Story:
Mit ihrer Raumkapsel landen Cee und ihr Vater Damon eher unsanft auf einen fremdartigen Mond, dessen Klima giftig ist. Allerdings bietet der Mond einige Schätze in Form von Edelsteinen, welche aber recht kompliziert freigelegt werden müssen, hier ist nicht nur eine ruhige Hand erforderlich. Unter Zeitdruck, auch wegen des knappen Sauerstoffes, der sie in ihren Raumanzügen am Leben hält, versuchen sie möglichst viele Edelsteine zu ergattern, um endlich schuldenfrei zu werden und den Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen.
Als plötzlich zwei Fremde auftauchen und Damon entdecken, gelingt es Cee unbeobachtet zu bleiben. Damon wird von den beiden eingeschüchtert und ahnt, es kann böse enden, er schlägt ihnen vor, gemeinsam auf Schatzsuche zu gehen. Er verspricht eine fette Beute, worauf sich beide einlassen. Cee erhält unbemerkt die Anweisung per Funk, im rechten Moment mit der Waffe in Aktion zu treten. Als die Situation auf dem Weg günstig scheint, gibt Damon ihr das Zeichen, doch es geht schief. Einer der Fremden stirbt, der andere wird leicht verletzt und auch Damon überlebt den Schusswechsel nicht.
Fassungslos starrt Cee nun den einzig Überlebenden Ezra an und flieht, er bleibt ihr natürlich auf den Fersen. Letztlich müssen beide ein Übereinkommen treffen, nicht nur, um Mangels Sauerstoff zu überleben, sondern weil überraschenderweise noch eine Gruppe Fremder auftaucht und ihre Lage sich bedrohlich zuspitzt.
Eindruck:
Zeek Earl und Christopher Caldwell schrieben die Story und führten auch Regie bei diesem Sci-Fi Film. Mit finanziell arg begrenzten Mitteln gerade einen Sci-Fi Film wie Prospect zu realisieren, ist schon eine Herausforderung, doch das Ergebnis ist erstaunlich gut ausgefallen.
Sie vermitteln einen recht altmodischen Look, der gerade bei den Raumanzügen auffällt. Als Kulisse dient überwiegend ein Wald, der mit wenigen Kniffen etwas abgewandelt wurde. Und insgesamt passt der Mix tadellos und vermittelt eine klasse Atmosphäre.
Dazu steht eine packende Geschichte bei „Prospect“ im Vordergrund, mit interessanten teils unvorhersehbaren Wendungen. Auch der Spannungsbogen ist gelungen, stetig wird die Taktzahl langsam, aber sicher erhöht, das alles bleibt bis zum Finale erhalten, ohne das sich Längen einschleichen. Ein mehr als gelungener Film, dessen Optik, ein fantastisches Flair bietet, trotz begrenzter Mittel.
Sicherlich hätte mehr Geld Spielraum für eine Kulisse geboten, die vielleicht spektakulärer wirken würde. Aber bin ich ehrlich, das fehlt mir überhaupt nicht, hier wurde mit geringem Kapital Großes geschaffen und die Geschichte bleibt dadurch im Focus. Eine imposantere Kulisse würde vermutlich nur die Aufmerksamkeit von der innovativen Geschichte ablenken und das hat „Prospect“ fraglos gar nicht nötig.
Der recht unbekannte Cast macht ebenfalls einen großartigen Job und spielt mehr als überzeugend auf. Der bekannteste unter ihnen ist Pedro Pascal (Ezra), welcher unter anderem schon in „Game of Thrones“, „The Great Wall“ und „Equalizer 2“ zu sehen ist. Aber auch die junge Sophie Thatcher (Cee) besitzt eine tolle Ausstrahlung und steht dem routinierten Pedro Pascal in nichts nach. Neben der guten darstellerischen Leistung möchte ich den herausragenden Score von Daniel L.K. Caldwell in „Prospect“ hervorheben. Der jegliche Stimmungen und Momente so eindrucksvoll akustisch unterlegt, dagegen wirken einige Arbeiten, vieler teurer Kollegen, fast schon gelangweilt komponiert.
Nun positiv überrascht von diesem Film wäre geschmeichelt, ich wurde gefesselt von der Geschichte und erstklassig unterhalten. Dazu der Beweis, dass ein guter Film nicht automatisch teuer sein muss, ganz im Gegenteil. Somit kann ich diese Perle nicht nur Sci-Fi Fans ans Herz legen, jeder ernsthafte Filmfreund sollte hier einen Blick riskieren und sich verführen lassen von dieser aufregenden Geschichte. Denn „Prospect“ ist einfach ein großartiger, kleiner und extrem sehenswerter Film geworden.
Auch hier wieder ein großartiges Capelight Mediabook, mit stimmungsvoller Optik, vom Cover bis zum Booklet, welches sehr informativ ausgefallen ist. Dazu mit DVD, Blu-ray und der 4K Scheibe, wahrlich vollendet ausgestattet.
Und ich werde nicht müde zu erwähnen, das im Mediabook Segment Capelight ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, das seinesgleichen sucht.
Bild:
Das Bild bietet so ein 70/80er Jahre Look, ähnelt etwas einer Western Optik.
Durch das staubig und verwittert wirkende Bild, welches mit teils bräunlichen und grünlichen Filtern versetzt wurde, entsteht eine gelungene Atmosphäre. Das Ganze mit gutem Schwarzwert, ausgewogenen Kontrast und guter Schärfe. Damit kann man ebenfalls rundum zufrieden sein, eine tolle Vorstellung.
Ton:
Die DTS-HD MA 5.1 Tonspur leistet ebenfalls hervorragende Arbeit.
Wenn auch vieles manchmal recht frontlastig wirkt, so werden die Rears sehr häufig gefüttert. Und das nicht nur von dem stimmungsvollen Score, der schön räumlich abgemischt wurde. Viele kleine Details und Effekte werden passend über alle Speaker verteilt. Die Waffen klingen bisweilen etwas blass und zurückhaltend vertont, wobei ich den Eindruck habe, dass dieses bewusst so gehandhabt wurde. Insgesamt eine mehr als gelungene Tonspur.
Extras:
- Audiokommentar der Regisseure
- Behind the Scenes
- Die Gestaltung von Prospect
- Featurettes „Inside Prospect“
- Entfallene Szenen
- Kinotrailer
- Booklet
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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