Im Juli 2022 kam der Film „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ in verschiedenen Varianten in den Handel und wir haben das Review für die Blu-ray dazu:
Harry Potter ist ein unglaubliches Phänomen, wie es nur wenige Franchise schaffen. Wer hat nicht die Bücher gelesen und auch die Kinofilme waren für Warner Bros. ein riesen Hit. Doch mit dem Ende von Harry Potter klaffte auch eine riesige Lücke. Die Lösung, ein Prequel Spin of, basierend auf Ideen der Autorin JK Rowling. Die „Phantastische Tierwesen“ Reihe war geboren. Das Ergebnis war aber nicht annähernd so erfolgreich wie Harry Potter. Nicht nur an den Kinokassen blieb man stets hinter den Erwartungen, auch bei den Zuschauern wurde es nicht frenetisch bejubelt. Nun kam der dritte Teil der Reihe raus. Die Frage ist natürlich, kriegt man mit dem dritten Film die Kurve? Wir haben ihn für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Grindelwald will weiter die Macht über die Zauberer erlangen, um somit die Welt der Muggel ins Verderben zu stürzen. Dumbledore sind aber in dem Kampf wortwörtlich die Hände gebunden, deswegen bittet er den Tierwesen Experten Newt um Hilfe, denn der Schlüssel zum Sieg sind die Qilin, seltener Tiere, die große Herrscher vorab erkennen können. Doch wer wird die Qilin zuerst erreichen, Newt oder Grindelwald?
Eindruck:
Ich persönlich fand die Harry Potter Reihe klasse, habe die Bücher gelesen und die Filme mehrfach gesehen. Im Gegensatz zu vielen anderen fand ich auch die ersten beiden Fantastische Tierwesen Filme sehr unterhaltsam. Beim dritten Teil muss ich leider sagen, dass man wieder das Klischee erfüllt, dass der dritte Teil einer Trilogie der schwächste Teil der Reihe ist. Gefühlt sind die 143 min. Laufzeit nämlich ne gute ¾ Stunde zu lang geraten. Schlecht ist der Film an sich nicht, aber wie bereits erwähnt, er ist sehr langatmig. Immerhin gibt es sehr coolen Fanservice und ein Wiedersehen mit Hogwarts. Genauso bekommt man mehr und mehr Background in Bezug auf Dumbledore, der erneut klasse von Jude Law gespielt wurde. Man merkt sehr gut, wie die Ereignisse ihn zu dem Mann hat werden lassen, wie man ihn später bei Harry Potter kennt.
Eddie Radmayne spielt den schrulligen Newt gewohnt souverän und sympathisch und man schaut ihm dabei gern zu. Was Mads Mikelson angeht, spielt er die Rolle des Grindelwalds sehr gut, wobei er aber die undankbare Aufgabe hat, Johnny Depp zu ersetzen, von dem man sich vorab aufgrund seiner privaten Probleme entgegen allen Fanwünschen getrennt hatte. Dadurch stellt man sich auch bei jeder Szene vor, wie wohl der gute Johnny die jeweiligen Szenen interpretiert hätte, da beide ja grundsätzlich andere Typen sind.
Die Story selbst braucht etwas, um in Fahrt zu kommen, hat aber zwischendurch immer wieder sehr coole Momente, wie z. B. die Schlacht mit dem riesigen Skorpion. Aber das Highlight ist eigentlich das Finale in Bhutan, welches optisch toll aussieht, wunderbar verspielt, aber auch schön dramatisch. Leider ist der Weg bis dahin immer wieder eher zäh geraten. Dazu vermisst man auch so manche liebgewonnenen Charaktere, die hier leider nur wenig Screentime haben, um Platz für andere Charaktere zu schaffen. Das Ende des Films ist übrigens zwar recht offen, aber man kann auch gut damit leben, wenn die Reihe nun vorbei ist. Es sind eigentlich zwar noch zwei weitere Filme geplant, aber da „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ schon ein Kinoflopp war, ist recht fraglich, ob die Geschichte wirklich noch abgeschlossen wird. Schlecht ist der Film ohne Frage nicht, toller Fanservice, viele schöne Verspieltheiten und ein sehr guter Cast, aber was fehlt, ist eine dramatische, spannende Story. Ansätze werden zwar ohne Frage gezeigt, aber das Potenzial wird leider nicht ausgenutzt.
Bild:
Das Bild ist bei den dunklen Szenen recht dunkel geraten. Entsprechend sollte man beim Schauen alles gut abdunkeln, da sonst manche Sachen nicht gut zu erkennen sind. Die Schärfe ist aber an sich auf hohem Niveau und vor allem die Szenen bei Tag sind atemberaubend klar und detailliert. Dazu ist das Bild frei von Verschmutzungen, Filmkorn oder Grieseln.
Ton:
Der englische und der deutsche Ton liegen jeweils in Dolby True HD 7.1 vor und in Sachen Klangqualität habe ich keinen Unterschied gehört. Die Tonspuren sind wunderbar brachial, ohne dass Details verschluckt werden. Die Bässe sind toll und die Details wunderbar schön rauszuhören, mit toller klarer Klangqualität und hervorragendem Raumklang.
Extras:
- Wendecover
- Features
Neben einem Wendecover gibt es hier jede Menge Features. Diese sind komplett in HD und dauern jeweils zwischen 4 und 10 Minuten. Bei der Masse an Feature kommt man insgesamt auf jede Menge Bonusmaterial, welches auch sehr interessant ist, da Charaktere noch mal im Detail erklärt werden. Auch was deren Handlungen angeht und man so über den Weg richtig klasse Background Infos erhält, natürlich auch mit jeder Menge Verweise zum Harry Potter Franchise.
Fazit:
Leider muss ich sagen, ist „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ der schwächste Film in gesamten Harry Potter Franchise. Natürlich heißt es nicht, dass er schlecht ist, aber leider ist auch jede Menge Luft nach oben da. Für die Harry Potter Sammlung für die Fans ist der Film natürlich Pflicht und der Cast macht seine Sache gut, aber eine kürzere Laufzeit hätte dem Film ohne Frage gutgetan.
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- Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse – Das magische Filmbuch
(Pierre Schulte)
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