Ab dem heutigen 11. April 2021 kann man die Serie „Stargirl: Staffel 1“ auf SKY ansehen und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Stargirl mag zwar nicht der bekannteste Charakter von DC sein, aber ist immer wieder ein gern gesehener Gast bei unzähligen DC Serien und Comics. Nun durfte Geoff Johns dem Charakter, den er selbst erfunden hat, eine eigene Serie gönnen. Es ist die letzte Serie die auf „DC Universe“ lief, bevor das Aus des Senders verkündet wurde, wobei eine zweite Staffel bereits sicher ist. Diese wird zukünftig auf dem Schwestersender CW ausgestrahlt. Auch wenn der Sender „DC Universe“ kein großer Erfolg wurde, die Serie „Stargirl“ war es und konnte sowohl Kritiker als auch Fans überzeugen. Nun wird die Staffel auf dem Streamingsender Sky ausgestrahlt. Grund genug, die erste Staffel von „Stargirl“ zu testen, ob sie wirklich ihrem guten Ruf gerecht wird oder sich als heiße Luft in engen Hosen herausstellt.
Story:
10 Jahre sind vergangen, seitdem die Justice Society von der bösen Injustice Society vernichtet worden ist. Teenager Courtney zieht mit ihrer frisch verheirateten Mutter, ihrem Stiefbruder und ihrem Stiefvater in die Kleinstadt Blue Valley. Als sie in einer der Kisten den kosmischen Stab findet der ihr gehört, ist sie fest davon überzeugt, dass ihr vor 10 Jahren verschwundener Vater der verstorbene Anführer der Justice Society war: Starman. Nun will Courtney die Justice Society wiederaufleben lassen und das Verbrechen bekämpfen. Alles einfacher als gesagt, schnell steigt ihr das Ganze übern Kopf.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus 13 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 40 und 53 Minuten und ist durchgängig erzählt. Ich selbst habe mit den Serien des Senders DC Universe ein eher gespaltenes Verhältnis. Während ich „Titans“ und „Doom Patrol“ überhaupt nicht mochte, war ich begeistert vom bereits abgesetzten „Swamp Thing“. Entsprechend waren meine Erwartungen zu „Stargirl“ nicht besonders hoch. Doch ich muss sagen, als Ergebnis bekommt man eine sehr unterhaltsame Guilty Pleasure Serie geboten. Man merkt natürlich auch, dass die Serie in den USA nicht nur auf „DC Universe“ ausgestrahlt wurde, sondern auch auf dem Sender „The CW“. Dadurch erkennt man einige CW typische Elemente in „Stargirl“, sprich der Cast besteht gefühlt nur aus Models. Auch ist eine gewisse Soaplastigkeit vorhanden, wobei es nicht so sehr trieft, wie es z. B. bei Serien des Arrowverse zum Teil der Fall ist.
Optisch ist das Ganze deutlich hochwertiger in Szene gesetzt, als man es sonst bei CW sieht. Die Kostüme sehen zwar stellenweise leicht trashig aus, aber dafür sind die Kulissen wirklich sehr gut und zumindest gefühlt nicht nur eine grüne Wand mit schlechter CGI. Wovon die Serie aber lebt, sind die wunderbar sympathischen Charaktere. Brec Bassinger als Stargirl spielt ihre Rolle wirklich super, sodass man sie direkt gern hat und das obwohl sie die typischen Teenie-Klischees besitzt und auch „Anfängerfehler“ macht. Tatsächlich schafft es „Stargirl“ sogar, dass trotz der Klischees die vielen Teenies nicht nerven.
Die Staffel lässt sich Zeit, die vielen Charaktere in aller Ruhe vorzustellen und das auf beiden Seiten. Sprich, man lernt nicht nur die Helden, sondern auch die Bösewichter kennen. Jeder hat gewisse Ecken und Kanten und man bekommt umfassend mit, wer zu welchem Charakter in welcher Verbindung steht. Auch wenn es hier unglaublich viele Charaktere gibt, verliert man nie die Übersicht. Die besondere Würze dabei ist, dass man vermeintliche Hauptcharaktere mal eben gnadenlos weg tötet. Dadurch spürt man, dass hier alles möglich ist und das Ganze ohne, dass die Charaktere gefühlt endlos rumheulen. Hier erweisen sich, abseits der Teenager, auch Darsteller wie Luke Wilson, Amy Smart oder Neil Jackson ihrerseits als tolle Mentoren, bzw. Bezugspersonen, die teilweise auch eigene Storylines bekommen.
Tatsächlich werden gut und gerne ¾ der Staffel dafür genutzt, die Charaktere und die Welt in der sie leben ausführlich vorzustellen, bevor sich im letzten Viertel alles zusammenfügt und sich die Ereignisse mit unglaublicher Wucht überschlagen. Ab hier heißt es nicht nur jede Menge Action, sondern auch Dramatik, Spannung und jeder Menge Wendungen. Man bekommt ein rundes Ende, welches ohne Probleme als Serienende herhalten könnte. Trotzdem kann man wunderbar auf die bereits bestätigte zweite Staffel aufbauen.
Fazit:
Stargirl hat zwar nicht die bekanntesten Charaktere von DC zu bieten, aber dank sehr sympathischer, komplexer und recht authentischer Charaktere, macht die Staffel Spaß. Man kann sie sich anschauen, ohne das einem dabei langweilig wird. Sicher, das Niveau von „Swamp Thing“ erreicht die Serie nicht, aber sie ist besser, als die meisten anderen Serien des Arrowverse und auch besser als „Titans“ und „Doom Patrol“. Als Lockere Unterhaltung zwischendurch ist „Stargirl“ perfekt.
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(Pierre Schulte)
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