Die Landschaft der Streaming-Anbieter ist um einen neuen Mitbewerber reicher. Gemeinsam mit Discovery schickt die Sendergruppe ProSiebenSat.1 „Joyn“ ins Rennen, der die Nachfolge von 7TV antritt.
„Joyn“ – das ist eine Kombination der beiden englischen Worte Joy und Join und bringt das Konzept der Plattform auf den Punkt: Entertainment, das Spaß macht und Menschen zusammenbringt. Gleichzeitig soll hier eines der umfangreichsten deutschen TV-Streaming-Angebote erwachsen, heißt es von Seiten der Macher. Eine völlig neue Wortschöpfung ist der Markenname jedoch nicht: Die Telekom betrieb in der Vergangenheit einen Messaging-Dienst mit der identischen Bezeichnung und stellte ihn später wieder ein. Die dazugehörigen Rechte hat ProSiebenSat.1 nun offenbar übernommen.
Was erwartet die Nutzer auf „Joyn“? Auf der einen Seite umfasst das Angebot 55 Live-TV-Sender, die jedoch nicht allein aus dem Umfeld der ProSiebenSat.1-Gruppe stammen, sondern auch die öffentlich-rechtlichen Programme von ARD bis ZDFinfo einschließt. Erwartungsgemäß nicht ins Boot geholt wurden die Sender der Konkurrenz der RTL-Gruppe. Diese sind wie gewohnt weiterhin auf „TVNow“ abrufbereit.
Der andere Schwerpunkt sind On-Demand-Angebote: Derzeit gehören elf Mediatheken dazu, bei denen die Öffentlich-Rechtlichen jedoch nicht vertreten sind. Stattdessen werden ausgewählte Sendungen sieben Tage vor der eigentlichen TV-Ausstrahlung und bis zu 30 Tage im Nachgang abrufbereit sein. Darüber hinaus befinden sich über zehn Eigenproduktionen in der Pipeline, die ausschließlich für „Joyn“ entstehen und zu einem späteren Zeitpunkt einem kostenpflichtigen Premium-Zugang vorbehalten bleiben. Aktuell ist das Angebot noch vollständig kostenfrei und ohne Registrierung nutzbar. Die Finanzierung geschieht derweil ausschließlich über Werbung, die vor dem Start eines Clips oder währenddessen erscheinen kann.
Einschränkungen gibt es noch bei der Verfügbarkeit, denn „Joyn“ steht vorerst nur Zuschauern in Deutschland zur Verfügung. In Zukunft ist eine Ausdehnung auf das Ausland aber denkbar. Für Geräte mit iOS-Betriebssystem sowie Fire-TV wird eine eigene App angeboten. Alternativ dazu ist der Abruf über den Browser möglich. Noch offen bleibt, wann der kostenpflichtige Premium-Zugang ins Leben gerufen wird und welche Kosten zu erwarten sind.