Am 30. April 2021 kommt „Shadow in the Cloud“ auf Blu-ray, 4k UHD als Limited Collectors Edition im Mediabook, auf DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Inmitten des Zweiten Weltkrieges muss Maude Garrett vermeintlich geheime Papiere nach Samoa bringen. Ihr gelingt es an Bord eines Bombers zu kommen, mit einer Box, welche die Papiere beherbergen. An Bord des Bombers bekommt sie von der Besatzung einen Platz in der Geschützkabine zugewiesen, die Besatzungsmitglieder sind nicht gerade begeistert sie mitzunehmen. Einzig Walter reagiert recht freundlich gegenüber Maude, so vertraut sie ihm die kostbare Box an, die in der Geschützkabine leider nicht mit reinpasst.
Während des Fluges, erspäht Maude etwas Seltsames unterhalb der Tragfläche, sie funkt sofort die Besatzung an, die ihr aber keinen Glauben schenkt. Unterdessen wird der Bomber angegriffen, Maude gelingt es das feindliche Flugzeug abzuschießen. Daraufhin darf sie aus der beengten Kabine raus, doch leider klemmt die Luke, somit ist sie in der kleinen Geschützkabine gefangen. Das Besatzungsmitglied Tommy sieht eine eigenartige Kreatur an dem Bomber, aber auch ihm glaubt niemand. Zudem kommt ein Funkspruch rein, der die Geschichte von Maude nicht bestätigt, sie verbarrikadiert sich in der Kabine und die Besatzung öffnet neugierig ihre mysteriöse Box.
Eindruck
Die Regisseurin Roseanne Liang drehte mit „Shadow in the Cloud“ einen Mix aus Horror und Kriegsfilm. Die nahezu kammerspielartige Inszenierung, spielt sich überwiegend im inneren des Bombers ab. Sehr erwähnenswert ist der Score, anders als erwartet, aber sehr stimmig.
Als Hauptdarstellerin sieht man Chloë Grace Moretz (Maude Garrett), welche die meisten wohl aus Kick-Ass kennen werden. An ihrer Seite sind am bekanntesten noch Callan Murphy (Captain John Reeves) und Nick Robinson (Stu Beckell), die der ein oder andere bestimmt schon einmal gesehen hat. Die Darstellung der männlichen Besatzung ist einfach und simpel skizziert. Eine Möglichkeit, sich hier in den Vordergrund zu spielen, bieten die klischeehaften Figuren selten. Denn die Männer im Flieger benehmen sich wie pubertierende Jungs auf dem Schulhof. Doch Maude Garret ist nicht das schüchterne kleine Mädchen und kennt das Spiel genauso gut. Und hier kann Chloë Grace Moretz als Maude dann groß aufspielen und den Jungs zeigen, was sie so draufhat.
Fazit, „Shadow in the Cloud“ ist ein abgedrehter Film, einer der einfach nur Spaß bringen soll und dieses fast durchweg liefert. Die Inszenierung ist rasant und wenn Maude in der kleinen Kabine hockt, fühlt der Zuschauer mit ihr. Das eingeengt isolierte Gefühl, wird bestens auf den Zuschauer übertragen. Die Verbindung des Kriegsszenarios mit dem Fabelwesen der Flieger, ist beeindruckend gelungen. Der Gremlin, wie ihn die Piloten nennen, ist alles andere als niedlich und weit entfernt davon friedlich zu sein.
Der Film ist ein irrer und rasanter Sky Trip, ein wilder Genre Mix, nichts für analytische Filmbetrachter oder Freunde von realitätsnahen Filmen. Während Maude in der ersten Hälfte des Filmes, in der Geschützkammer hockt, ist dieses noch einigermaßen ernsthaft und vermittelt eine beklemmende Stimmung. Aber wenn dann noch zusätzlich, feindliche Flieger die B-17 attackieren und auch ein Gremlin anfängt, den Bomber Stückweise zu zerlegen, fiebert man unwillkürlich mit. Jetzt möchte man am liebsten Maude sofort aus der Kapsel befreien, das ist wirklich packend und mitreißend inszeniert.
Aber, ab dem Zeitpunkt, wenn Maude den Geschützturm endlich verlässt, bricht ein derart wahnwitziges Spektakel los, spätestens jetzt heißt es, Hirn aus und ab geht die wilde Fahrt. Denn wenn Maude Freeclimbing unter dem fliegenden Bomber betreibt, könnte selbst Spiderman neidisch werden. Es gibt noch einige Szenen, die genauso Over the Top sind und manche Zuschauer vermutlich zum verstärkten Kopfschütteln anregen werden, darauf will ich aber gar nicht weiter eingehen, diese abgedrehte Action muss man einfach gesehen haben. Denn „Shadow in the Cloud“ will definitiv nur eines, schlicht pur unterhalten und das gelingt ihm, wie ich finde, grandios. Es ist ein herrlich und kurzweiliges Filmvergnügen, das einfach nur rockt. Wenn ich etwas Negatives anzumerken habe, dann nur, das der wilde Ritt nach knapp 75 Minuten leider schon beendet ist. Doch es folgt noch ein kleiner Trost. Kate Bush untermalt den Abspann mit Hounds of Love, das sind lohnenswerte Extraminuten.
Ein Schatten in der Wolke, ein Lichtblick am Filmhimmel. Aber anschauen auf eigene Gefahr, denn Vorsicht, ihr könntet Spaß haben.
Capelight bietet dieses 4K und Blu-ray bestückte Mediabook mit dem fraulichen Logo des B-17 Bombers auf dem Frontcover und dessen Grüner Lackierung als Hintergrund. Das Mediabook ist gewohnt in erstklassiger Qualität und wie üblich mit einem informativen Booklet versehen. Dazu zu einem guten Kurs zu erwerben, wofür man sonst nur eine Single 4K in der Amaray Hülle bekommt, das ist löblich. Und wie immer bei Capelight, eine tolle Filmveröffentlichung, ich kann nur sagen besorgt euch das feine Teil!
Bild
Die 4K Scheibe ist mit HDR und Dolby Vision ausgestattet, ich habe letzteres geschaut. Der Beginn auf dem Flugfeld, wenn Maude zusteigt, ist arg dunkel, hier gibt es wenig Texturen an der Oberfläche zu erkennen. Einzig, wenn es am Himmel blitzt, erkennt man die Feinheiten außerhalb des Bombers. Wenn der Bomber dann startet und der Blick auf die am Boden befindlichen Signallichter geht, gibt es aber Spitzlichter vom feinsten. Ebenso wenn die Geschütze der B-17 oder der feindlichen Flieger, im fahlen Mondlicht aufblitzen, das sieht sehr eindrucksvoll aus.
Innerhalb des Bombers ist die Beleuchtung spärlich gehalten, das gilt auch für das innere des Geschützturmes, gerade beim nächtlichen Flug. Dennoch ist das Bild hier gut aufgelöst und zeigt eine Vielzahl an Details, die Schärfe ist wirklich sehr gut. Wenn der Blick tagsüber durch die Wolken zur Erde hinunter geht, dann sind die landschaftlichen Details bestens herausgearbeitet. Das Bild ist überwiegend stilistisch warm gehalten, dennoch bleiben die Uniformen oder das Interieur des Bombers natürlich abgebildet. Genauso wie die später blut-durchtränkte Kleidung, die kräftig rot erstrahlt.
Ein sehr gutes 4K Bild, kontrastreich und mit gutem Schwarzwert, sowohl die dunklen Szenen während der Nacht oder die fast sonnendurchfluteten Momente tagsüber, bieten ein tolles Bild. Die Blu-ray habe ich zum Vergleich nur Szenenweise herangezogen, die Schärfe ist auch hier auf hohem Niveau und kaum schlechter als die 4K, einzig farblich sieht alles blasser aus. Ansonsten bietet sie ebenfalls ein kontraststarkes und detailliertes Bild, dem es nur an Leuchtkraft und der farblichen Dynamik der 4K Scheibe mangelt.
Ton
Eine DTS-HD MA 5.1 Spur ist erfreulich, gerade bei so einem actionlastigen Film. Und gleich vorweg, die Abmischung der Tonspur ist vorzüglich. Das gesamte Boxenset ist im Einsatz. Zu Beginn erschallen die Stimmen der Crew mal von vorn und hinten, je nach Situation. Der Bomber knackt unheilvoll während des Fluges aus den Boxen, das Brummen der Motoren wird eindrucksvoll wiedergegeben und wenn der Gremlin anrückt, wird auch das über das gesamte Boxenset effektvoll verteilt. Natürlich werden auch die Luftkämpfe imposant abgebildet. Mit einigen direktionalen Effekten zischen die Flieger oder Schüsse durch den Raum. Eine sehr gelungene und dynamische Tonspur, in der auch der Subwoofer nicht zu kurz kommt.
Extras
- Featurette
- Teaser-Trailer
- Trailer
- Booklet
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Shadow in the Cloud (4k UHD Mediabook)
- Shadow in the Cloud (Blu-ray)
- Shadow in the Cloud (DVD)
- Shadow in the Cloud (digital)
(Hartmut Haake)
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