Star Trek: Discovery Staffel 2 – Blu-ray Review | Paramount Pictures | 18.11.2019

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Star Trek Discovery Staffel 2 BD CoverLange war es ruhig im Star Trek Universum. Die zuletzt im Jahre 2005 abgesetzte Serie „Star Trek: Enterprise“ war bis auf weiteres der letzte Versuch, ein neues Franchise im Serien Format zu etablieren. So dauerte es rund 12 Jahre, bis wieder ein Raumschiff der Föderation, das Licht des heimischen TV-Bildschirms erblicken durfte. September 2017 war es dann soweit und die U.S.S Discovery war mit ihrem Sporenantrieb die letzte Hoffnung der Föderation. Die erste Staffel war, sagen wir mal, anfangs etwas durchwachsen und das lag nicht nur an dem sehr gewöhnungs-bedürftigen Look der Klingonen. Es lag eher daran, dass man als eingefleischter Trekkie auch nicht so recht wusste, wohin die Serie wollte. Dies legte sich glücklicherweise im Verlauf der zweiten Hälfte, die dann auch von Folge zu Folge stärker wurde. Nun liegt mir die zweite Staffel dieser Serie aus dem Jahr 2018 vor und es stellt sich natürlich die Frage: kann diese nun noch eine Schippe drauflegen? Wie sie sich im Vergleich zur ersten Staffel schlagen konnte, möchte ich euch in diesem Review so spoilerfrei wie möglich erzählen.

Star Trek Discovery Staffel 2 Review Szenenbild001Story:

Die Geschehnisse im Paralleluniversum sitzt der Crew noch in den Knochen und auch der Kampf mit dem klingonischen Reich zeigt ebenfalls seine Spuren. Alle auf der Discovery hadern immer noch mit dem „Verrat“ des Captains, den Verlust von Freunden und Partnern, so auch Michael Burnham, die noch die Erlebnisse um Ash Tyler verarbeitet. Doch es bleibt keine Zeit, die Wunden zu lecken. Ein Schiff nähert sich der Discovery, es ist die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Christopher Pike. Der nächste Schicksalsschlag für Burnham, steht doch auch ihr Halbbruder Spock unter Pikes Kommando, mit dem sie sich schon vor Jahren entzweit hat. Diesen Bruch führte sie wissentlich herbei, doch ihre Beweggründe hatte sie niemals jemandem verraten. Captain Pike bittet an Bord kommen zu dürfen und übernimmt vor der versammelten und zugleich verblüfften Brückencrew das Kommando über die Discovery.

Sieben Signale sind in der Galaxie erschienen und die Enterprise wurde abkommandiert, diese zu untersuchen, dabei wurde sie schwer beschädigt und muss in das nächste Raumdock. Die Föderation weiß nicht, was sie in den Signalen sehen soll, eine Bedrohung oder einen freundlichen Gruß. Daher hat die Aufklärung höchste Priorität, was es mit diesen Signalen, die Quer durch die Galaxie verstreut sind, auf sich hat. Als wenn das nicht schon mysteriös genug wäre, verschwindet auch noch Spock, der unter dringendem Tatverdacht steht, drei Menschen getötet zu haben. Zu guter Letzt tritt auch noch Sektion 31 auf den Plan, die Geheimorganisation der Föderation, die ebenfalls Jagd auf Spock macht. Da wundert es auch nicht mehr, dass „Captain“ Philippa Georgiou und Ash Tyler gleichfalls mit von der Partie sind. Diese Signale stehen irgendwie in Verbindung mit Spock und Michael Burnham, doch wie sehr, mag noch keiner zu erahnen.

Star Trek Discovery Staffel 2 Review Szenenbild002Meinung und Bewertung:

Ich muss sagen, mit der ersten Staffel hatte ich anfangs wirklich so meine Probleme, den modernen Look fand ich etwas suboptimal. Für mich beißt es sich, wenn die Discovery, die zehn Jahre vor Kirks Enterprise unterwegs ist, modernere Technik an Bord hat, als es die Enterprise je hatte. Das ist auch nicht auf den Sporenantrieb bezogen, sondern zum Beispiel auf die bereits vorhandene Holodeck Technik, die der Zuschauer erst seit TNG kennt. Die Klingonen waren auch absolut nicht meins und der Flow war auch recht holperig. Doch im Verlauf wurde die Staffel von Folge zu Folge besser, was an dem wirklich sehr guten Cast lag. Allen voran, Saru, Captain Lorca, Specialist Burnham, Stamets, Ash Tyler und last but noch least „Captain / Imperator“ Philippa Georgiou.

Mit Staffel 2 geht man gleich in der ersten Folge in die Vollen und der stellvertretende Captain Christopher Pike führt sich gleich ungebremst ein. Sogar so perfekt, dass man sofort merkt, wer den späteren Captain der Enterprise, Fähnrich James T. Kirk unter seinen Fittichen hatte. Einfach unglaublich, wie gut sich Darsteller Anson Mount als Christopher Pike eingefügt hat. Er spielt den Captain so, wie man sich eine Führungsperson vorstellt, der man überall hin folgen würde. Aber auch alle anderen agieren noch um einiges besser und vor allen Dingen wesentlich runder, als noch in der Staffel zuvor. Besonders der emotionale Part wurde toll ausgebaut, was dazu führt, dass der Bezug zu den Figuren immer mehr wächst. Besonders Saru, Burnham und Pike bieten solche Augenblicke, bei denen man trocken schlucken muss. Interessant dabei, als Captain Pike mit seinem Ingenieur- sowie seinem Wissenschaftsoffizier mit ihren bekannten Uniformen in gelb, rot und blau die Discovery betritt, schwindet die Düsternis, die die vorige Staffel begleitete. Man merkt gleich, jetzt wird eine neue Ära eingeläutet. Der Plot dreht sich in erster Linie um Michael Burnham und Spock, deren Beziehung zueinander und etwas, dass Burnham schon seit zig Jahren durch Raum und Zeit folgt sowie Spock, der aus irgendeinem Grund ebenfalls mit involviert zu sein scheint. Um diesen Plot bauen sich Nebenstränge auf, die zum Finale hin mit einem wahren Knall zusammengeführt werden und das Warten auf die dritte Staffel fast schon unerträglich macht.

Star Trek Discovery Staffel 2 Review Szenenbild003Fazit:

Bevor ich mich doch noch in Spoilern verfranse, kommen wir mal zum Fazit. Durch die verkürzte Folgenanzahl von ehemals rund 22 Folgen der alten Serien auf 14, respektive 15 bei der ersten Staffel, ist das Erzähltempo entsprechend hoch. Was dazu führt, dass das Spannungsniveau dauerhaft oben gehalten wird und dabei gibt’s so gut wie keine reinen Fillerfolgen. Ergo: wem Staffel 1 gefallen hat, der kommt um Staffel 2 nicht herum. Wer mit Staffel 1 gehadert hat, darf jetzt bei Staffel 2 bedenkenlos zuschlagen, wenn er nicht eine grandiose Staffel verpassen will. Wer bisher noch gezögert hat, dem kann ich nur raten, sich Staffel 1 zu besorgen. Auch wenn dieser, so wie ich, sich eventuell durch die ersten Folgen durchbeißen muss. Daher mein Rat: durchhalten, es lohnt sich. Direkt bei der zweiten Staffel einzusteigen, davon würde ich wiederum abraten. Es würde die Bindung zu den Figuren fehlen, die man in der ersten Staffel aufbauen sollte. Tja und dann wären da noch alle anderen Sci-Fi-Fans, die eventuell aus unterschiedlichen Gründen bisher noch keinen Bezug zu Star Trek hatten. Diesen kann ich nur sagen: riskiert einen Blick, das Star Trek Franchise hat ein neues Level erreicht. Im Gegensatz zu The Next Generation, DS9 und besonders Voyager, hat das Erzähltempo, die Action, die Spannung, die Dramatik und die Schauwerte einiges zugelegt und das sollte auch Nicht-Trekkies überzeugen.

Habt ihr die Serie gesehen, wie habt ihr sie empfunden, hat sie euch gefallen, bejubelt ihr sie oder fandet ihr sie bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Star Trek Discovery Staffel 2 Review Szenenbild004Bild:

Glücklicherweise ist das Bild nun wesentlich besser, als noch bei der ersten Staffel. Diese kämpfte mit Bildrauschen, heftigen Banding und war alles in allem nicht unbedingt Blu-ray würdig. Die zweite Staffel kennt diese Fehler nun nicht mehr. Das Bild ist scharf, die Farben und Kontraste stark aber dennoch ausgewogen und nun passt auch der Schwarzwert. So hätte ich mir auch Staffel 1 gewünscht.

Ton:

Wie bei Serien üblich, überwiegen die Dialoge und diese sind dauerhaft sehr gut verständlich. Selbst dann, wenn Photonentorpedos einschlagen. Die Musikalische- und Effektsounduntermalung kommt kraftvoll aus den Boxen, toller voluminöser Sound. Die Surroundeffekte halten sich dabei in Grenzen. Ich bin durchwegs sehr zufrieden mit dem Ton.

Star Trek Discovery Staffel 2 Review Szenenbild005Extras:

Wie schon die erste Staffel bietet auch die zweite wieder massenhaft Bonusmaterial:

  • Deleted Scenes
  • Kleider machen Leute
  • Ein Blick in die Enterprise
  • Der rote Engel
  • Das Design der Discovery
  • Die Erschaffung des Weltalls
  • Gag Reel
  • Beam die Requisiten hoch
  • Annehmlichkeiten
  • Star Trek: Discovery: Die Reise der zweiten Staffel
  • Die Entstehung
  • Promos
  • Star Trek: Shorts

(Marc Maurer)

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Bewertungen: 4.8 / 5. 443

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