Am 20. August 2021 kommt „Scarlet Innocence – Gefährliche Lust“ als Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Den Literaturprofessor Hak-kyu verschlägt es nach einem Missverständnis, aus seiner Sicht wohlgemerkt, unfreiwillig in eine Kleinstadt. Seine eher depressive Frau und Tochter bleiben in Seoul zurück, in der Erwartung, dass er bald zurückkehrt. Hak-kyu lernt zufällig die junge Deokee kennen, woraus sich langsam eine intensive Beziehung entwickelt. Allerdings endet diese recht abrupt und schmerzhaft für Deokee, auch weil Hak-kyu unverhofft nach Seoul zurückkehrt. Doch zurück in Seoul erwartet ihn eine schockierende Nachricht, Jahre später ist er mittlerweile ein erfolgreicher Schriftsteller. Allerdings mit einem zu wilden Lebensstil, Alkohol, Rauchen und starkes Glücksspiel, zollen ihren Tribut. Zudem beginnt er seine Sehkraft zu verlieren, sein Leben scheint ihm zu entgleisen. Plötzlich erscheint Deokee wieder in seinem Leben, aber mit einer neuen Identität und sie plant Rache an dem arg gebeutelten Hak-kyu.
Eindruck
Der Regisseur Yim Pil-sung orientiert sich bei „Scarlet Innocence“ an einem klassischen Koreanischen Volksmärchens Namens Simcheongga. Seine Inszenierung ist gefällig, im Fokus steht die Affäre der beiden, welche er langsam aber stetig aufbaut. Die Location passt, es gibt traumhafte Bilder und eine auch sonst idyllische Kulisse, welche die Kleinstadt bietet. Zurück in Seoul bleibt er bei den Figuren, stellt sie weiter in den Vordergrund und verzichtet weitestgehend auf ein ausuferndes Setting, welches den Zuschauer ablenken würde. Hak-kyu, gespielt von Jung Woo-sung, kennen einige bestimmt aus „The Good, the Bad, the Weird“. Esom, die hier Deokee verkörpert, ist eher unbekannt, aber passend besetzt.
Fazit, der Plot von „Scarlet Innocence“ klingt vielversprechend und lässt den Zuschauer auf eine spannende Unterhaltung hoffen. Doch die Beziehung zu Deokee, trotz genügend Einführungszeit, wirkt oftmals zu oberflächlich. Dazu ist die Chemie der beiden Darsteller untereinander eher kühl, beziehungsweise recht reserviert. Wobei die Darstellerin von Deokee noch am meisten Emotionen vermittelt. Ihr gegenüber Jung Woo-sung, agiert eher distanziert und fast unnahbar. Schade, denn hier entwickelt sich dadurch kaum eine Bindung zum Zuschauer, wobei, ein paar emotionale Momente sind natürlich gelungen. Nur schafft es der Regisseur es nicht, die leidenschaftliche Affäre durchweg glaubhaft und fesselnd rüberzubringen.
Zurück in Seoul, nachdem sich Hak-kyu zuvor recht emotionslos verabschiedet hat, wird er aber nicht zum Familienmensch. Die Verlockung der Abwechslung und eines ausschweifenden Lebensstils siegt. Als dann sein Sehvermögen stark nachlässt und seine Spielleidenschaft zunimmt, wendet sich sein Leben. Auch weil Deokee nicht nur unter neuen Namen in sein Leben zurückkehrt. Damals war sie ein unscheinbares Mädchen, mittlerweile eine taffe Frau. Dadurch kommt Schwung in die Geschichte, denn der Rachepart ist recht gelungen. Gekonnt wird Revanche aufgebaut, mehr und mehr nimmt sie an Intensität zu. Das Finale ist zwar weniger spektakulär als erwartet, dennoch recht interessant konzipiert.
„Scarlet Innocence“ aus dem Jahre 2014 ist unterhaltsam, doch fehlt es ihm trotz intensiver Einführung an Spannung. Erst in der zweiten Hälfte nimmt der Film an Fahrt auf, doch so richtig mitfiebern kann man auch hier eher selten. Ein recht ruhiger Thriller, in häufig ausdrucksstarken Bildern, mit einer stark aufspielenden Hauptdarstellerin, indem es den Figuren etwas an Tiefe mangelt, um den Zuschauer komplett abzuholen. Dennoch schön, das Dank der Busch Media Group der Film nun auch in Deutschland angekommen ist. Denn eines ist „Scarlet Innocence“ keinesfalls, eben ein schlechter Film. Er ist definitiv sehenswert und wird seine Fans finden, da bin ich sicher.
Bild
Eine gute Schärfe mit wenig weichen Momenten bekommt man hier zu sehen. Die Farbgebung ist stilistisch aber recht natürlich. So gibt es warme wie kühl gehaltene Szenen, die aber der Stimmung entsprechend passen. Daneben wie gesagt eine farblich recht authentische Szenerie. Der Schwarzwert ist solide, mit teils überzeugenden Werten in den Bildern und leider auch recht häufig einfach nur knapp Dunkelgrau. Allgemein fällt auf, das Bild erscheint streckenweise relativ aufgehellt und fast milchig.
Ton
Trotz einer DTS-HD MA 5.1 Tonspur, bekommt der Zuschauer fast nur einen dynamischen Score zu bestaunen, der sich gut über das Boxenset verteilt. Ansonsten dominieren Dialoge, was aber passend zum Thema ist und ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet habe. Bisweilen ertönen ein paar Umgebungsgeräusche aus den Rears, die dann auch gut abgemischt klingen und ein gelungenes mittendrin Gefühl vermitteln. Insgesamt eine solide Tonspur, die sich dem Film unterordnet und ihn nicht dominiert.
Extras
- Filmtipps
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Scarlet Innocence – Gefährliche Lust (Blu-ray)
- Scarlet Innocence – Gefährliche Lust (DVD)
- Scarlet Innocence – Gefährliche Lust (Digital)
(Hartmut Haake)
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