Robin Hood – Die komplette Serie (1984) – Blu-ray Review | Koch Films | 06.08.2020

Robin Hood (1984) Die komplette Serie Blu-ray Review Kritik Artikelbild

Die Serie „Robin Hood – Die komplette Serie (1984)“ gibt es seit dem heutigen 6. August 2020 im Handel auf Blu-ray und DVD. Hier gibt es das ausführliche Review und den Trailer dazu.

Robin Hood, der fiktive Held in grünen Strumpfhosen, geisterte in Balladen schon seit dem 15. Jahrhundert durch den Sherwood Forest. Damals noch als gefährlicher Wegelagerer, dann ab dem 16. und 17. Jahrhundert als der Beschützer der Armen und Waisen. Bereits 1912 tauchte Robin Hood in einer rund dreißig Minuten Stummfilm Version auf. 1922 gab es dann einen weiteren Stummfilm mit dem bekannten Darsteller Douglas Fairbanks („Der Dieb von Bagdad“) sowie 1938 mit Errol Flynn („Der Freibeuter“). Es folgten weitere große Hollywood Produktionen, wie auch Serien.

Dabei dürfte die aus dem Jahr 1984 ausgestrahlte britische „Robin Hood Serie“ des Senders HTV (heute ITV), wohl mit eine der Bekanntesten sein. Nun schickte sich Koch Media an, die gesamte Serie überarbeitet und mit etlichen Extras ausgestattet, als Gesamtwerk auf Blu-ray zu veröffentlichen. Ob die Serie heute noch zu unterhalten weiß, wie es mit der Bild- und Ton Qualität aussieht, sowie die Extras, will ich euch in den nachfolgenden Zeilen nahe bringen.

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Inhalt:

England 1180, unter der Führung des Sheriffs von Nottingham wird das Dorf des kleinen Robin dem Erdboden gleich gemacht und Robins Vater Ailric of Loxley getötet. Noch vor seinem Tod brachte Robins Vater seinen Sohn zu einem Müller, bei dem er von nun an aufwachsen sollte. 15 Jahre später werden Robin und sein Stiefbruder Much, wegen Wilderei in Nottingham in den Kerker geworfen. Mit einigen Mitgefangenen gelingt Robin die Flucht in den Sherwood Forest, wo sie sich erstmal einmal verstecken können.

In Sherwood Forest wartet „Herne der Jäger“ auf Robin. Er ist der Gott des Waldes der Robin erklärt, dass es sein Schicksal sein wird, zu dem „Behüter“ und „Beschützer“ zu werden, der gegen die Tyrannei der Normannen ankämpfen wird. Anfangs wehrt er sich noch gegen diese Bürde, doch alsbald akzeptiert er sein Schicksal und scharrt einige tapfere Mannen um sich. So beginnen er und seine Bande gegen Unrecht und Unterdrückung des herrschenden Adels anzutreten. Dabei stehen ihm Little John, Will, Much, Lady Marion, Bruder Tuck und der Sarazenenkrieger Nasir loyal, wagemutig und tapfer zur Seite.

Meinung und Fazit:

Die 1984er Serie „Robin Hood“ schlug damals einen neuen Weg ein. So verband sie die bekannte Geschichte um Robin von Loxley, mit allerlei Figuren, die eigentlich nichts mit Robin zu tun hatten. So sieht man Tempelritter, Sarazenenkrieger und auch König Arthus von Camelot. Aber auch Magie und Hexerei spielten eine große Rolle. Im Pilotfilm der Serie blieb man noch recht nah an der bekannten Figur und auch der Pfeilschuss Robins, der einen Pfeil spaltet, durfte nicht fehlen.

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Nach dem Pilotfilm ging die Serie dann eigene Schritte und verfolgte der von Richard Carpenter geschriebenen Storyline mit abgeschlossenen ein- oder zweiteiligen Episoden. Diese wurden von der irischen Celtic-Folk-Band „Clannad“ zwar für damalige Verhältnisse modern aber dennoch passend musikalisch untermalt. Allgemein setzte man mehr auf den natürlichen Look der Serie. Dies nicht nur bei den Kostümen und der Ausstattung, auch die Darsteller entsprachen nicht alle dem Hollywood Schönheitsideal. So passte der Cast wie die Faust aufs Auge, wunderbar in die Mittelalter Zeit hinein. Die Natürlichkeit wurde aber auch durch die vielen Außenaufnahmen unterstützt und die Darsteller sahen nicht nach jeder Szene wieder wie aus dem Ei gepellt aus. So gesehen ist es sogar erstaunlich, wie wenig Studioaufnahmen die Serie besitzt, obwohl diese meist auch günstiger und kontrollierbarer sind.

Hervorheben muss man dabei unbedingt noch den Cast. Selten habe ich eine passendere Besetzung erlebt, deren Spielfreude regelrecht aus dem TV auf den Zuschauer überschwappt. Man hat das Gefühl, die Schauspieler haben jede Minute des Drehs genossen, was durch das umfangreiche Bonusmaterial bestehend aus Interviews und Making-off noch bestätigt wird.

Kommen wir nun zu den einzelnen Schauspielern. In den ersten beiden Staffeln übernahm Michael Praed die Rolle des Robin von Loxley, der zum Ende der zweiten Staffel aufgrund eines Broadway Angebots ausstieg. Die Macher besetzten seine Rolle mit einer anderen Figur namens Robert von Huntington neu. Oder besser gesagt wurde die Figur Robin Hood zu einem Synomym, worauf hin Robert, gespielt von Sean Connerys Sohn Jason Connery, zur ikonischen Figur Robin Hood im Verlauf der dritten Staffel wird. Ebenso ließ man Robins bzw. Praeds Schicksal für eine mögliche Rückkehr offen.

Der restliche Cast bleibt dabei bis zum Ende der Serie bestehen. Da wären zu nennen Clive Mantle als Little John, Phil Rose als Bruder Tuck, Judi Trott als Maid Marian, Peter Llewellyn Williams als Much, Ray Winstone als Will und auch Mark Ryan, der den Sarazenenkrieger Nasir spielte, sowie Nickolas Grace als der Sheriff von Nottingham und sein Helferlein Guy of Gisburne, dargestellt von Robert Addie. Neben dem wirklich toll aufspielenden Cast, gab es noch den ein oder anderen Gastauftritt von Schauspielern, die noch zu weltbekannten Stars werden sollten, bzw. schon welche waren. Darunter John Rhys-Davis als King Richard, vielen besser bekannt als der Zwerg Gimli aus „Herr der Ringe“ oder auch Lewis Collins, bekannt als Bodie aus der britischen Serie „Die Profis“.

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Nach all der Lobhudelei bezogen auf Cast, Ausstattung und Musik, stellt sich natürlich die Frage, wie die Serie an sich und ihre Geschichten für heutige Verhältnisse gealtert sind. Zuerst einmal muss man klar sagen, egal ob beim Storytelling oder Pacing, man merkt der Serie ihr Alte teils sehr an. Und jetzt kommt das „aber“, die Serie ist dennoch immer noch in der Lage, sehr gut zu unterhalten, was wohl an der Gesamtheit der vorig genannten Dinge liegt. Das was die Serie für heutige Verhältnisse immer noch aus der Masse heben kann, ist diese unheimlich beruhigende Entschleunigung. Man legt eine Disc ein, schaut ein Folge und fühlt sich danach entspannt und gut unterhalten. Dies kann man wohl auch auf „Clannads“ Musikeinlagen zurückführen. Aber auch die ungeheure Spielfreude des Casts wird auf den Zuschauer übertragen. Alle Folgen bieten solide Abenteuerunterhaltung, wobei ich nicht verschweigen möchte, dass es auch ein paar zähe bzw. schwache Episoden gibt.

Schauen wir mal ob mein Fazit wie Robins Pfeil ins Schwarze trifft: Neben Licht, gibt es auch etwas Schatten und mit diesem möchte ich auch beginnen. Ich muss zugeben, das Alter der Serie bleibt definitiv nicht unbemerkt. Nicht alles ist wirklich gut gealtert, wobei sich das eher auf eine Handvoll unausgegorene Episoden bezieht, die zäh und schwer nachvollziehbar geschrieben wurden. Natürlich wirken heutige Action Sequenzen und Kämpfe heftiger, dafür sind die in der Serie gezeigten, wiederum wesentlich authentischer. Das sieht man allein daran, wenn die Darsteller nach etlichen Schwerthieben keuchend und stöhnend nach Luft jabsen.

Kommen wir zum gleichermaßen großen Vor- und Nachteil der Serie, auf Jüngere könnte diese etwas zu langsam und deswegen langweilig wirken. Während ältere Zuschauer dieses entschleunigte Storytelling eher genießen werden. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, kann jeder einen Blick riskieren. Dabei sollte man der Serie aber mindestens zwei, drei Episoden lang die Chance geben, ihre Wirkung zu entfalten. So wird man mit unterhaltsamen Abenteuern rund um Robin und seine Mannen und deren Spaß an ihrem Spiel belohnt.

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Einzig die Rolle Gisburns, gespielt von Robert Addie („Excalibur“) wirkt ab und an mal nervig. Sollte man noch Fan von irisch/keltischen Folk Musik Klängen sein, fällt Dank der Band Clannad die Belohnung doppelt so groß aus. Wie so oft meinten die öffentlich-rechtlichen Sender an der Serie herumschnibbeln zu müssen und so gibt es leider immer wieder Mal eingefügte O-Ton Stellen. Diese trüben den Sehgenuss aber nicht wirklich, dafür bekommt der Zuschauer die Serie in vollständiger Form. Somit kann hier jeder zugreifen, der ein Faible für alte Abenteuer Serien, Interesse einer weiteren Interpretation von Robin Hood hat oder sich einfach Nostalgisch und entschleunigt unterhalten lassen möchte. Das umfangreiche Bonusmaterial bietet dabei für den Sammler alter Serien nochmals einen ungeahnten Mehrwert.

Habt ihr die Serie gesehen, wie habt ihr sie empfunden, hat sie euch gefallen, bejubelt ihr sie oder fandet ihr sie bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren, oder besucht unser Forum auf Filme.de und diskutiert dort.

Bild:

Das Bildformat liegt wie für alle TV-Serien aus dieser Zeit im 4:3 Format vor. Die Bildqualität der Blu-ray kann man als recht ordentlich bezeichnen, wenn man das Alter der Serie bedenkt. Die Farben wirken überwiegend frisch, die Bildschärfe ist je nach Aufnahme scharf, manchmal wird diese aber auch durch helle Überstrahlungen gestört und die Bilder wirken dann recht weichgezeichnet. Auch ist der eingesetzte künstliche Nebel / Rauch für überstrahlende Bilder verantwortlich, da dort die Lichtquellen noch stärker in den Vordergrund treten. Die Kontraste sind überwiegend in Ordnung, könne aber auch mal schwanken. Der Schwarzwert ist ebenfalls recht ordentlich. Filmkorn oder Rauschen können mal mehr mal weniger auftreten und wechseln sich mit klaren Bildern ab.

Ton:

Der deutsche wie englische Ton liegt bei den Haupttonspuren in DTS-HD Master Audio 2.0 vor. Räumliche Effekte werden dem Surround Sound Fan zwar keine geboten, dennoch ist der deutsche Dialogton glasklar. Dieser wird zu keiner Zeit von Musik oder Soundeffekten überlagert und bleibt zu jeder Zeit verständlich.

Extras:

  • Making Of Robin Hood
  • Interviews mit den Darstellern
  • Audiokommentar von Cast & Crew
  • verschiedene Featurettes
  • Outtakes
  • Internationale Intros
  • Werbeteaser zur Serie
  • u.v.m.

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

(Marc Maurer)

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Blu-ray:

1984-1986 Großbritannien | FSK ab 12 Jahre | VÖ: 06.08.2020
Originaltitel:  Robin of Sherwood
Regie: Paul Knight
Darsteller: Michael Praed, Judi Trott, Jason Connery, Nickolas Grace u.a.
Laufzeit:  ca. 1.328 Minuten
Bildformate:  1.33:1 (4:3)
Tonformate:  DTS HD-Master Audio 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel:  Deutsch
Anzahl Discs: 8
Extras: Making Offs, Featurettes u.a.

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DVD:

1984-1986 Großbritannien | FSK ab 12 Jahre | VÖ: 06.08.2020
Originaltitel:  Robin of Sherwood
Regie: Paul Knight
Darsteller: Michael Praed, Judi Trott, Jason Connery, Nickolas Grace u.a.
Laufzeit:  ca. 1.328 Minuten
Bildformate:  1.33:1 (4:3)
Tonformate:  Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Anzahl Discs: 10
Untertitel:  Deutsch
Extras: Making Offs, Featurettes u.a.

© Bilder: Medium zur Verfügung gestellt von Koch Media – Alle Rechte vorbehalten.

Bewertungen: 4.7 / 5. 702

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