im Frühjahr 2021 kam „Schitt’s Creek Staffel 1″ auf DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Das Leben kann so schön sein, gerade für die Familie Rose. Dank der erfolgreichen Videotheken Kette von Johnny Rose, genießen seine Frau Moira, Tochter Alexis und Sohn David den Luxus. Sie wohnen in einer pompösen Villa inklusive Angestellten, die ihnen jeden Wunsch erfüllen. Doch das Leben kann auch grausam sein, denn sie verlieren ihr komplettes Vermögen und sind auf einen Schlag pleite.
Ein vergangenes Geburtstagsgeschenk an den Sohn, was eher ein Gag war, entpuppt sich als Rettungsanker. Denn David bekam die kleine Stadt Schitt´s Creek geschenkt. Verzweifelt macht sich die Familie auf zu diesem kleinen Ort und bewohnt nun zwei Zimmer in einem Motel.
Vorbei ist das Leben im Überfluss und der feinen Gesellschaft. Der Lebensstil der Einwohner ist schlicht und ihre Art weicht dem bis dato exklusiven Freundeskreis, enorm ab. Für die vierköpfige Familie wird es nicht nur eine Herausforderung durch ihre begrenzten finanziellen Mittel klarzukommen sondern auch sich mit den teils eigenwilligen Bürgen zu arrangieren.
Eindruck
Lustige Sitcoms rund um eine Familie gibt es reichlich, ob „Eine schrecklich nette Familie“ oder auch „King of Queens“, all diese kommen beim Publikum sehr gut an. Von „Schitt´s Creek“ gibt es schon einige Staffeln, aber irgendwie habe ich die Serie nie richtig wahrgenommen. Grund genug, einmal die erste Staffel der kanadischen Sitcom zu testen. Johnny Rose wird von Eugene Levy („American Pie“) verkörpert, der von der Charakterisierung noch am geerdeten aufspielt. Seine Frau Moira (Catherine O´Hara) bekannt aus „Beetlejuice“, die beruflich Schauspielerin ist und in ihrer Art, eine Perücken liebende Primadonna zelebriert. Dazu die selbstsüchtige Tochter Alexis (Annie Murphy) und der extravertierte Sohn David (Daniel Levy), dessen Passion unter anderem die Mode ist.
Die Inszenierung ist flott und abwechslungsreich, eine Folge geht rund zwanzig Minuten und ist somit auch gut für zwischendurch geeignet. Der Start der Serie hält sich kaum auf mit dem Bankrott der Familie und beginnt quasi mit dem Umzug nach Schitt`s Creek. Und schon beginnt der amüsante Teil. Ein seltsamer Bürgermeister, der für einen ungewohnten ersten Kontakt sorgt. Die Motel-Besitzerin Stevie dagegen wirkt pfiffiger und schlagkräftiger, was Familie Rose ebenfalls sofort kennenlernen darf. Folge für Folge lernt man noch einige Bewohner kennen, alle unterschiedlich und jeder mit seinen Eigenarten. Das verspricht eine witzige gesellschaftliche Kollision, mit der verwöhnten Familie Rose.
Fazit, „Schitt´s Creek Staffel 1“ ist speziell, abgesehen vom Vater Johnny, werden seine Familie und viele Kleinstadtbewohner schon sehr skurril, fast schräg in Szene gesetzt. Daran muss man sich erstmal etwas gewöhnen, denn hier gibt es echt einige Momente, die einfach zum Fremdschämen sind. Dagegen gibt es aber viele tolle Szenen und Momente, in denen der kulturelle Crash so genial und humorvoll skizziert wird, das macht schon deutlich Freude.
Die Serie lebt natürlich von ihren unterschiedlichen Figuren. Da bekommen Johnny und Moira mal die Gelegenheit eine romantische Nacht außerhalb des Motels zu verbringen, aber das endet natürlich anders als erwartet. Auch Alexis Vorstellung von einer Party in der Kleinstadt, ist natürlich abweichend von der Realität. Daneben überlegt David, was er zu einem Spieleabend trägt, der Dank der eingeladenen Bewohner und unangemeldeter Gäste, natürlich im Chaos endet. Und um an Geld zu kommen, versucht man sich als Vertreter für Kosmetik sowie selbige an die Bewohner zu bringen. Was als Diner getarnt startet, wird natürlich sehr kosmetisch verpackt. Das Ergebnis fällt überraschender aus, als es Moira und David ahnen.
„Schitt´s Creek“ brauchte bei mir etwas Anlauf, damit ich mit dieser durchgeknallten Serie warm wurde. Hat man sich an die überdrehte Herangehensweise gewöhnt, macht das Gezeigte deutlich Spaß. Dazwischen findet man auch ein paar kritische Untertöne, wodurch der abgedrehte Stil gekonnt aufgelockert wird. Die Figuren blühen von Folge zu Folge mehr auf. Kennt man erstmal die Hauptcharaktere und ihre Eigenschaften, dann ist Spaß garantiert.
Die Serie ist warmherzig, die Charaktere teils karikativ, die Gags auch mal obszön und dann folgt der nächste Lacher aus der Situation heraus. Ein Potpourri der humorvollen Vielfalt, wild, kurios und richtig mutig inszeniert.
Bild
Das Bild der DVD bietet eine für das Medium tolle Schärfe. Da die Serie häufig von ihren Nahaufnahmen lebt, bekommt man genug Details zu erspähen, hier gibt es nichts zu meckern. Farblich ist alles recht natürlich abgebildet, ohne große Experimente. Dazu recht kontrastreich und mit soliden Schwarzwert versehen, bekommt der Serienfreund hier ein gutes Bild geliefert.
Ton
Zwar bekommt man eine Dolby Digital 5.1 Spur, doch Kenner ahnen, gerade bei einer Sitcom Serie, es wird kein akustisches Feuerwerk. Die Abmischung ist zweckmäßig, die Dialoge bestens zu verstehen, was hierbei meiner Meinung nach am wichtigsten ist. Hin und wieder werden die Rears zwar etwas gefüttert und vermitteln einen räumlichen Eindruck, doch allzu viel sollte man hier nicht erwarten. Angesichts der Serie bekommt man eine sehr passende und überzeugende Tonspur.
Extras
- Interviews mit Cast & Crew
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Schitt’s Creek Staffel 1 (DVD)
(Hartmut Haake)
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