus dem Jahr 1982 verkörperte Julie Andrews eine Frau, die einen Mann spielt, der eine Frau sein soll. Hört sich kompliziert an? Ist es auch… genauso wie eben nun bei „Switch – Die Frau im Manne“, bei der nun Steve (oder sollte man von nun an besser Amanda sagen?) viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel, nämlich dem einer Frau, sehen darf. Eines ihrer Hauptprobleme ist, ihre Mitmenschen, zumindest die im engeren Freundeskreis, davon zu überzeugen, dass sie wirklich Steve ist.

Natürlich ergeben sich aufgrund der Story so unzählige Verwechslungen, Anspielungen und auch ein etwas rauer Slapstik-Humor vom Feinsten.

Die 103 Minuten vergehen fast wie im Flug, wenn Ellen Barkin den weiblichen Chauvi Amanda wie kein zweiter raushängen lässt. An ihre Seite stellte man aber noch weitere bekannte Gesichter wie etwa Jimmy Smits („Star Wars: Episode III – Angriff der Klonkrieger“, „Sons of Anarchy“), JoBeth Williams („Poltergeist“) und in einer kleinen Rolle Tea Leoni („Jurassic Park III“). Fans von 80er/90er Komödien kommen auf alle Fälle auf ihre Kosten, da auch dieser „Klassiker“ einen unnachahmlichen Charme ausstrahlt, den es so heutzutage nicht mehr gibt.

Leider muss man dem Film auch 28 Jahre nach Erscheinen einige Punkte in der B-Note abziehen. Wenn Regisseur Blake Edwards nur irgendwie einen Weg gefunden hätte, sich wirklich mit vereinzelten Logiklöchern seiner Geschichte auseinanderzusetzen und wenn er versucht hätte, die Grenzen des politisch (un)korrekten noch weiter auszuloten, dann wäre „Switch – Die Frau im Manne“ möglicherweise eine wahrhaft revolutionäre Komödie im Stile von „Tootsie“ geworden. Leider nimmt er „nur“ eine gewagte Idee auf und geht damit auf Nummer sicher… zu sicher.

Was bleibt ist eine Frau Barkin, die chauvinistische Sprüche am laufenden Band zum Besten gibt, Frauen- und Männerklischees vorführt und zu sich selbst finden muss. Das ist 2019 immer noch extrem unterhaltsam, auch wenn der im Film vorkommende Humor damals (1991) noch frischer war und dementsprechend besser zündete.

Switch die Frau im Manne Review Szenenbild002Bild:

Das Bild der blauen Scheibe sorgt leider für wenig Begeisterung.

Zum einen wurde es vom 2,35:1 Originalformat ins bildschirmfüllende Ansichtsformat 1,77:1 gequetscht und nimmt dem Zuseher, vor allem links und rechts des Bildes, einiges an Bildinformation. Da kann es dann schon mal passieren, dass eigentlich drei Personen gefilmt wurden, aber die beiden Personen am Rand nur teilweise zu sehen sind. Schade, denn das originale 2,35:1 Kino-Format bot mehr Bildinformationen.

Leider ist auch die Schärfe alles andere als Full-HD-würdig. Klar, das Bild bietet etwas mehr Details als die bereits vorhandene DVD, schwächelt aber leider an Durchzeichnung und blasser Farbdarstellung.

(Höchstwahrscheinlich) wurde leider auch das Bild durch irgendwelche Filter gejagt, um einen satteren Schwarzwert zu erreichen und etwas nachzuschärfen. Das Bild ist dadurch dunkler als das der bereits erhältlichen DVD geworden und in dunklen Szenen saufen schon mal Details ab. Würde dies nicht schon genügen, fügen sich auch, gerade im ersten Drittel, neben den Bildunreinheiten auch noch Ruckler ein (sehr gut zu sehen ab Minute 8:00).

Ein totaler Reinfall ist die optische Präsentation zwar nicht geworden, allerdings besteht wenig bis kein Grund, seine alte DVD upzugraden.

Switch die Frau im Manne Review Szenenbild003Ton: 

  • Deutsch DTS-HD MA 2.0
  • Englisch DTS-HD MA 2.0

Der Ton macht es schon besser. Zwar wird uns hier „nur“ ein unkomprimierter Stereoton geboten, für das Genre und Alter des Films ist das aber gerade noch verschmerzbar. Die deutschen Dialoge sind gut verständlich und treten gegen den Soundtrack klar in den Vordergrund. Die originalen englischen Dialoge kommen etwas leiser daher, sind aber qualitativ gleichauf mit der deutschen Synchronisation. Etwas mehr Dynamik hätte dem Film aber dennoch nicht geschadet.

An deutsche und englische Untertitel wurde gedacht.

Extras:

      • Bildergalerie mit seltenem Werbematerial (42 Bilder)
      • Original Kinotrailer (englisch, SD)

Das Bonusmaterial ist sehr bescheiden gehalten und bietet neben einem (SD) Trailer auf Englisch lediglich ein paar Werbebilder. Immerhin wurde an ein Wendecover ohne FSK 12 Siegel gedacht.

Switch die Frau im Manne Review Szenenbild004Fazit:

Audiovisuell gewinnt die blaue Scheibe leider keinen Blumentopf. Das Bild liegt nur knapp über DVD-Niveau, wurde etwas beschnitten und bietet neben blassen Farben obendrein Detailverluste in dunklen Szenen. Sogar einige Bildruckler haben sich eingeschlichen. Der DTS-HD MA 2.0 macht dafür weniger falsch und kann noch als solide bezeichnet werden. Wer auf viel Bonusmaterial gehofft hat wird leider auch etwas enttäuscht werden.

Blake Edwards erzählt in „Switch – Die Frau im Manne“ eine humorvolle Body-Switch Variante, in der ein Macho gegen seinen Willen im Körper einer Frau festgehalten wird. Etwas mehr Mut hätte den Film zwar vom Geheimtipp zum verdienten Comedy-Klassiker werden lassen, dennoch können Fans von „guten alten“ Komödien blind zugreifen.

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Lautsprecher: Teufel Motiv 6 (5.1)
Atmos Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

(Alexander Gabler)

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Bewertungen: 4.7 / 5. 588

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