Den Film „Scooby! – Voll verwedelt“ gibt es ab dem 6. August 2020 als Video on Demand im Handel und hier gibt es das ausführliche Review dazu.
Scooby Doo ist ein Phänomen, dass seines Gleichen sucht. Seit 1969 sind die Abenteuer von Scooby Doo und seinen Freunden aus der Mystery Inc., nicht mehr aus dem Samstagmorgen-Programm wegzudenken. Bis heute werden seine verschiedenen Serien nicht nur weltweit wiederholt, es werden immer noch neue Folgen produziert. Was zur Folge hat, dass Scooby Doo einer der am längsten laufenden Zeichentrickserien in den USA ist und sich in der Anzahl der Folgen nur von den „Simpsons“ geschlagen geben muss.
Neben den Serien gibt es aber auch unzählige DTV Filme, egal ob Zeichentrick oder Live Action. Dazu gab es 2 Live Action Kinofilme und auch unzählige Crossover. Unter anderem sensationell umgesetzt in der Kultserie „Supernatural“.
Für Mai 2020 war für Scooby Doo mit dem Film „Scooby! – Voll Verwedelt“ das große Kino Comeback, erstmalig als CGI Film geplant. Dummerweise machte Corona dem Ganzen ein Strich durch die Rechnung. Stattdessen strich man den Kinorelease in den USA und setzte auf Video on Demand und dort schlug „Scooby! – Voll verwedelt“ ein, wie eine Bombe. Einzig von „Trolls 2“ musste man sich geschlagen geben. Inzwischen ist „Scooby – Voll verwedelt“ in den USA auf dem Warner Streaming Sender HBO Max zu sehen.
In Deutschland bekam der Film am 06.07.2020 einen Limited Kino Release, bevor dieser dann ab dem 06.08.2020 bei uns auch als Video on Demand erscheint. Warner stellte uns freundlicherweise den Film zur schon vorab zur Verfügung, sodass wir euch natürlich sagen können ob „Scooby! – Voll verwedelt“ bei euch wundervolle Kindheitserinnerungen wecken wird oder die alten Serien doch die bessere Alternative sind.
Story
Der junge Shaggy findet in dem Hund Scooby Doo seinen ersten Freund. Als sie dann an Halloween auf Fred, Velma und Daphne treffen und durch Zufall einen Fall lösen, ist nicht nur eine Freundschaft fürs Leben geboren, sondern auch das Mystery Inc. Seitdem sind einige Jahre vergangen und viele Fälle wurden gelöst. Nun ist es an der Zeit, mithilfe eines Investors die Mystery Inc. aufs nächste Level zu heben. Doch dieser empfindet Shaggy und Scooby Doo als nutzlos für die Truppe. Frustriert verlassen Shaggy und Scooby daher die Mystery Inc. und werden kurz darauf entführt. Während Fred, Velma und Daphne versuchen Shaggy und Scooby wiederzufinden, erleben die Entführten ein großes Abenteuer, welches die Freundschaft der Beiden auf eine harte Probe stellt.
Eindruck
Der Film ist etwas anders, als eine klassische Scooby Doo Folge im TV oder ein typischer DTV Film. Die Mystery Inc. stolpert nicht einfach in einen Fall mit einem Monster, wo man versucht herauszufinden, was sich dahinter verbirgt und mitraten kann, wer wohl das besagte Monster ist. Stattdessen kriegt man hier neben einer kleinen Origin Story zum Anfang, auch eine verrückte Sci-Fi Abenteuergeschichte geboten, die dank dem klassischem Scooby Doo Humor, immer noch den Charme des Klassikers einfängt. Hier ist es schön, mehr über den Blue Falcon zu erfahren, der in der Serie selbst immer mal wieder einen kleinen Gastauftritt hat.
Die Origin Story zum Anfang des Films dauert ca. 12 Minuten und erzählt sehr gut, wie die Gruppe zusammenfindet. Der Part ist natürlich auch wichtig für den späteren Verlauf der Story und macht Shaggy schon ein bisschen zu einer etwas tragischen Figur. Aber sobald Scooby Doo auftaucht, erlebt man auch gleichzeitig die wunderbare Chemie zwischen Scooby und Shaggy. Beide haben sich wortwörtlich gesucht und gefunden und harmonieren direkt von der ersten Sekunde an.
Sobald es ins Erwachsenen Alter geht, beginnt die eigentliche Abenteuergeschichte. Für Kenner der Serie und den bisherigen Filmen ist dies etwas gewöhnungsbedürftig, da es kein klassischer Fall ist und man sogar den Bösewicht von Anfang an sieht und somit auch kein großes Rätselraten entsteht. Demaskierungen gibt es aber trotzdem und dies sogar auf sehr lustige Weise. Was auch anders ist, ist die Tatsache, dass die Mystery Inc. zum Großteil des Films in zwei Gruppen unterwegs ist. Wodurch man eine gewisse Gruppendynamik vermisst, vorausgesetzt, dass man die alten Folgen kennt. Nichtkennern der Serie und der bisherigen Filme, wird dies nicht auffallen und sie werden garantiert ihren Spaß dabei haben. Die Jokes, die während des Films gemacht werden, sind im typischen Scooby Doo, sehr over the Top-Slapstick, fernab von jedem Realismus. Die alten Running Gags werden gekonnt eingefügt, so dass diese immer noch für fleißige Schenkelklopfer sorgen.
Das Zusammenspiel zwischen Shaggy und Scooby ist wie bereits erwähnt klasse und auch wenn der Twist, der zwischen den Beiden entsteht, schon etwas klischeehaft ist, funktioniert es weiterhin so gut, dass man mitfiebern kann. Auch wenn die Story für Scooby Doo Verhältnisse anders ist, für einen Animationsfilm wird das Rad nicht neu erfunden und man kriegt hier eine sehr klassische Freundschaftsstory, die während eines Abenteuers auf eine harte Probe gestellt wird. Einen Innovationspreis gewinnt Scooby Doo hier also nicht, aber die Jokes holen alles raus. Die Gagdichte ist unglaublich hoch, egal ob Slapstick oder Sprüche. Hier gibt es auch herrliche Verweise zur modernen Popkultur, wodurch die jungen Zuschauer vielleicht etwas überfordert sein könnten, aber die Slapstick-Sachen werden sie lieben.
Mir zauberte es durchgehend ein Grinsen ins Gesicht. Und da es hier auch keine wirklichen Monster gibt, ist „Scooby! – Voll verwedelt“ nicht so gruselig, wie die Serie und damit mehr für Kinder geeignet. Ermittlungen sieht man aber immerhin noch beim Storypart. Auch hier gibt es einige Jokes, die die Botschaft übermitteln, dass selbst das vermeintlich Nutzlose, wichtig für eine Gruppe sein kann, damit diese ihr Ziel erreicht. Die Abenteuergeschichte selbst, hat jede Menge Sci-Fi- , Superhelden- und natürlich auch Crime- und Mysteryelemente, wodurch die Erzählgeschwindigkeit unglaublich hoch ist. Man stolpert von einer witzigen und durchgeknallten Situation in die Nächste, ohne das es langweilig wird. Das Ende ist rund, worauf man ohne Probleme noch weitere Teile aufbauen kann.
In Sachen Animationen hat Warner hier gute Arbeit geleistet und verschaffte dem Ganzen einen modernen Look, ohne die klassischen Scooby Doo Elemente auszulassen. Man kann alles wunderbar wieder erkennen. Der Film besticht mit sehr guten detaillieren Animationen, echten Welten, toll designten Kulissen und sehr guten Bewegungen.
Fazit
„Scooby! – Voll verwedelt“ ist nicht der Überfilm geworden, Luft nach oben ist schon da. Er erzählt eine etwas untypische, wenn auch nicht ganz innovative Scooby Doo Story, die gleichzeitig dank toller Jokes den typischen Scooby Doo Charme einfängt. „Scooby! – Voll verwedelt“ ist ein guter Film für Jung und Alt geworden, sodass Nichtkenner der Reihe, aber auch diejenigen, die damit aufgewachsen sind, zufrieden gestellt werden können. Der Film ist ein wunderbar verrückter Spaß mit einem Scooby Doo, den man einfach nur gernhaben muss, so das man gerne noch weitere Filme mit Scooby Doo sehen möchte.
(Pierre Schulte)
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