Die Anime Serie „ReLife: Vol 1 ist bereits seit dem 06. August 2020 im Handel auf DVD und Blu-ray erhältlich und hier gibt es das ausführliche Review dazu.
Was würdest du tun, wenn du noch mal in einem jungen Körper zur Schule gehen könntest, nur mit dem Wissen, was du heute hast? Würdest du Sachen verändern oder würdest du dieselben Sachen wiederholen. Eine Frage, die schon in vielen berühmten Filmen gestellt wurde. Das Web-Manga „ReLife“ hat sich auch diesem Thema angenommen und wurde schnell zum großen Franchise. Nicht nur Bühnenstück und Live Actionfilm wurden von „ReLife“ geschaffen, sondern auch, wie soll es anderes sein, eine Anime-Serie. Kazé Anime bringt nun die Serie inklusiver deutscher Synchro auf Blu-ray raus, das Ganze aufgeteilt in drei Volumes. Auch wir von Filme.de finden das Thema hochinteressant und wurden schnell neugierig auf die Anime-Serie, zumal diese von TMS Entertainment geschaffen wurde, die unter anderem zuständig für den Kultanime „Lupin III“ sind. Kazé Anime hat uns freundlicherweise Volume 1 zur Verfügung gestellt, sodass wir euch nun sagen können, ob „ReLife“ das Zeug hat zum nächsten Anime-Hit hat oder eher in der Masse untergehen wird.
Story:
Seit seinem Uni-Abschluss hat der 27-jährige Arata im Leben nichts Gescheites mehr hinbekommen. Seine Jobs wurde er stets nach wenigen Monaten los, seitdem vegetiert er lustlos vor sich hin. Doch dann bekommt er ein merkwürdiges Angebot. Für ein Jahr sollen ihm alle Rechnungen bezahlt werden, wenn er in diesem besagten Jahr für ein Experiment mithilfe einer Pille äußerlich verjüngt wird und wieder zur Schule geht. Arata willigt ein, doch wird er es schaffen, in der Schule der heutigen Zeit zu bestehen?
Eindruck:
Volume 1 besteht aus fünf Folgen zu je 24 Minuten und ist durchgängig erzählt und ich muss sagen, dass die ersten 5 Folgen richtig toll sind. Relativ ruhig erzählt, fiebert man schnell mit Arata mit und sieht, wie er sich im Verlauf der Folgen weiterentwickelt und dank der Mitschüler sich auch verändert. Er ist wirklich ein toller Hauptcharakter und durch sein Denken und die Erfahrungen als Erwachsener in der jungen Welt, gibt es auch eine schöne sehr dezente Prise Humor, die dafür sorgt, dass man durchgängig gute Laune bekommt. Vor allem zu Anfang tritt Arata herrlich in jedes Fettnäpfchen.
Auch wenn in der ersten Folge erst mal sehr viele Charaktere vorgestellt werden, teilweise schon in einem etwas ähnlichem Design, ist man direkt in der Story drin. Die typischen Probleme in der Schule im letzten Schuljahr werden wirklich super dargestellt. Sei es das Konkurrenzdenken um Noten, Prüfungsstress, Druck der Lehrer, mögliche erste Liebe und auch was Beliebtheit angeht. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Charaktere macht Laune und natürlich auch die Fettnäpfenn in welche Arata tritt. Highlight hier dazu die Folge beim Sportunterricht. Arata ist zwar äußerlich jung, innerlich aber immer noch ein verschlissener 27-Jähriger und für die ganz jungen Leser hier, jab ab einem gewissen Alter klappt es nicht mehr so gut mit dem Sport, dann kommen ein paar Wehwehchen, umso schneller, wenn man faul ist und sich nicht fit hält. Man kann also nun ahnen, auf was die Sache hinauslaufen wird.
Die Charaktere rund um Arata könnten nicht unterschiedlicher sein, aber gleichzeitig harmoniert alles so gut, dass sich nicht nur Arata weiterentwickelt, sondern auch sein Einfluss auf seine Schulkameraden wunderbar bemerkbar ist. Jetzt ist es natürlich auch so, dass „ReLife Vol.1“ keine reine Anime-Comedy ist, trotz vieler lustiger Momente, es gibt auch sehr gute Drama-Elemente, da jeder Charakter sehr komplex ist und natürlich auch mit vielen privaten Problemen zu kämpfen hat, die man versucht, nach und nach zu überwinden, was auch für eine gewisse Dramatik sorgt. Das merkt man vor allem auch in der 5. Folge, wo die Probleme einiger Charaktere rund um Arata mehr als deutlich werden und durch Aratas Einfluss und seine Erfahrungen können sich die entsprechenden Charaktere noch mal so richtig weiter entwickeln, was auch für gute Gänsehaut-Momente sorgt. Hier merkt man sofort, dass nicht immer alles so ist, wie es zuerst schien.
Ein Großteil der ersten fünf Folgen spielt sich auch nur innerhalb der Schule ab, was natürlich gleichzeitig auch für eine gewisse Art Kammerspiel sorgt, jede Folge selbst endet mit dem Schreiben eines
Berichts vom Beobachter des Experiments sowie die Meinung des bisherigen Verlaufs im direkten Vergleich eines mysteriösen Teilnehmers vom Experiment davor. Was natürlich sehr neugierig macht, wer besagter Teilnehmer damals war.
Bild:
Das Bild ist an sich auf sehr gutem Niveau. Ab und an schleichen sich minimale Unschärfen ein, die man zwar sehen kann aber nie störend wirken. Farblich ist das Ganze aber auf sehr hohem Niveau. Das Bild ist durchgehend sauber, ohne Artefaktbildung, Grieseln oder Rauschen.
Ton:
Der deutsche und der japanische Ton liegen in Dolby Digital 2.0 vor. Beide Tonspuren sind gleichwertig. Frei von Rauschen, Kraft ist auch vorhanden, aber natürlich ohne Raumklang und auch jetzt nicht so extrem detailliert. Aber zumindest einigermaßen ausreichend für die Serie, auch wenn es natürlich schön gewesen wäre, hätte man da mehr rausgeholt.In Sachen Synchro sind beide Tonspuren gut. Die Stimmwahl und die Art zu sprechen, sind recht nah.
Extras:
- Credits
- Trailer
Leider, wie üblich bei Animes, gibt es in Sachen Bonusmaterial nicht viel. Gerade mal die Credits sowie die üblichen Trailer. Selbstverständlich wieder sehr schade.
Fazit:
„ReLife Vol. 1“ ist ein klasse Start in die Serie. Man ist sofort drin und bekommt wirklich tolle Charaktere mit einer wunderbaren Mischung aus Dramatik und Comedy. Trotz ruhiger Erzählweise ist es zu keiner Sekunde langweilig, da man aufgrund der sympathischen Charaktere schnell mitfiebert. Absolutes Pflichtprogramm für jeden anspruchsvollen Anime-Fan. Wir können Vol. 2 + 3 kaum erwarten.
(Pierre Schulte)
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