Wie jetzt? Schon wieder ein neuer Robin Hood Film? Dabei ist ja die Ridley Scott Version mit Russell Crowe in der Hauptrolle doch gerade mal acht Jahre alt… Naja, „King Kong“ und „Spider-Man“ haben ja auch mittlerweile in der letzten Zeit einige Adaptionen erfahren und da in diesem Fall Kingsmen Star Taron Egerton in die Rolle des Robin von Locksley schlüpft und auch StudioCanal als Studio dahintersteht, lohnt sich ein Blick auf alle Fälle.
Story:
Als der junge Robin von Locksley (Taron Egerton) nach den Krezzügen zurückkehrt, findet er ein England vor, in dem Korruption und Intrigen an der Tagesordnung stehen. Allen voran steht der Sheriffs von Nottingham (Ben Mendelsohn). Seine grausame Herrschaft und die Ausbeutung der von bitterer Armut geplagten Bevölkerung, machen das Leben zur Hölle. Gemeinsam mit seinem Verbündeten Little John (Jamie Foxx) beschließt Robin, diese Missstände nicht weiter hinzunehmen und etwas dagegen zu unternehmen. Und so legen sie sich mit den höchsten Instanzen an. Schon bald ist der Sheriff von Nottingham ihr größter Feind.
Eigentlich hat mir der Trailer zur vorliegenden „Robin Hood“ Interpretation wirklich sehr gut gefallen. Als ich mir dann aber die neue Verfilmung um den britischen Helden aus der Zeit der Kreuzzüge angesehen habe, hat sich doch etwas Ernüchterung breit gemacht. Der Film ist in sich recht modern ausgefallen und hat irgendwie eine gewisse Steampunk Atmosphäre, zumindest, wenn man manche Szenen in Nottingham anschaut bzw. wie die Stadt dargestellt wird. Der Film hat definitiv Charme und ist auch gewiss alles andere als schlecht, aber ich kann es drehen und wenden wie ich will, so richtig Zugang finde ich nicht zu dem Film. Ich vermisse irgendwie das Herz in dem Film. Das Herz, das gerade in den bekannten Robin Hood Filmen doch prägnant im Vordergrund stand, sei es „Disneys Robin Hood“ mit dem charmanten, sympathischen Fuchs, Robin und Marian mit Sean Connery, dem „Robin Hood – König der Diebe“ mit Kevin Costney oder die herausragende Serie „Robin of Sherwood“ mit Michael Praed in der Hauptrolle, man konnte stets Zugang zum Protagonisten finden und hat ihn stets als Helden gesehen, den man sofort ins Herz geschlossen hat.
Regisseur Otto Bathurst („Peaky Binders“) hat es nicht geschafft, Taron Egerton entsprechend in Szene zu setzen, auch wenn Jamie Foxx als Little John da auch nicht so recht ins Bild passen will. Doch grundsätzlich wurden hier einige Profile zu einzelnen Figuren etwas durcheinander gewürfelt, so dass etwa auch Will Scarlett nicht wirklich zu Robins Gefährten gehört. Mir geht es hier fast ähnlich wie bei „47 Ronin“, wo der Kern des Films und gerade die Action für kurzweilige Unterhaltung gesorgt haben, die Essenz aber doch gefehlt hat. So ist Bathursts Robin Hood Darstellung nicht wirklich schlecht, kann sich aber in emotionaler Hinsicht nicht mit den bekannten Vorgängern messen.
Bild:
„Robin Hood“ wurde digital mit Panavision Millennium DX-Kameras mit einer Auflösung von 8K gedreht wobei das Digital Intermediate in 4K vorliegt. Für die 4K UHD Blu-ray somit eine wirklich starke Grundvoraussetzung, wobei auch HDR10+ und Dolby Vision nicht schlecht klingen.
Auf der regulären Full HD Blu-ray sieht das bereits bärenstark aus und sorgt dank einer tollen Schärfe und starken Farben für einen nahezu astreinen HD Effekt. So erwartet man doch das Bild einer Blu-ray, wenn man sich für den Kauf dieses Mediums entscheidet. Auf den ersten Blick kann man sich das fast nicht vorstellen.
Dass aber doch noch eine deutliche Steigerung möglich ist macht sich schnell bemerkbar, wenn man sich die 4K UHD Blu-ray anschaut. Da geht doch noch einiges mehr und das sieht richtig gut aus. Nicht unbedingt Referenz, auch wenn da doch recht häufig an der Hürde gekratzt wird, aber doch richtig gut. Das zeigt sich alleine schon bei der doch erkennbar besseren Schärfe, die deutlich macht, was ein 4K DI wert sein kann. Doch auch dank HDR10+ und Dolby Vision der umfangreichere Kontrastwert oder die noch lebendigeren Farben erzeugen hier eine richtig tolle Plastizität, die noch einmal unterstreichen, dass die bestmögliche Bildqualität letztendlich bei diesem Film mit diesem Medium geboten wird.
Ton:
Der deutsche Ton liegt auf der Blu-ray sowohl in Deutsch und Englisch in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Auf der 4K UHD Blu-ray wurde die deutsche Synchronisation leider ‚nur‘ in DTS HD Master Audio 7.1 auf die Disc gepackt, während das englische Original sogar in Dolby Atmos vorliegt.
Egal welcher Codec letztendlich eingesetzt wurde, das Ergebnis kann sich hören lassen. Zwar fehlt es bei der deutschen Fassung an den Höheneffekten, was in der englischen Variante schon klasse klingt, das muss man schon eingestehen. Aber auch der deutsche Ton liefert eine tolle Räumlichkeit, die dank zahlreicher Action Elemente aber auch vielen Außenszenen die Surroundkanäle fast durchweg in Einsatz halten. Der Subwoofer ist entsprechend auch permanent aktiv, sei es durch subtile, aber auch häufig in Form von prägnanten Bässen. Dabei bleiben die Dialoge dank einer sehr guten Transparenz stets einwandfrei verständlich.
Extras:
- Robin Hood Reloaded – Making-Of (ca. 1h)
- Geschnittene Szenen (ca. 8 Min.)
- Outtakes (ca. 4 Minuten)
Testgeräte:
TV: LG 65SJ800V
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
(Sascha Hennenberger)
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