Zwischen all der unglaublichen Masse an Serien, die momentan erscheinen, tauchen zwischen durch immer mal wieder ein paar Serienauf, die extrem gehypt werden, und die einfach geschaut werden müssen, da sie die Aushängeschilder der Sender sind, die mit Abstand die meiste Quote/Klickzahlen reinholen und über die jeder redet.
Bei HBO war es „Game of Thrones“, bei AMC ist es „The Walking Dead“ und bei Netflix ist es „Stranger Things“. Diese Sci Fi Mystery Serie im 80er Jahre Look hat sich schnell in die Herzen der Fans gespielt und gehört mit zu den am meisten gebingten Serien von Netflix und machte den Cast über Nacht zu Stars.
Nun nach fast zwei Jahren Pause ist endlich auf Netflix die langersehnte dritte Staffel erschienen und die Erwartungen sind riesig. Die Frage ist natürlich, kann die dritte Staffel von „Stranger Things“ die enormen Erwartungen erfüllen oder wird es nur viel Hype um nichts?
Story:
Russen wollen das Tor zur anderen Welt in Hawkins wieder öffnen, doch nicht alles läuft nach Plan. Nach einem Stromausfall passieren mysteriöse Dinge in Hawkins. Magnete funktionieren nicht mehr, russische Funksprüche werden gehört und Billy fängt an, sich total merkwürdig zu benehmen. Bald stellt jeder seine eigenen Ermittlungen an, ohne zu ahnen, wie sehr sie miteinander verbunden sind. Dummerweise wirft die Pubertät bei den meisten die Gefühlswelt komplett durcheinander.
„Stranger Things“ musste nach der zweiten Staffel schon einiges an Federn lassen, da die Story nicht nur teilweise merkwürdige Ausmaße nahm, sondern auch stellenweise unnötige Filler hatte.
Bei der dritten Staffel dagegen ist man wieder in der Spur. Die Story selbst ist wie bei den Staffeln davor durchgängig erzählt und die Staffel besteht aus 8 Folgen zwischen 49 und 78 Minuten.
Schon direkt zu Anfang spürt man wieder diese herrliche 80er Jahre Atmosphäre, unterlegt mit tollem Score und optisch gewohnt extrem hochwertig mit toller Kulisse und Ausstattung in Szene gesetzt. Die Serie lebt den Nostalgie-Bonus so richtig aus. Jeder, der die 80er in irgendeiner Form miterlebt hat, erkennt hier unglaublich viel wieder. Die Liebe zum Detail ist wirklich unglaublich. Es gibt wirklich jede Menge Insider und Homage-Szenen, wie z.B. von „Terminator“, „Alien“ oder auch „Body Snatchers“.
Man lässt sich Zeit, die neue Story einzuführen und der Grat zwischen Coming of Age Storyline und Mystery wird hier wirklich sehr gut gelöst. Hier wird auch wunderbar mit den Klischees der Pubertät, erste Liebe und unterschiedlichen Denkweisen zwischen Jungs und Mädchen gespielt, wodurch die Serie gut an Humor gewinnt.
Als kleines Highlight erweisen sich hier David Harbour als überforderter Ziehvater von Eleven und Winona Ryder als gewohnte Hypochonder Mutter. Beide werfen sich wirklich klasse die Bälle zu und die Dialoge zwischen den beiden sind ebenfalls sehr lustig anzuhören.
Wie man also merkt, es gibt deutlich mehr Humor als während Staffel 1+2, der Mystery-Part kommt aber nicht zu kurz, denn hier macht das Rätselraten mit dem Cast definitiv Laune und vor allem Maya Hawke, Tochter von Uma Thurman und Ethan Hawke, macht ihre Sache als Neuzugang klasse.
Der alte Cast bleibt vom Niveau her natürlich auch extrem hochwertig, hier bleibt Millie Bobbie Brown natürlich auch wieder einmal das Vorzeige-Mädchen. Das Mädchen kann einfach sensationell böse gucken und versprüht gleichzeitig den Charme eines etwas naiven unwissenden kleinen Mädchens.
Die Story fängt ruhig mit wirklich klasse Atmosphäre an und steigert sich im Verlauf immer mehr, wird intensiver und spannender. Vor allem in der zweiten Hälfte der Staffel, wenn die vier parallellaufenden Storylines mehr und mehr zusammen geführt werden, nimmt die Staffel gehörig an Fahrt auf. Es wird nicht nur deutlich grusliger, sondern auch deutlich blutiger, so dass auch, wenn Kinder die Hauptrolle spielen, die Serie jetzt nicht gerade kindergerecht ist.
Die Monstereffekte sind für eine TV-Serie wirklich klasse und auch das Design ist richtig edel. Die Gore-Szenen machen Laune und tun stellenweise schon beim Zuschauen weh. Auch die Action macht Laune und ist sehr abwechslungsreich, von Schießereien, Mann gegen Mann Fights sowie coole Superheldin gegen Monster Fights ist alles dabei, und ich kann es nur noch mal wiederholen, optisch auf so hohem Niveau, dass es sich nicht vor Kinoproduktionen zu verstecken braucht.
Es geht auch sehr konsequent und rücksichtslos zur Sache, was noch mal für mehr Dramatik, Gänsehaut und Achterbahn der Gefühle sorgt, bevor man zum Schluss den Zuschauer dann endlich wieder Zeit zum Verschnaufen und man gut wieder jeden seiner Wege gehen lässt.
Das Ende der Staffel würde gut als Serienende passen, aber durch die Mitcreditszene wird klar, da kommt noch was, und man darf nun als Zuschauer gespannt auf Season 4 warten.
Fazit:
Die Speerspitze der Netflix Originals ist mit unglaublicher Wucht und mega hoher Qualität wieder zurückgekehrt. Der Cast und die Serie selbst ist nun erwachsener geworden und zeigt hier wieder einmal enorme Dramatik und Atmosphäre. Die Schwächen der zweiten Staffel wurden nun wieder ausgebügelt, so dass man sagen kann, „Stranger Things“ hat wieder ein Level für sich erreicht, dazu wunderbar die 80er Jahre Atmosphäre pur.
Definitiv Pflichtprogramm für alle Netflix Abonnenten oder zumindest auch für die Leute, die Fans der 80er sind, denn mehr 80er geht gar nicht mehr.
(Pierre Schulte)
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