Am 4. November 2021 kam „Space Jam: A new Legacy“ in den Handel und wir haben das Review dazu:
Seit über 90 Jahren sind die Abenteuer von Bugs Bunny und Co nicht mehr vom Bildschirm wegzudenken. Und kaum zu glauben, aber bis heute werden immer noch neue Looney Tunes Cartoons produziert. Diese laufen nicht nur im Fernsehen, sondern teilweise auch vor einem Hauptfilm im Kino. Und das so erfolgreich, dass es viele nur aufgrund der Cartoons ins Kino gehen und den Saal verlassen bevor dann der Hauptfilm beginnt.
1996 erschien dann mit „Space Jam“ ein Live Action Film mit den Loones Tunes mit Michael Jordan in der Hauptrolle. Einer der besten Basketballspieler aller Zeiten. Der Film wurde ein Hit und so dachte man sich, dass man zum 25-jährigen Jubiläum von „Space Jam“ einen neuen Space Jam Film, nämlich „Space Jam: A new Legacy“ ins Kino bringt. Dieses Mal mit Lebron James in der Hauptrolle, der aktuell die NBA dominiert. Doch kann der neue Space Jam Film mit dem Kultstatus des alten Films mithalten? Wir haben „Space Jam: A new Legacy“ für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
LeBron James ist beim Basketball ein Level für sich und deswegen wünscht er sich nichts lieber, als dass seine Kinder ebenfalls in seine Fußstapfen treten. Doch sein jüngster Sohn Darius hat wenig Interesse an Basketball, stattdessen will er lieber Videospiele programmieren. Dem Potenzial von Darius Videospielprogrammierfähigkeiten bewusst, wird dieser von der KI AI-G Rhythm in die Videospielwelt entführt. Die einzige Chance Darius zu befreien, ist ein Basketballspiel. Dafür muss LeBron erst man ein Team zusammenstellen. Um in der Videospielwelt zu bestehen, ist LeBron so verzweifelt, dass er die Looney Tunes zur Hilfe holt. Doch kann er mit ihrer Hilfe das Basketball-Match gewinnen und so nicht nur Darius retten, sondern auch die Welt?
Eindruck:
Ich persönlich liebe die Looney Tunes und in regelmäßigen Abständen landen auch bei mir die Cartoons immer wieder im Player. Was „Space Jam“ angeht, fand ich den damals ganz witzig, aber nicht so überragend, wie viele anderen. Da mochte ich „Looney Tunes – Der Film“ persönlich deutlich lieber. Was „Space Jam: A new Legacy“ angeht, würde ich sagen, er ist nicht schlecht, kommt aber nicht ganz an den ersten Space Jam Film ran. Schön ist aber, dass man den ersten Film nicht einfach auf modern getrimmt und damit nur kopiert hat, sondern man hat eine komplett andere Story geschaffen. Wer auf jede Menge Looney Tunes Action hofft, den muss ich leider enttäuschen, denn es dauert eine ganze Weile, bis die Ersten auftauchen. Dafür lässt man sich Zeit, um die Familienstory zu etablieren. Auch wenn LeBron James kein richtiger Schauspieler ist, macht er seine Sache ganz gut, sodass man ihm die Rolle sehr gut abnimmt.
Kommt man dann in die Videospielwelt, wird es sehr unterhaltsam. Während Michael Jordan im ersten Space Jam Film stets real zu sehen war, geht man hier den Weg LeBron James eine ganze Weile auch gezeichnet zu zeigen. Dadurch bekommt man eine coole Cartoon Atmosphäre, die mit jeder Menge Insidern und Easter Eggs zu anderen Warner Titeln vollgepackt ist. Das hat Charme und sieht dazu auch noch sehr toll aus. Ab der zweiten Hälfte wechselt der Style wieder. Die LeBron wird als echter Mensch dargestellt und die Looney Tunes werden computeranimiert. Zwar sind die Animationen ganz gut, aber auch gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man durchgängig bei dem Cartoon Style geblieben wäre. Die zweite Hälfte des Films besteht dann nahezu komplett aus dem Basketballspiel, welches gefällt. Zwar zündet nicht jeder Joke, aber nun können die Tunes regelrecht die Sau rauslassen und damit sind sie voll in ihrem Element. Die Gagdichte ist auch merklich höher. Der Videospiel-Style kommt klasse rüber und ist sehr gut umgesetzt.
Aber gleichzeitig muss man sagen, auch wenn der Film lustig ist, brachiale Schenkelklopfer bleiben eher aus, da hätte man mehr rausholen können. Zum Grinsen reichte es aber allemal. Überraschungen bietet der Film natürlich auch nicht, denn das Ganze ist von Anfang bis zum Ende nach einem klassischen Muster gestrickt und entsprechend vorhersehbar. Was nicht schlimm ist, denn als lockere Familienunterhaltung reicht es allemal. Es macht definitiv Laune die ganzen alten Looney Tunes, bis auf Pepe das Stinktier, der nachträglich aus dem Film entfernt wurde, wiederzusehen. Auch ist es schön, die alten Gag Klassiker im modernen Gewand zu sehen.
BILD:
Das Bild, das uns im fast bildschirmfüllenden Ansichtsverhältnis 1,85:1 präsentiert wird, kann sich wahrlich sehen lassen. Gedreht mit modernsten ARRI Alexa Lf sowie ARRI Alexa Mini Kameras, bekommen wir ein klasse Bild zu Gesicht, so wie man es im Jahr 2021 erwarten darf. Wobei man das Bild in drei Bereichen bewerten muss: im ersten Drittel des Films, um genauer zu sein in der „realen Welt“, dominieren natürliche Töne und gut saturierte Farben. Im zweiten Drittel, also im Land der Looney Tunes, bekommt man vorerst eine 2D Cartoon-Optik serviert, die an die gute alte Zeit mit Bugs Bunny, Roadrunner und Co. erinnern soll. Hier sind die Farben natürlich etwas kräftiger und auch Konturen werden sehr präzise dargestellt. Im letzten Drittel mixt man dann reale Szenen mit computeranimierten 3D Modellen, die sich wider Erwarten nicht negativ von den echten Charakteren unterscheiden.
Alle drei Optiken haben aber einiges gemein. Der Schwarzwert ist fantastisch – tiefstes Schwarz gepaart mit einer sehr guten Durchzeichnung, schöne Kontrast spitzen, die es nie übertreiben und gut saturierte Farben, wohin das Auge schaut. Auch an der Schärfe gibt es nichts zu bemängeln. Unzählige Details wie zum Beispiel die Pailletten an Don Cheadles Anzug, die Struktur von LeBrons blauer Wildlederjacke und die vielen detaillierten Zuschauer am Spielfeldrand bieten was fürs Auge. Mit den unterhaltsamen Szenerien sowie typischen Sci-Fi-Effekten hat Warner Bros. eine extrem plastische Blu-ray Disc ins Rennen geschickt, die eine 3D Version praktisch obsolet macht. Für eine Höchstwertung reicht es leider nicht ganz, da noch minimal Luft nach oben herrscht. Dennoch sieht „Space Jam – A new Legacy“ einfach nur phantastisch aus.
TON:
- Deutsch DD 5.1 Deutsch (Hörfilmfassung)
- DD 2.0 Dänisch DD 5.1
- Englisch Dolby Atmos
- Englisch Dolby TrueHD 7.1
- Englisch DD 5.1
- Finnisch DD 5.1
- Italienisch DD 5.1
- Norwegisch DD 5.1
- Schwedisch DD 5.1
- Spanisch DD 5.1
Wie bereits das Bild der blauen Scheibe, kann auch der Ton vollends überzeugen. Klar, die deutsche Tonspur bietet lediglich einen Dolby Digital 5.1 Ton, der aber wesentlich besser klingt, als man zuerst meinen mag. „Space Jam – A new Legacy“ bietet bereits in komprimierter DD 5.1 Form eine sehr dynamische, räumliche und exakte Wiedergabe. Dazu gesellen sich glasklare Dialoge von vielen bekannten Synchronsprechern, die auch nicht in den Actionszenen untergehen. Wäre das nicht genug, kommt auch der Subwoofer nie zu kurz, denn dieser darf beim Score und den vielen Hip-Hop-Tracks sowie den passenden Szenen zeigen was er kann – da freut man sich doch als Heimkinofan. Apropos Hip-Hop: Die Tracks reichen von Titeln bekannter Künstler wie Pras, Old Dirty Bastard, Mya, Chance the Rapper feat. John Legend and Symba, Saweetie feat. Salt-N-Pepa, M.C. Hammer und noch so vielen mehr.
Wechselt man aber auf die englische Dolby Atmos Fassung, die auf einem True-HD Kern beruht, werden plötzlich der Soundtrack und dedizierte 3D Sounds mit nach oben genommen. Hier klingt eben alles noch wuchtiger, dynamischer und auch offener. Aber auch so kann man wenig meckern – die Höchstwertung wird auch hier nur knapp verfehlt. Nächstes Mal aber bitte wieder eine Dolby Atmos Spur fürs deutsche, bei „Godzilla vs. Kong“ ging´s doch unlängst auch!
EXTRAS
- 4 fröhliche Featurettes:
Erstes Viertel: Los geht’s
Zweites Viertel: Teamwork
Drittes Viertel: Nicht von dieser Welt
Viertes Viertel: Voll krass - Nicht verwendete Szenen:
Nächstes Level
In Cleveland
Auszeit
Bist du dabei?
Keine Geheimnisse mehr
Das Bonusmaterial lässt Fans des Films noch mehr über seine Entstehung erfahren. In den vier Featurettes, die allesamt je ca. 7-8 Minuten laufen und über deutsche sowie englische Untertitel verfügen, bekommt man Einblicke in die Story, das Motion Capturing Verfahren, dem Design der vielen Monster und wie man zum passenden Soundtrack des Films kam. Dazu gesellen sich noch fünf mehr oder weniger interessante nicht verwendete Szenen, die ebenfalls über deutsche sowie englische Untertitel verfügen. An ein Wendecover ohne FSK 6 Flatschen wurde leider nicht gedacht.
Fazit:
„Space Jam A New Legacy“ ist minimal schwächer als den ersten Space Jam Film. Große Schenkelklopfer bleiben zwar aus, aber als lockere Familienunterhaltung ohne großen Anspruch passt das ganz gut, sodass man sich den Film anschauen kann ohne, dass es langweilig ist. Zwar hätte man sicherlich noch mehr rausholen können, zum einmal anschauen, reicht der Film aber allemal.
Hier erhältlich:
- Space Jam: A new Legacy (4K UHD)
- Space Jam: A new Legacy (4K UHD) im Steelbook
- Space Jam: A new Legacy (Blu-ray)
- Space Jam: A new Legacy (DVD)
- Space Jam: A new Legacy (Digital)
(Pierre Schulte / Alexander Gabler)
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