Am 26. Juli 2022 kommt „Sing a bit of Harmony“ im Zuge der ANIME NIGHTS in die Kinos und wir haben bereits jetzt das Review dazu:
Wenn es um Filme mit Musik geht, gibt es da wohl nur zwei Ergebnisse, die einen Titel werden zu gefeierten Hits, die anderen gehen in der Masse unter und kein Mensch kennt sie. Der Anime „Sing a bit of Harmony“ fällt in die erste Kategorie. Das Coming of Age Sci-Fi Musical Anime wurde in Japan von den Kritikern gefeiert. Nun schafft es der Film auch mit deutscher Synchronisation nach Deutschland, wobei der Gesang im Originalton belassen wurde. Die Frage ist, kann der Film auch die knallharte Filme.de Jury überzeugen? Wir durften den Film vorab testen und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Shion ist ein Roboter und soll testen, ob sie es schafft, an der Keibu Oberschule als Mensch durchzugehen. Doch schnell fällt sie auf. Weil das Experiment von Satomis Mutter geleitet wird, versuchen die Teenager das Experiment zu vertuschen und somit Satomi und Shion zu helfen. Shion selbst hat aber noch ein ganz besonderes Ziel. Sie will Satomi unbedingt glücklich machen. Einfacher gesagt als getan.
Eindruck:
Am Anfang hatte ich so ein bisschen meine Schwierigkeiten, die ganzen Charaktere unterzuordnen, weil diese gefühlt erst mal alle gleich aussahen. Wusste ich aber dann im Verlauf, wer hier wer wohin gehörte, konnte ich mich auch besser auf „Sing a bit of Harmony“ einlassen und bekam eine wirklich schöne einfühlsame Coming of Age Geschichte geboten.
Shion als Roboter ist sehr sympathisch und es macht Spaß zuzusehen, wie sie versucht Satomi glücklich zu machen. Hierbei ist es auch von Vorteil, dass der Gesang im japanischen O-Ton mit Untertiteln belassen wurde. Dies sorgt noch mal für eine tolle, gefühlvolle Atmosphäre. Wen der Gesang abschreckt, den kann ich beruhigen, es ist nicht so übertrieben, wie z. B. bei Disney. Es gibt gerade mal eine Handvoll Songs, allesamt von Shion gesungen und diese passen zur Atmosphäre. Also kein verrücktes Musical wo alle ständig singen und tanzen.
Auch Action gibt es nicht viel. Tatsächlich ist der Film eher ruhig erzählt. Die Charaktere sind allesamt wunderbar komplex gehalten und entwickeln sich im Verlauf des Films sehr gut. Es ist toll anzuschauen, wie jeder im Verlauf mehr und mehr an seinen Herausforderungen, dank Shion, wächst, genauso wie auch der Zusammenhalt der Gruppe sich mehr und mehr steigert, was dem Zuschauer ein angenehmes Feelgood Gefühl gibt.
Inhaltlich ist die Geschichte aber recht vorhersehbar, zumal es nach einem recht klassischen Schema abläuft, was man in der Form gefühlt schon sehr oft gesehen hat. Trotz dem hohen Gefühl des Bekanntheitsgrades, ist „Sing a bit of Harmony“ nie langweilig. Tatsächlich ist es sogar sehr unterhaltsam, wenn man erkennt, an welchen anderen Filmen man sich hat inspirieren lassen und in wieweit man dies neu interpretiert, mit einer sehr guten Bildersprache.
Das Ende ist sehr klassisch gehalten, wodurch einem der Film auch noch mal ein schön angenehmes Gefühl nach dem Schauen verleiht. Was dem Film aber ein bisschen fehlt, ist das gewisse Etwas, um am Ende zu den ganz großen Animes zu gehören. Ohne Frage ist „Sing a bit of Harmony“ ein sehr guter Film, aber zum Klassiker reicht es nicht ganz.
Fazit:
„Sing a bit of Harmony“ ist ein schöner Anime Genremix, mit komplexen Charakteren und einer sehr schönen, gefühlvollen Story, mit toll gesungenen Songs. Er schafft es zwar nicht ganz in die oberste Animeliga, ist aber definitiv einen Blick wert. Die Story ist zwar an sich sehr vorhersehbar, aber dank der tollen Charaktere, bietet es auch eine gewisse Komplexität.
(Pierre Schulte)
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