Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123 – Blu-ray Review | OFDB Filmworks | 13.11.2019

Stoppt die todesfahrt review artikelbild

Stoppt die Todesfahrt Bd Cover1974 verfilmte Regisseur Joseph Sargent John Godeys Roman „Abfahrt Pelham 1 Uhr 23“ unter dem Kinotitel „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“. Dabei macht Robert Shaw als Mr. Blue Walter Matthau alias Lt. Zachary „Zach“ Garber dem verantwortlichen der New Yorker U-Bahn Polizei das Leben schwer. Mr. Blues perfider Plan, er entführt die U-Bahn, stoppt diese mitten in den U-Bahn-Schächten und nimmt die Fahrgäste als Geisel. In weiteren Rollen sind Martin Balsam bekannt aus „Mord im Orient Expresss 1974“, Hector Elizondo unter anderem bekannt aus „Plötzlich Prinzessin 1 & 2“, sowie aus Tim Allens Sitcom „Last Man Standing“, Earl Hindman ebenfalls bekannt aus einer Tim Allen Sitcom namens „Hör mal wer da Hämmert“ in seiner genialen Rolle des Nachbars Wilson und last but not least Jerry Stiller, Vater von Ben Stiller und Kevin James‘ Serien-Schwiegervater Arthur aus „King of Queens“. Der Film gilt auch 45 Jahre später immer noch als Genre-Sahnestück, weniger wegen der Action, sondern mehr wegen dem psychologischen Kampf zwischen Shaw und Matthau und besonders das Ende, hebt den Film von seinen Konkurrenten ab.

Inhalt:

Am frühen Nachmittag betreten vier, mit Trenchcoat, Hüten und Brillen gekleidete Herren die U-Bahn Pelham 123. Jeder der Vier betritt dabei ein eigenes Abteil. Ihre Namen Mr. Blue, Mr. Green, Mr. Grey und Mr. Brown, ihre Absicht, die Entführung der U-Bahn Pelham 123 sowie ihrer Fahrgäste. Zur gleichen Zeit in der Leitstelle beginnt man sich zu wundern, warum Pelham 123 einfach stehen geblieben ist. Just in diesem Moment, in dem Zachary Garber, Lieutenant der New Yorker U-Bahn Polizei, eine japanische Delegation durch den Leitstand führt, nehmen die Erpresser Kontakt auf. Ihre Forderung, eine Million Dollar, Übergabe innerhalb einer Stunde, ansonsten stirbt eine Geisel und mit jeder Minute Verspätung mehr, eine weitere. Die Situation verschärft sich, als der unwissende Fahrdienstleiter Caz Dolowicz die Gleise hinab läuft und den Zug besteigen will, um dem Fahrer die Leviten zu lesen. Überrascht durch Dolowicz Auftauchen, wird er von den Erpressern kurzerhand erschossen. Dies lässt keinen Zweifel mehr an der Entschlossenheit dieser Bande zu. Derweil hat Garber ernsthafte Probleme, das Geld zu beschaffen, da sich der Bürgermeister weigert, das Geld locker zu machen. Die Uhr tickt und niemand weiß, wer die erste Geisel sein wird, die eiskalt erschossen wird.

Stoppt die Todesfahrt Review Szenenbild001Meinung und Fazit:

Bereits als Kind gesehen, fasziniert mich der Film auch noch heute. Sei es die Story oder die Darsteller Riege, alles harmoniert miteinander. Walter Matthau, der eher im komödiantischen Bereich zuhause war, überzeugt hier vollends in seiner Rolle als Vermittler und Spürnase, der den Erpressern letztendlich doch auf die Spur kommt. Das Matthau auch die ernsten Rollen beherrscht, bewies er bereits vor „Stoppt die Todesfahrt…“ mit dem Film „Charley Varrick“ zu Deutsch „Der große Coup“ oder auch „Angriffsziel Moskau“. Sein Gegenspieler Robert Shaw bekannt aus „007 – Liebesgrüße aus Moskau“, „Der Clou“ als Mr. Blue, kann ihm zu jederzeit das Wasser reichen. Und so ist „Stoppt die Todesfahrt…“ weniger Action und mehr Thriller, da mehr auf den psychologischen Aspekt gesetzt wird, anstatt auf wilde Schießereien. Die Erpresser lassen keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinen und als wenn das nicht schlimm genug wäre, werden Garber auch noch aus den eigenen Reihen Knüppel zwischen die Beine geworfen. Wie soll er denn die Menschen befreien, wenn er den Zaster nicht bekommt? Somit weitet sich der Spannungsbogen auf beiden Seiten rund um Garber aus.

Der Clou des Films ist aber, wie Garber dem verbliebenen Erpresser auf die Schliche kommt. So sieht für mich ein richtig gut konzipierter Film aus, man setzt auf Nebensächlichkeiten, die schlussendlich doch noch eine Bedeutung haben und den Zuschauer überraschen. Der Film erfuhr 2009 ein Remake unter dem Titel „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“, von Regisseur Tony Scott. In den Hauptrollen John Travolta als durchgeknallter Bösewicht und Denzel Washington als Fahrdienstleiter. In der Neuauflage geht der psychologische Aspekt flöten und weicht schnellen Action Einlagen und hektischen Schnitten, von Travoltas Overacting ganz zu schweigen. Auch eine Möglichkeit, ein Remake anzulegen, in meinen Augen aber keine wirklich Gute. Diesen Eindruck bestätigen mir auch die Wertungen der gängigen Filmportale wie IMDB und Rotten Tomatoes, dort kommt die Neuauflage ebenfalls nicht wirklich an das Original heran.

Stoppt die Todesfahrt Review Szenenbild002Wie man schon meinen vorigen Worten entnehmen kann, funktioniert der Film „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ für mich immer noch so gut wie damals. Diese psychologischen Spielchen, der Aufbau und das grandiose Ende, bleiben für mich immer noch ein Highlight. Und auch wenn ich eigentlich Remakes gegenüber eher aufgeschlossen bin, bleibt die Neuauflage chancenlos gegenüber dem Original zurück. Für Fans klassischer Kult Thriller vergangener Tage, ist und bleibt der Film ein Muss. Wer mit dialoglastigen Filmen und einer entschleunigten Inszenierung, noch nie viel anzufangen wusste, wird auch bei diesem Werk eher die Nase rümpfen. Allen anderen Genrefans kann ich diesen Film, trotz des Stolzes Alters von rund 45 Jahren immer noch an Herz legen.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Bild:

Bezüglich des Bildes brauche ich eigentlich gar keinen Vergleich anstellen, da die bisher erhältliche DVD schon immer jenseits einer ordentlichen Veröffentlichung war. Das falsche Bild im Mäuse-Kinoformat mit Balken oben / unten und auch noch links und rechts, lassen jede Neuveröffentlichung mit richtigen Bildformat, als regelrechtes Must-have erscheinen. Nichtsdestotrotz kann ich das Bild der BD auch fernab des Bildformats loben. Die HD Abtastung kommt schön scharf daher, die Farben sind kräftig, die Kontraste ausgewogen und der Schwarzwert stimmt. Filmkorn ist mal schwächer und mal stärker zu sehen, aber zu keiner Zeit störend. Dennoch wäre beim Bild eventuell noch ein ticken mehr drin gewesen. Aber im Vergleich zur alten armseligen DVD, ist jede kleine Steigerung ein unheimlicher Gewinn. Somit sah „Stoppt die Todesfahrt…“ noch nie so gut aus. An aktuelle Produktionen reicht diese natürlich nicht heran, was aber auch altersbedingt nachvollziehbar ist.

Stoppt die Todesfahrt Review Szenenbild003Ton:

Der Ton liegt jeweils für deutsch und englisch in PCM 2.0 vor, dies tut dem Film kein Abbruch, da dieser sowieso überwiegend auf Dialoge setzt, und es eigentlich keine nennenswerten Szenen gibt, wo der Ton von hinten, oben, unten, links, rechts und einmal quer-diagonal aus den Boxen dröhnen müsste. Das was richtig gut klingen muss, tut es auch und das ist die allseits sehr gute Dialogverständlichkeit.

Extras:

Und auch bei den Extras, komme ich nicht aus meiner Lobhudelei, hier wurde nicht gespart, hier wurde geklotzt.

  • Isoliert Musikspur mit Interview mit Komponist David Shire
  • Shades of Grey – Interview mit Hector Elizondo
  • Above und Below – Interview mit Kameramann Owen Roizman
  • Kintotrailer
  • Trailers from hell mit Drehbuchautor Josh Olson
  • Taking the ride – die Locations von Taking of Pelham One Two Three
  • Bildergalerie

(Marc Maurer)

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Bewertungen: 4.8 / 5. 922

Eine Meinung zu “Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123 – Blu-ray Review | OFDB Filmworks | 13.11.2019

  1. Chestburster sagt:

    Als Thrillerfan geht an diesem grandiosen Suspense-Film der 1970iger Jahre definitv kein Weg vorbei.

    Spannender hätte eine U-Bahn-Entführung kaum inszeniert werden können. Spannung, das Psychoduell zwischen Garber und Mr.Blue, der düstere, dreckige Look und die unglaubliche Atmopshäre, der mitreissende Soundtrack und nicht zuletzt natürlich die Darsteller und der wunderbare Humor-„In der Bronx hatten wir eine Bombendrohung.Das war erst letzte Nacht. Aber es war nur eine liegengebliebene Wassermelone“machen-für mich-die U-Bahn 123 zu einem absolut unerreichbaren Filmklassiker-da sind die bisherigen Remakes schon vorenerein dazu veurteilt, keine Chance zu haben.Vor allem der Film von Tony Scott ist genauso, wie die Bildqualität der ersten DVD von“Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123-nämlich unterirdisch mies.

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