Nach dem fulminanten Erfolg von „Krieg der Sterne“ (Star Wars IV: Eine neue Hoffnung) hatte George Lucas fast schon einen Freibrief, um seine Geschichte rund um Luke, Han, Leia, Chewie und Darth Vader weiter erzählen zu können. Der Erfolg des ersten Teils hinterließ Lucas nicht nur ein entsprechend dickes finanzielles Polster, auch die Produzenten mussten nicht mehr von einer Fortsetzung überzeugt werden. Damit konnte Lucas mit gut gefüllten Taschen bei seiner Fortsetzung diesmal tricktechnisch und mit neuen Entwicklungen der Technik in die vollen gehen. Am 11. Dezember 1980 war es dann soweit und „Das Imperium schlägt zurück“ startete in den deutschen Kinos. Und das was Lucas auf die Kinoleinwände zauberte, verschlug damals allen den Atem.
Story:
Der einst errungene Sieg und die Vernichtung des Todessterns gehören bereits der Vergangenheit an und die Rebellen zogen weiter auf ihrer Flucht vor dem Imperium. Eine große Schlacht wurde zwar gewonnen, doch der Sieg noch nicht errungen. Verfolgt und gejagt von dem Imperium, ziehen sich die Rebellen auf dem Eisplaneten Hoth zurück. Auch dort sind sie vor Vaders Zugriff nicht sicher. So flüchten die Rebellen in alle Himmelsrichtungen, um sich an einem geheimen Ort erneut zu formieren. Während Han, Leia, Chewie und C-3PO versuchen, der imperialen Flotte zu entkommen, macht sich Luke auf einen Jedi Meister namens Yoda zu suchen. Dieser soll seine Ausbildung zu einem Jedi Ritter zu Ende führen. Auf Dagobah wird Luke fündig und Meister Yoda beginnt, trotz großer Sorge und Skepsis, mit Lukes Ausbildung. Derweil treiben die Verfolger Han, Chewie, Leia und C-3PO aus ihrem Versteck in einem Asteroidenfeld. Der Hyperantrieb des Falcon ist immer noch defekt und so bleibt Han nur eine Finte, um ihre Verfolger abzuhängen. Doch auch das Imperium, besonders Vader der von der Ergreifung Lukes besessen ist, greift auf andere Mittel zurück. So werden Kopfgeldjäger, darunter der berüchtigte Boba Fett, engagiert. Han versucht sich nach Bespin, einer Wolkenstadt, zu retten um dort Unterschlupf bei seinem Kumpel Lando Calrissian zu finden. Doch Boba Fett durchschaut den Plan und so ist Imperium bereits vor ihnen vor Ort. Luke, der zwischenzeitlich seine Ausbildung begonnen hat, spürt die drohende Gefahr, die auf seine Freunde wartet und bricht entgegen jedes Rates Yodas seine Ausbildung vorzeitig ab. Er muss seinen Freunden Han, Leia, Chewie und C-3PO zur Hilfe zu eilen. Doch mit dieser Entscheidung nimmt das Schicksal seinen unheilvollen Lauf.
Meinung:
Glücklicherweise konnte ich auch den zweiten Teil 1980 in seiner Ur-Version zum Kinostart im Kino genießen. Und der kleine Bub, der ich damals noch war, bekam noch weitaus größere Augen, als bei dem schon unglaublich faszinierenden ersten Teil. Allein die Flugszenen zu Beginn des Films auf dem Eisplaneten Hoth pressten mich in den Kinosessel und das damals noch völlig ohne 3D. Die Effekte waren nochmals so viel größer, dass ich wohl des Öfteren vor Staunen vergaß, den Mund wieder zu schließen. Die Teilung der Geschichte in Solos Versuch dem Imperium zu entkommen und Lukes Suche und Ausbildung waren gleichermaßen spannend und faszinierend. Aber auch gruselig, wenn ich an Lukes Prüfung in der Höhle denke, von dem finalen Kampf und dessen unerwarteter Entwicklung ganz zu schweigen.
Im zweiten Teil zog Lucas wirklich alle Register der damaligen Effekttechnik. Und nicht nur das, er drehte ebenfalls am dramaturgischen Stellrädchen beim Plot. So ist nicht die Flucht, oder wie in Teil eins die Zerstörung einer Bedrohung, Hauptbestandteil der Geschichte. Das Augenmerk liegt diesmal auch recht stark auf der Entwicklung der Charaktere. Luke versucht seiner Bestimmung zu folgen, Han und Leia kommen sich näher und Vaders Besessenheit Luke aufzuspüren, zieht etliche Leichen nach sich. Die Handlungen, Erkenntnisse und Entscheidungen dieser Personen werden weitreichende Folgen nach sich ziehen. Dieses Mal spielte Lucas dann die fieseste Karte aus und ließ den Kinogänger mit einem der größten Cliffhanger und emotional angeschlagen zurück in seinem Kinosessel. Damals ahnte der normale Zuschauer noch nicht, dass die Geschichte nicht abgeschlossen sein wird. Nun verließ man das Kino ohne weitere Infos wie es weitergehen wird. Damals gab es natürlich auch noch keine Pre-, Mid-, Post-Credit Scenes und man hing regelrecht verhungert am ausgestreckten Arm von Lucas. Man darf auch nicht vergessen, es war eine Zeit ohne Soziale Medien, ohne Internet, es gab auch nicht viele Kinozeitschriften, um genau zu sein nur eine, die man für ernsthafte Infos hatte heranziehen können. Somit war der weitere Verlauf nach dem Abspann absolut offen und der Zuschauer allein mit zig Fragen. Eine richtige Antwort auf all die vielen Fragen erhielt man erst drei Jahre später am 09. Dezember 1983.
Fazit:
Auch wenn „Das Imperium schlägt zurück“ ein Mittelteil der damaligen Trilogie war und diese meist damit zu kämpfen haben, nicht Fisch oder Fleisch zu sein. Ist es dennoch nicht verwunderlich, dass eben dieser Teil als der Beste der Trilogie angesehen wird. Der Mix aus Special-Effects, das Spiel der Darsteller und besonders der dramaturgische Bogen, war nochmals besser, als in dem schon wirklich guten ersten Teil. Und auch wenn der Zuschauer damals zähneknirschend auf die Auflösung aller Fragen drei Jahre warten musste, tat es der Beliebtheit des zweiten Teils keinen Abbruch. Um genau zu sein, drei Jahre gespannt auf die Auflösung eines Cliffhangers warten zu müssen und das ohne wirkliche Infos, wäre heutzutage undenkbar. Aufgrund unzureichender Versorgung an Videotheken sowie der Mangel der nicht vorhandenen Technik (ein Videorekorder kostete damals ein Vermögen) und einer nicht, ich betone, nicht zeitnahen Veröffentlichung des Films auf VHS. Gab es auch keine Chance allein nur zur Überbrückung bis zum nächsten Teil, diesen mehrmals Zuhause zu sehen. Um genau zu sein musste man warten, bis dieser im Kino wiederholt wurde. Ja, auch das ist eine Sache, die es heute nicht mehr gibt, zumindest nicht in den normalen Kinos. Diese damaligen Unzulänglichkeiten dürften mit ein Grund für den Mythos und den Erfolg um diesen Film, wie auch um die anderen beiden Teile, gewesen sein. Ein neuer Film im Kino und das Warten auf den Abschluss der Geschichte, wurde wie ein kleiner Event in jedem Stadt- und Landkino gefeiert. Lucas Cliffhanger feuerte die Erwartung auf den letzen Teil unheimlich an und konnte die Erwartungen sogar über Jahre halten. Somit bin auch ich der Meinung, dass Teil zwei der wohl wichtigste Baustein in dieser Trilogie darstellt und weit entfernt von den heutigen Lückenfüllern ist. Denn selbst ohne wirklichen Abschluss, kann „Das Imperium schlägt zurück“ auf für sich alleinig stehen.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild ist auf einem ebenso hohen Niveau, wie das des ersten Teils. Dennoch ist auch diesen nicht ganz ohne Makel, obwohl es diesmal eigentlich keine wirklichen Unschärfen gibt. Im Gegenteil, das Bild ist durchweg knackscharf. Die Kontraste ausgeglichen und auch der Schwarzwert ist noch einen ticken besser, als in Teil 1. Dieses Mal sind es die Farben allgemein meiner Meinung nach, etwas zu rotstichig.
Ton:
Der Ton liegt in Deutsch im Format: DTS-HD MA 5.1 und für Englisch in DTS 6.1 vor. Die Abmischung ist wie auch beim ersten Teil gelungen. Tiefe und wuchtige Bässe, dröhnen in das Wohnzimmer, das vorbei sausen der Kampfgleiter findet um einen herum statt. Die Dialoge sind größtenteils klar und verständlich. Ich finde den Dialogton in Teil zwei auch einen Ticken besser als beim ersten Teil. Tonfehler konnte ich wiederum keine ausmachen.
Extras:
Auf der Filmdisc sind keine Extras enthalten.
Technische Bewertungen beziehen sich immer auf das Alter und das vorhandene Ausgangsmaterial!
Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.
(Marc Maurer)
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Danke für das tolle Review! Episode 5 ist ganz klar der beste Teil der Reihe!