Queenpins – Kriminell günstig! – Blu-ray Review | Capelight Pictures

Am 24. Juni kam der Film „Queenpins – Kriminell günstig!“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:

„Moment! Hierfür hab´ ich einen Coupon.“

Kristen Bell ist nicht nur eine sehr vielseitige Schauspielerin, sondern auch eine sehr beliebte noch dazu. In der Rolle der Anna in „Die Eiskönigin“ hat sie sich in viele Herzen gesungen. Titel wie „Veronica Mars“, „The Good Place“, „Heroes“ oder „Nie wieder Sex mit der Ex“ genießen Kultstatus. Oft zeigt sie sich entweder sehr gefühlvoll, oder ist sich für keinen Blödsinn zu schade. Das perfekte Können zwischen Drama und Comedy. Doch nicht immer waren ihre Filme die ganz großen Blockbuster, obwohl sie oft zu netten kleinen Geheimtipps avancierten. Ende Februar kam ihr neuester Film „Queenpins“ auf Amazon Prime raus, der an den Kinokassen in den USA jedoch komplett unterging. Die Frage ist nur, handelt es sich hier auch um einen kleinen Geheimtipp?

Das Team von filme.de konnte den Film, der im Vertrieb von Capelight Pictures nun auch als DVD und als Blu-ray im einfachen Keep-Case in den Handel kam, genauestens testen.

STORY:

Connie, die ehemalige Olympia Gewinnerin im Gehen, führt ein sehr frustriertes Leben. Sie ist mit ihrem Mann hoch verschuldet, hat Schwierigkeiten Kinder zu bekommen und ihr Mann beachtet sie kaum noch, da er drei von vier Wochen im Monat beruflich unterwegs ist. Ihre einzigen Glücksgefühle bekommt sie, wenn sie durch Coupons beim Einkauf jede Menge Geld spart. Doch mit der Zeit ist ihr das nicht genug. Entsprechend beschließen ihre Freundin JoJo und sie den Plan, eine Coupon-Fabrik zu bestehlen und die Coupons zum halben Preis weiterzuverkaufen. Schnell gerät die Situation mehr und mehr außer Kontrolle.

EINDRUCK:

Die Rolle der etwas verrückten Connie, ist Kristen Bell wie auf den Leib geschrieben, denn sie ist für die Mischung aus Drama und Comedy wie gemacht. Dazu spielt man gekonnt mit dem Coupon Hype, der in den USA vorherrscht. Aber nicht nur sie spielt richtig klasse, auch der Rest des Casts macht seine Sache sehr gut. Alle spielen wunderbar verrückt, ohne aber zu übertrieben zu wirken. Es wirkt alles homogen und passt klasse zusammen. Die Mischung aus überheblich und naiv kommt dabei super rüber. Als kleines Highlight erweist sich hier Paul Walter Hauser („Der Fall Richard Jewell“) als „Coupon Polizist“. Wie er den Fall verfolgt, ist irre witzig. Doch auch hier driftet es nicht ins Alberne ab. Er wirkt nicht schusselig, sondern sehr intelligent und zumindest auf seinem Gebiet sehr erfahren.

Dazu kommt noch Vince Vaughn als knallharter Polizist hinzu, der für die Post zuständig ist. Auf der anderen Seite gibt es die Musikerin Bebe Rexa als erfahrene Betrügerin, die ihnen die Tricks zeigt und sie auch mal zurechtweist. Allgemein sorgt der Film von der ersten Sekunde an für eine richtig gute Laune Stimmung, sodass er von Anfang bis zum Ende Spaß macht. Es gibt zwar keine riesigen Schenkelklopfer, aber man hat als Zuschauer durchgehend ein Dauergrinsen im Gesicht. Die knapp 2h Laufzeit vergehen wie im Flug. Man merkt deutlich, dass der Cast tierisch viel Spaß beim Dreh und mit diesen recht verrückten, aber liebenswerten Charakteren hatte. Und der springt zu 100 % auf den Zuschauer über.

Es wird gut dargestellt, wie die ganze Situation am Ende außer Kontrolle gerät und die Gruppe aufgrund ihrer naiven Überheblichkeit mehr und mehr übertreibt. Dabei schafft man es sogar, dass keiner von ihnen auf irgendeine Art arrogant wirkt, sondern irgendwie sympathisch bräsig. Diese Art von Betrüger Filmen gab es ohne Frage schon sehr oft und so ist er entsprechend vorhersehbar, aber „Queenpins“ gehört ohne Frage, dank des tollen Charmes den der auf wahren Begebenheiten basierende Film versprüht und der durchgängigen Gute Laune Atmosphäre, zu den Besseren des Genres. Dass der Film gerade mal mit 20 Mio. Budget gedreht worden ist, und somit zum Low Budget Bereich gehört, sieht man ihm zu keiner Sekunde an. Das Ganze ist richtig hochwertig gedreht, ausgestattet und sieht nicht schlechter aus, als Filme mit 80–100 Mio. Budget.

„Queenpins“ ist ein sehr angenehmer „Gute-Laune-Betrüger-Film“, der vor allem durch seinen sehr gut aufgelegten Cast überzeugt. Jeder spielt dem anderen gekonnt die Bälle zu und ist mit viel Spaß dabei. Der Humor ist sehr angenehm wie auch etwas verrückt, genauso wie die ganze Story. Längen gibt es keine, sodass man sich den Film sehr gut anschauen kann.
„Queenpins“ kann ohne Frage mit den Großen des Genres mithalten. Geheimtipp!
(Pierre Schultes)

BILD:

Das Bild der blauen Scheibe aus dem Hause Capelight wird uns im (fast) bildschirmfüllenden Format 1,85:1 präsentiert und ist für eine aktuelle Produktion recht solide. Die Farben gelangen warm, gut saturiert und bis auf wenige Ausnahmen natürlich gehalten zum Betrachter. Die Schärfe liegt fast immer über Durchschnittsniveau (man beachte die Szenen im Supermarkt, die eine Fülle an Details in den Regalen offenbart) und auch der Kontrast kann bis auf wenige Ausnahmen (helle Flächen wie die Wolken in der Flughafenszene oder einige Schreibtischlampen überstrahlen schon mal) überzeugen.

Der Schwarzwert liefert ein tiefes Schwarz und bietet, im Gegensatz zum Stream auf Amazon Prime, auch in den wenigen dunklen Szenen eine zufriedenstellende Durchzeichnung ohne Artefaktbildung. Gedreht wurde mit Panavision Kameras und Linsen weitestgehend digital – so passt dann auch der moderne, cleane Look des Films.

TON:

• Deutsch DTS-HD MA 5.1
• Englisch DTS-HD MA 5.1
• Untertitel: Deutsch

Überraschenderweise bietet der Film gleich zu Beginn, wenn das „SWAT“-Team anrückt, viele direktionale so wie auch äußerst energische Effekte aus den hinteren Lautsprechern. Zahlreiche Umgebungsgeräusche als auch der Score können präzise dem jeweiligen Lautsprecher zugeordnet werden. Dazu gesellt sich über den ganzen Film verteilt ein sehr sauberer und verständlicher Klang der Dialoge, sowohl in der Originalfassung als auch in der deutschen Synchronisation. Da in „Queenpins“ recht viel gesprochen wird, kommt dieser Umstand nur allzu gelegen.

Dynamisch wird es auch immer, wenn der Soundtrack (u.a. Oldies von „Willie Nelson“ oder modernere R`n`B Tracks von „TYGR“ oder Gabi DiPace) einsetzt, denn der schließt ebenfalls die hinteren Lautsprecher mit ein, womit wir als Zuschauer „mitten drinnen“ sitzen dürfen.

Ein Effektfeuerwerk darf man genrebedingt natürlich nicht erwarten, Fehler leistet sich der Ton der Blu-ray aber auch keine – womit wir summa summarum eine mehr als ordentliche Disc erhalten.

EXTRAS:

• Trailer
• Filmtipps:
  „Twist“
  „Der Duft von wildem Thymian“
  „Brave Mädchen tun das nicht“
  „Rettet den Zoo“

Untertitel:

• Deutsch

Das Bonusmaterial ist leider recht überschaubar ausgefallen, denn neben Filmtrailern aus dem eigenen Hause bekommt man keinerlei weitere Hintergrundinfos zum Film. Schade, denn gerade der Umstand, dass „Queenpins“ auf wahren Ereignissen beruht, hätte doch den ein oder anderen wissenswerten Clip abgegeben. Oder auch ein Blick hinter die Kulissen. Oder Outtakes… Nichts. Nada. Immerhin wurde an ein Wendecover ohne FSK 12 Flatschen gedacht.

FAZIT:

Unser Prädikat „Geheimtipp“ ziert nicht grundlos das Filmcover, denn „Queenpins“ ist eine irrwitzige Gute-Laune-Komödie nach wahren Begebenheiten auf einer sehr guten Disc aus dem Hause Capelight Pictures.

Hier erhältlich:

• Queenpins – Kriminell günstig!(Blu-ray)
• Queenpins – Kriminell günstig! (DVD)
• Queenpins – Kriminell günstig! (Digital)

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

(Alexander Gabler)
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