Seit kurzem ist der Film „Songbird“ auf Amazon online und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Als Anfang 2020 die Coronapandemie ausbrach, feierten plötzlich Seuchen Filme wie „Outbreak“ oder „Contagion“ im VOD Bereich ein riesen Comeback. Entsprechend war es nur eine Frage der Zeit, bis das Thema Corona auch filmisch verwendet wird. In Form von Serien gab es ja bereits diverse Lockdown Interpretationen. Für den ersten offiziellen Corona Film hat sich niemand geringeres als Michael Bay der Sache angenommen, der das Ganze mithilfe seines Filmstudios Platinum Dunes produzierte. Schon beim Dreh war das Geschrei in den Medien groß, als erste Infos und Bilder des Films an die Öffentlichkeit drangen. In den USA war der Film ab Dezember als VOD erhältlich. Auch wenn dieser dort recht erfolgreich lief, wurde der Film selbst von Kritikern und Zuschauern zerrissen. Amazon hat sich nun die exklusiven Streaming-Rechte gesichert und wir von Filme.de haben es und natürlich nicht nehmen lassen diesen Film für euch zu testen, frei nach dem Motto Leben am Limit!
Story:
4 Jahre sind seit dem Ausbruch der Coronapandemie vergangen. Seitdem gab es schon mehrere Mutationen, wodurch alle Menschen dazu gezwungen sind zu Hause zu bleiben und täglich mithilfe einer App einen Coronatest zu machen. Einzig diejenigen, die als immun gekennzeichnet sind oder Behörden, dürfen nach draußen. Wer positiv getestet wird, wird gegen seinen Willen in Quarantäne Camps geworfen und ohne Behandlung zum Sterben zurückgelassen. Zwischen all dem lebt der immune Nico und die nicht immune Sara. Beide sind ein Paar, dürfen aber nicht zusammen sein, aufgrund der Coronaregeln. Doch als Saras Großmutter und Mitbewohnerin positiv getestet werden, gerät die Situation für Sara und Nico außer Kontrolle.
Eindruck:
Ich muss sagen, der Film ist natürlich alles andere als ein Meilenstein, aber er ist auch nicht so schlecht, wie es überall heißt. Vielleicht war das Timing für die Veröffentlich des Filmes mitten in der noch fortwährenden Pandemie, nicht das beste. Da viele mehr und mehr genervt sind von dem Thema. Doch obwohl die Corona-Maßnahmen im Film sehr heftig sind, ist man aufgrund der entstandenen Mutationen und der Thematik, Geimpften mehr Freiheiten zu gewähren, schon sehr up to date. Entsprechend kommt diese Lockdown-Atmosphäre tatsächlich sehr gut rüber. Zumal der Film selbst unter Lockdown Bedingungen gedreht wurde. Entsprechend sieht man eher selten mehrere Schauspieler gleichzeitig vor der Kamera und viele Dialoge geschehen über Webcams. Jedoch so gut die Atmosphäre an sich rüberkommt, so sehr schwächelt die Story. Diese passt ohne Probleme auf einen Bierdeckel und das Zusammenspiel zwischen den Charakteren kommt nicht wirklich gut rüber. Dies war natürlich auch merklich erschwert, durch diese Webcam Dialoge.
Die erste Hälfte, in der die einzelnen Charaktere vorgestellt werden, zieht sich sehr, da bis auf das Vorstellen und dem Verbindungen knüpfen, nicht wirklich viel passiert. Dem entsprechend kommt einiges an Langeweile zum Vorschein. Erst ab der zweiten Hälfte zieht die Erzählgeschwindigkeit merklich an. Dabei wird die Story allerdings sehr klischeehaft erzählt und ist inhaltlich entsprechend vorhersehbar. Aber eben dadurch, dass es endlich mal vorangeht, kommt zumindest auch mal sowas wie Spannung und Dramatik vor. Hier rockt dann auch Peter Stormare, der als verrückter Jäger der Regierung, alle positiv Getesteten und Lockdown Brecher, wunderbar rücksichtslos, aber gleichzeitig mit viel Charme, jagt. Die dargestellte Action die dann folgt, kommt ganz ordentlich rüber, ohne aber groß herauszuragen. Dies lag sicherlich auch am Mangel von Budget. Da die Situation, ähnlich wie die aktuelle Wirklichkeit, natürlich unverändert bleibt und somit dem Zuschauer noch nicht mal Hoffnung gibt, wirkt der Film eher kontraproduktiv.
Fazit:
Der Film ist nicht so schlecht wie es überall heißt. Er hat natürlich gewaltige Schwächen, wobei vor allem die erste Hälfte sehr dröge ist. Die zweite Hälfte bietet dann immerhin solide Endzeit Unterhaltung, die dank solider und recht starbesetztem Cast recht unterhaltsam ist. Natürlich am Ende ist „Songbird“ auch irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, aber zum einmal anschauen, reicht es allemal.
Hier erhältlich:
- Songbird
(Pierre Schulte)
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